Ambidextrie im Bildungsbereich – Forschungsperspektiven zum Umgang mit Wandel in der Digitalität am Beispiel der medienbezogenen Professionalität von Lehrenden
Es werden zunehmend Praktiken für eine Bildung in der Digitalität für alle Akteur*innen relevanter, die von einem souveränen Sowohl-als-auch von Bekanntem und Neuem zeugen. Zugleich zeigt ein exemplarischer Fokus auf die Akteur*innengruppe der Lehrenden und eine Betrachtung der derzeit im deutschsprachigen Diskurs stark rezipierten nationalen und internationalen Modelle zur medienbezogenen Kompetenz, dass hier Leerstellen zum Umgang und zur kritischen Reflexion von lehrbezogenem Wandel und Innovationen vorliegen. Der Beitrag schlägt das Konzept der Ambidextrie zum Umgang mit widersprüchlichen und komplexen Handlungsanforderungen für den Bildungsbereich vor und erörtert unter Einbezug empirischer Studien zur organisationalen und personalen Ambidextrie bildungswissenschaftliche Forschungsperspektiven. Der Beitrag spricht sich im Ergebnis dafür aus, zukünftige Interessen auf Fragen zu lenken, die dazu beitragen zu verstehen und zu erklären, was eine personale Ambidextrie ausmacht, in welcher Weise sie sich in einem organisationalen Rahmen wie dem Bildungsbereich mit seinen komplexen Aufgaben und Herausforderungen für einen souveränen Umgang mit Exploitation und Exploration auf allen Ebenen entwickeln kann und wie sie sich für alle Akteur*innen in Form eines Leaderships im Bildungsbereich fördern lässt.