Ästhetische Praktiken und Geschlecht

Das Forschungsfeld untersucht einerseits die Vergeschlechtlichung auf dem Feld ästhetischer Praxis und andererseits die Ästhetisierung von Geschlechterverhältnissen in Kunst und Literatur, in Popkultur und Alltag.

Die Vergeschlechtlichung ästhetischer Praktiken wird in dreifacher Hinsicht analysiert: Erstens als Frage nach den Techniken und Verfahren der Hervorbringung von Geschlechterkonstruktionen, zweitens als Frage nach den Geschlechterbildern, mit denen die Arbeitsinszenierungen der Produktionskontexte Kunst und Popkultur arbeiten, und drittens wird auch die Rezeption kultureller Phänomene als Praxis begriffen. Die dabei aufgeworfenen Genderaspekte bestimmen zum einen interne Auseinandersetzungen im Feld ästhetischer Praxis, insofern hier Verschiebungen und Neubewertungen auf allen Ebenen künstlerischer und popkultureller Systeme zu beobachten sind. Zum anderen zielt die Forschung darauf, den Beitrag der Künste und literarischer Schreibformen im Rahmen einer transdisziplinären Gender-Kulturforschung herauszuarbeiten.

Der Wandel in der Ästhetisierung von Geschlechterverhältnissen wird hinsichtlich der Stilisierung und Inszenierung sowie ästhetischen Ausstrahlungskraft geschlechtlicher Attribute analysiert. Im Fokus des Interesses steht dabei die Frage, inwiefern insbesondere in pop- und jugendkulturellen sowie organisationalen Praktiken der Gestaltung von Genderperformances einerseits Genderstereotype und Geschlechterverhältnisse subvertiert und destabilisiert sowie andererseits autorisiert und stabilisiert werden. Dabei wird auch hier untersucht, durch welche szenischen, medialen und organisationalen Arrangements Prozesse der Produktion und Reproduktion von Geschlechtlichkeit reflektiert werden.

Der Schwerpunkt hat 2016 seine Arbeit mit der Organisation und Durchführung der ersten, transdisziplinären Jahrestagung des ZfG „Ästhetik und Geschlecht“ begonnen und umfasst Forschungsprojekte und Publikationen in den Film-, Theater- und Literaturwissenschaften sowie der Kultursoziologie und ethnographischen Bildungsforschung.

ZfG - Zentrum für Geschlechterforschung

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