Tipps rund ums Studieren | Hausarbeiten schreiben

Dienstag, 19. Juli 2016 um 09:26 Uhr

Thema konkretisieren | Kreative Schreibtechniken | Daten sichern

Vorlesungsfreie Zeit = Hausarbeiten-Zeit? Vorlesungen und Seminare für dieses Semester sind zu Ende, alle Klausuren sind geschrieben – eigentlich die beste Zeit, um sich an die noch anstehenden Hausarbeiten zu setzen.

Wir haben da 5 Tipps, die dir das Schreiben erleichtern können:

1. Konkretisiere dein Thema

Es klingt banal, aber wichtig ist es zunächst einmal, das Thema der Hausarbeit genau verstanden zu haben. Zögere nicht, dich an deine Dozentin bzw. deinen Dozenten zu wenden, wenn du nicht ganz sicher bist. Voraussetzung für ein konstruktives Gespräch ist natürlich eine gute Vorbereitung und konkrete Fragen. Investiere lieber vor oder spätestens zu Beginn der Schreibphase etwas Zeit für die Klärung des „Arbeitsauftrages“, sonst verlierst du möglicherweise wertvolle Zeit bei der Literaturrecherche und im Schreibprozess. Mit einer klaren Vorstellung im Kopf kannst du zielgerichteter nach Literatur suchen, Texte auf bestimmte Schlagworte hin „quer“ lesen und besser „wichtige“ von „unwichtigen“ Informationen unterscheiden.

2. Schreib die Einleitung erst zum Schluss

Zwar steht die Einleitung am Beginn der Arbeit, schreiben solltest du sie aber erst, wenn du die eigentliche Hausarbeit beendet hast. So weißt du genau, zu welchem Ergebnis du bei deiner Untersuchung gekommen bist, welche Methoden du verwendet und welche Literaturquellen du tatsächlich benutzt hast etc. Im Fazit kannst du dich dann darauf beziehen, so dass ein durchgängiger „roter Faden“ deutlich wird.

3. Angst vor der leeren Seite? Sei mutig, kreativ und experimentierfreudig!

Das Thema ist klar, der persönliche Zeitplan erstellt, du hast bereits die wichtigste Literatur gelesen und hast die Gliederung im Kopf: Alle Zeichen stehen auf Anfang - aber wie?

Das Phänomen ist vielen bekannt: Vor dem ersten Satz stellt sich eine Schreibblockade ein, alle Ideen werden verworfen, weil einem die perfekte Formulierung nicht einfällt – im schlimmsten Fall drohen Motivationsverlust und Prokrastination. Eine Ursache ist häufig der zu hohe Anspruch an die eigene Leistung. Wer sagt denn, dass der erste Satz von Anfang an perfekt sein muss?

Gib dir die Freiheit zum Experimentieren mit Worten und beim Aufbau des Textes.

Wer schreibt dir vor, dass du beim Verfassen mit Kapitel 1 anfangen musst, obwohl du gerade tolle Ideen zu Kapitel 3 hast? Schreiben ist ein kreativer Prozess, es ist also „normal“, dass du den Text immer wieder umstellst, erweiterst, Passagen streichst… Wenn dir bewusst ist, dass du an deinem Text vermutlich immer wieder Veränderungen vornehmen wirst, ist der Druck geringer und die Angst, etwas vermeintlich „falsches“ zu schreiben, lässt nach. Auch dieser Text wurde im Übrigen mehrfach umgestellt und verändert.

4. Achte auf die Formalien

Nichts ist ärgerlicher, als wenn du viel Zeit und Energie in deine Hausarbeit gesteckt hast und eine schlechte Note bekommst, weil du bestimmte Formalia (z.B. die Zitierweise) nicht eingehalten hast. Häufig gibt es Hinweisblätter zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten für die jeweiligen Studiengänge und Institute.

Achte darauf, dass die Literaturangaben einheitlich sind und du alle zitierten Quellen nennst.

Überprüfe die Arbeit auch auf Rechtschreib- und Grammatikfehler. Da man selbst oft „blind“ für die eigenen Fehler wird, solltest du jemand anderes bitten, den Text Korrektur zu lesen. Wenn das nicht möglich ist oder du das nicht möchtest, nutze diese kleinen Tricks: a) Lese den Text von hinten nach vorne (Bsp.: „.vorne nach von Text den Lese“), so dass du den Sinn des Textes beim Lesen nicht gleich erfasst. Druck dir den Text aus – ein Wechsel des Mediums kann helfen, die Fehler besser wahrzunehmen.

5. Hole dir Unterstützung

Auch wenn Du den Text natürlich selbst schreibst, musst du nicht der/ die heldenhafte_r Einzelkämpfer_in sein. Neben Rücksprachen mit dem/ der Prüfer_in gibt es auch noch eine weitere Möglichkeit an der Universität, dir Unterstützung bei deinem Projekt zu holen und dich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Beim <link fb3/institute/idsl/leseschreibzentrum/>Lese- und Schreibzentrum</link> des Institutes für Deutsche Sprache und Literatur erhältst du eine kompetente Beratung zu Gliederung und Struktur, Zeitplanung, wissenschaftlichem Stil und Zitierweisen, Schreibblockaden etc. In den Semesterferien gibt es z.B. Schreibwochen, bei denen du Informationen und Tipps einer Dozentin aus dem Institut für Deutsche Sprache und Literatur erhältst. Gelichzeitig arbeitest du aber auch in Gemeinschaft mit anderen an deinem Schreibprojekt.

Ganz nebenbei: Schreibgruppen gibt es auch außerhalb der Semesterferien. Wenn du dich mit jemandem auszutauschen kannst, der gerade in einer ähnlichen Situation steckt und ihr euch gegenseitig durch Feedback und Tipps weiterhelft, macht dir das Hausarbeiten schreiben am Ende vielleicht sogar noch Spaß… ;-)

Und solltest du die Hausarbeit doch auf die lange Bank geschoben haben, gibt es auch dazu passende Veranstaltungen wie „Die lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“…

6. Zu guter Letzt: Sichere deine Daten

Wenn du dein Stresslevel nicht ins Unermessliche steigern willst, dann achte darauf, dass du regelmäßige Sicherungen außerhalb des Gerätes erstellst, mit dem du die Arbeit verfasst. Wenn du gerade kein externes Speichermedium wie USB-Stick, externe Festplatte o.ä. zur Hand hast, kannst du dir die Arbeit auch selbst per E-Mail zuschicken. Es ist minimaler Mehraufwand, aber ein riesiger Vorteil in puncto Zeitersparnis und Schonung deines Nervenkostüms, sollte dein Rechner vor der Fertigstellung und in den letzten Stunden vor Ende der Abgabefrist die Arbeit verweigern.


@ photocase.com/Christopher Jahn