Kennst du das auch? Wir geraten immer häufiger in Situationen, in denen wir uns entscheiden und die Weichen neu stellen müssen. Wir stehen vor Situationen, in denen wir das Gefühl haben besser werden zu wollen oder Herausforderungen bewältigen müssen. Das ist zumeist anstrengend und macht auch manchmal Angst. Unsere Eltern und Großeltern beneiden uns um die große Wahlfreiheit. Damit einher geht jedoch auch eine höhere Selbstverantwortung. Wir haben den Eindruck unser Leben selbst-bewusst gestalten zu müssen. Da nicht immer gleich ein professionelles Coaching als Unterstützung möglich ist, könntet ihr Methoden des Selbstcoachings ausprobieren. Hier sind einige Beispiele:
1. Analysieren und Aufschreiben
Die Reflexion unseres Handelns hilft uns bei Verbesserungen und Entscheidungen. Je genauer du dich kennst und je klarer du dich und dein Umfeld wahrnimmst, desto besser kannst du deine Entscheidungen treffen und Herausforderungen angehen. Hierbei hilft es diese Gedanken schriftlich zu fixieren. Stell dir vor du trägst ein Büchlein mit dir herum, in das du alles notierst, was dir hilft Fehler zu vermeiden und dich weiterzuentwickeln. Stelle dir nach jeder Beendigung eines Projekts (sei es eine Prüfung, ein Referat, eine Diskussion im Seminar, einer persönlichen Herausforderung usw.) die Fragen: Was war gut? Was ist nicht optimal gelaufen? Was genau willst du beim nächsten Mal anders machen? Man bemerkt so typische Fallen, in die man immer wieder tappt oder eingefahrene Denkmuster. Diese Erkenntnisse helfen dir dabei solche Muster aufzubrechen und in anderen Situationen flexibler zu reagieren. Nach der Analyse verankerst du am besten deine Ergebnisse so, dass du sie nicht mehr vergessen kannst, z. B. indem du die „Änderungspunkte” gleich in den Kalender einträgst, wenn du das nächste Mal eine ähnliche Aufgabe hast. Oder du lässt dich per Outlook daran erinnern oder schreibst dir ein Poster, das du dir gut sichtbar, z.B. über dem Schreibtisch aufhängst.
2. Das innere Team
Wenn Entscheidungen anstehen, regen sich plötzlich viele unterschiedliche Stimmen im Kopf. Einige sind laut, andere sind leise, aber alle reden so durcheinander, dass eine Entscheidung kaum möglich ist. Erkennst du, welche Stimmen sich da zu Wort melden?
Versuche jeder Stimme einen Namen(z.B. die Perfekte, der Optimist, die Zweiflerin, der Angsthase usw.) zu geben. Lass nun alle Stimmen nacheinander zu Wort kommen. Beginne mit der Stimme, die sich am lautesten und intensivsten zu Wort meldet. Schreibe alle Aussagen auf. Überlege nun, was dir diese Stimmen wirklich klar machen möchten und woher diese kommen. Vielleicht kommt eine der Stimmen aus deiner Vergangenheit, hat aber mit deiner gegenwärtigen Situation oder Zukunft nichts mehr zu tun. Treffe nun die Entscheidung, welche Stimme du mehr und welche du weniger gewichten möchtest. Priorisiere und nutze diese Priorisierung als Entscheidungsgrundlage.
3. Ausnahmen aufdecken
Manchmal hat man das Gefühl nichts funktioniert, alles läuft schief und die Herausforderung ist zu groß. Aber nun denke mal zurück: Gab es irgendwann in den letzten Tagen, Wochen oder Monaten Ausnahmesituationen, in denen – vielleicht nur ganz kurz – alles richtig gut war und alles so lief, wie du es dir gewünscht hast. Lass diesen Moment vor deinem inneren Auge vorbeiziehen und notiere alles, was du in diesem Moment anders gemacht hast als sonst. Oder was hast du nicht gemacht, was du normalerweise immer tust. Wie war deine Reaktion in diesem Moment? Wie waren die Reaktionen anderer in diesem Moment? Damit kannst du herausfinden, welche Verhaltensweise diese Situation so erfolgreich hat verlaufen lassen. Nun überlege noch, wie du diese mehr in deinen Alltag integrieren kannst.
Du kommst nicht weiter? Hol dir Unterstützung!
Du musst nicht alles allein schaffen. Die Zentrale Studienberatung (ZSB) unterstützt dich in schwierigen oder belastenden Phasen deines Studiums durch ihr Beratungsangebot. Zusätzlich bieten die Kolleg_innen ab April 2017 Workshops rund um die Themen Motivation, Stressbewältigung oder Wechsel-und Abbruchgedanken an. Schau‘ einfach mal rein.