Tipps rund ums Studieren | Aufschieben

Mittwoch, 22. März 2017 um 09:56 Uhr

Kleine Schritte machen | Nicht abwarten | Durchhalten, organisieren und belohnen

Morgen, Versprochen!

„Ich schiebe alles vor mir her, aber ich höre endlich damit auf. Ab Morgen!“ Kennt ihr das? Wahrscheinlich, denn Studien zeigen, dass 70 Prozent aller Menschen regelmäßig aufschieben. Dies betrifft alle Lebensbereiche, sei es das Schreiben der Hausarbeit, das Lernen für eine Klausur, den Keller aufzuräumen, die Steuererklärung zu bearbeiten und  vieles mehr. Alle anderen Sachen erscheinen plötzlich viel attraktiver als die so ungeliebte Aufgabe. Die Gedanken an aufgeschobene (unangenehme) Aufgaben tauchen aber immer wieder im Kopf auf, oft mehrmals am Tag. Auch wenn deren Verweildauer im Kopf nur wenige Sekunden dauert – es sind keine positiven Gedanken und sie werden deshalb oft als Belastung wahrgenommen. Gibt es Gegenmittel, fragst du dich? Ja, probiere doch mal Folgendes:

 

Kleine Schritte machen und Zeit verdoppeln

Ein Arbeitsplan ist wertlos und verführt zum Aufschieben, wenn er zu vage ist. Versuche, Arbeitseinheiten mit konkreten Zielen und in Verbindung mit Terminen oder Zeiträumen festzulegen. Teile deine Ziele unbedingt in kleine Schritte ein. Je konkreter, je realistischer und je kleiner ein Teilziel ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass du dich überwinden kannst anzufangen.

Für die Planung gilt die 50-Prozent-Regel: Man braucht für alles doppelt so lange, wie man anfangs denkt. Wenn du das bei der Planung berücksichtigst, sorgst du dafür, dass du deinen Plan auch wirklich einhalten kannst – und verschaffst dir damit jeden Tag Erfolge. Wichtig ist im Wochenplan auch Zeit für Haushalt und Freizeitaktivitäten zu reservieren, sonst verführen dich der Abwasch oder das Klönen mit Freunden zu sehr.

 

Nicht abwarten, sondern starten

Der richtige Moment wird vielleicht nicht kommen – es bringt darum nichts, darauf zu warten in der richtigen Stimmung, nicht mehr müde oder nicht mehr lustlos zu sein. Lieber die Aufgabe mit dem kleinsten denkbaren Schritt angehen. Leichter wird es, wenn du dir vornimmst jetzt nur 15 Minuten zu arbeiten. Das schafft meist auch ein ausgewachsener innerer Schweinehund. Und sabotiere dich nicht durch Gedanken wie „Das bringt doch nichts!“. Du trainierst so, regelmäßig zu arbeiten und in einer Woche 90 min gearbeitet zu haben ist viel besser als nichts getan zu haben.

Unterstützen kann dich ebenso dein persönlicher Startschuss. Wie bei einem Rennen motiviert dich dein persönliches Startzeichen mit der Arbeit zu beginnen. Achte darauf, dein Startzeichen ernst zu nehmen. Es geht nicht darum, nach dem Start auch lange und effektiv zu arbeiten – das Wichtigste ist, jetzt zu starten! Also zähle z.B. von 10 bis 0 einen Countdown oder stell dir den Wecker oder eine Handyerinnerung.

 

Durchhalten, organisieren und belohnen

Gib dir mehr äußere Struktur, sprich z. B. mit Dozierenden / Freunden Abgabetermine von Teilen deiner Arbeit ab; triff dich mit Freunden / Mitstudierenden zum Lernen; arbeite nicht zu Hause, sondern z. B. in der Bibliothek. Ebenso hilft es, anderen von deinen Plänen zu berichten und diese zu bitten, regelmäßig nach dem Ist-Stand zu fragen.

Wer für die Uni lernt oder arbeitet, bekommt nur abstrakte Belohnungen und auf die muss man zumeist lange warten. Für die Motivation ist es aber immens wichtig, sich für Anstrengungen und Überwindung des Schweinehundes auch auf die Schulter zu klopfen. Deshalb: Nach der Arbeit immer kleine Belohnungen schaffen.

 

Du kommst nicht weiter? Hol dir Unterstützung!

Du musst nicht alles allein schaffen. Die Zentrale Studienberatung (ZSB) unterstützt dich in schwierigen oder belastenden Phasen deines Studiums durch ihr Beratungsangebot. Zusätzlich bieten die Kolleg_innen ab April 2017 Workshops rund um die Themen Motivation, Stressbewältigung oder Wechsel-und Abbruchgedanken an. Schau‘ einfach mal rein.