Tipps rund ums Studieren | Lernen und Lernorganisation

Freitag, 12. Januar 2018 um 09:36 Uhr

Keine Zeit zum Lernen? | Deine Lernstruktur festlegen | Voll konzentriert: Intervall-Lernen

Gerade ins neue Jahr gestartet und schon stehen sie vor der Tür: Die Prüfungen. Ein mulmiges Gefühl macht sich breit. Wie soll ich mir diesen ganzen Stoff merken? Wie für drei Prüfungen gleichzeitig lernen? Und wie überhaupt Zeit zum Lernen finden?


Keine Zeit zum Lernen?

Wer kennt es nicht: Man nimmt sich vor zu lernen, kommt aber einfach nicht dazu: Das Bad will geputzt werden, die Mitbewohnerin kocht Kaffee für dich, man verquatscht sich in der Mensa. Was nach so einem Tag bleibt, ist der Gedanke, dass man eigentlich hätte lernen müssen und damit auch das schlechte Gewissen.

Das Studium ist meist von einer Zeitautonomie geprägt. Für Lernen, Arbeiten und Freizeit sind wir selbst verantwortlich. Allen diesen Bereichen eine angemessene Zeit zu geben erscheint uns oft kompliziert. Was uns in dieser Situation helfen kann, ist eine Lernstruktur. Eine Struktur, die uns hilft Prioritäten zu setzen und unsere Zeit sinnvoll einzuteilen.


Deine Lernstruktur finden

Nimm dir ausreichend Zeit, um über eine für dich angenehme und machbare Struktur nachzudenken. Deine Lernstruktur kann so etwas wie das Fundament für deinen Lernalltag sein.

  1. Bestimme ein Zeitfenster am Tag und einen Zeitrahmen in dem du lernen möchtest. Beispielsweise kannst du dir vornehmen in den nächsten zwei Monaten an vier Tagen in der Woche zwischen 12 und 17 Uhr zu lernen.

  2. Lege innerhalb deines Zeitfensters konkrete Arbeitszeiten und auch Pausen fest. Beispielsweise jeweils eine Stunde lernen, dann 15 Minuten Pause und am Nachmittag eine längere Pause. Arbeitszeiten und Pausenzeiten solltest du strikt voneinander trennen. Wenn du gerade lernst, musst du nicht ans Telefon gehen, solltest du nicht deine E-Mails checken oder in die Küche gehen, um das Mittagessen vorzubereiten. Das alles kannst du in den Pausenzeiten machen

  3. Berücksichtige in deinem Plan  auch andere Verpflichtungen (Haushalt, Nebenjob etc.) und Freizeitaktivitäten. Denn – nicht nur Lernzeit – auch Freizeit muss man sich bewusst nehmen. So bekommt alles seine Zeit – nur nicht jederzeit.

 Deine selbst gewählte Arbeitsstruktur einzuhalten erfordert Anfangs bestimmt etwas Durchhaltevermögen und Disziplin, aber es lohnt sich. Schon bald wirst du das regelmäßige Lernen nicht mehr hinterfragen. Es wird sich eine Gewohnheit einstellen: Es ist 12 Uhr, es ist Lernzeit, ich bin anwesend!


Lerntechniken. Intervall-Lernen

Auch das Verwenden einer Lerntechnik kann Wunder bewirken. Intervall-Lernen eignet sich für kurze, aber auch für längere, konzentrierte Lernphasen. Es funktioniert nach dem 25+5 Minuten Prinzip und besteht aus 3 Schritten.

  1. Fokussieren: Schalte alle Störungen ab: Handy, Musik etc. Aktiviere deinen Körper: Recke dich, strecke dich oder mache ein paar Dehnübungen. Aktiviere deinen Geist durch positive Erinnerungen und Assoziationen: Warum lernst du? Was ist dein Ziel? Warum machst du dein Studium?

  2. 25 Minuten lernen: Stelle dir einen Timer auf 25 Minuten. Sobald die Zeit läuft, lasse dich nicht mehr ablenken. Kein Handy, keine E-Mails – diese 25 Minuten sind reine Lernzeit.

  3. 5 Minuten Pause: Nach der konzentrierten Lernzeit solltest du deinem Gehirn eine Pause gönnen um die neuen Informationen zu verarbeiten. In dieser Pause solltest du dein Gehirn nicht mit neuen Informationen füttern. Also kein Facebook, kein Plausch in der WG-Küche. Stattdessen trinke etwas, schau aus dem Fenster oder gehe ein paar Schritte durch den Raum.

Du kannst täglich ein Intervall à 25 Minuten lernen. Du kannst Intervalle aber auch aneinanderhängen.

Um sich an einen Lernplan zu halten, hilft es mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Wenn Menschen aus unserem Umfeld nachfragen oder wir ihnen von unseren Lernerfolgen erzählen können, motiviert das und treibt uns an. Wenn du mehr Verbindlichkeit brauchst, kannst du dich auch nach einer Lerngruppe umschauen, in der ihr euch gegenseitig motivieren und aufkommende Fragen besprechen könnt. 

Wir wünschen dir eine konzentrierte und organisierte Lernzeit und gutes Gelingen bei den Prüfungen!

 

 

 




Foto: Stiftung Universität Hildesheim / M. Röthig