Zertifikat Bilinguales Lehren und Lernen

Aktuelles

Die Bewerbungsfristen für das Zertifikat:

Zum Wintersemester: bis 15.07. eines jeden Jahres

Zum Sommersemester: bis 15.02. eines jeden Jahres

 

Flyer (alte Version mit Zulassung vor WiSe 2023/2024)

 

 

Hintergrund

Der frühe Erwerb mehrsprachiger Kompetenzen gewinnt im Rahmen von Globalisierung und einem zusammenwachsenden Europa zunehmend an Bedeutung. Traditionelle Formen der Fremdsprachenvermittlung greifen für die angestrebten Kompetenzen jedoch zu kurz. Eine zentrale Forderung europäischer Sprachenpolitik zielt aus diesem Grund auf innovative Vermittlungskonzepte von Fremdsprachen, die eine stärkere Förderung von mehrsprachigem Lernen bereits im frühen Kindesalter vorsehen (Eurydice & Eurostat 2012).

Intensive Formen von bilingualem Lernen stellen die effektivste Form der Vermittlung fremdsprachlicher Kompetenzen dar (Wode 1995). Allen Formen ist gemeinsam, dass Sachinhalte nichtsprachlicher Fächer in einer Fremdsprache vermittelt und damit Inhaltslernen und Sprachlernen miteinander verknüpft werden. In unterschiedlichen Kontexten unter verschiedenen Begrifflichkeiten gefasst, ist bilinguales Lernen in Immersions-Programmen insbesondere in Kanada bisher am intensivsten untersucht worden (Wesche 2002). Den Ergebnissen zufolge fördert Immersion, in der über 50% des Curriculums in der Fremdsprache vermittelt wird, nicht nur die Fremdsprachenkompetenz, sondern auch die Muttersprache, das Sachfachlernen und die allgemeine Kognition. In Deutschland ist vor allem der Begriff Bilingualer Sachfachunterricht insbesondere in der Sekundarstufe verbreitet, wobei die meisten Konzepte einen Fremdsprachenanteil von weniger als 50% beinhalten. Im europäischen Kontext hat sich der Begriff CLIL – Content and Language Integrated Learning als ein Überbegriff für alle Formen bilingualen Lernens etabliert.

Die Einführung von CLIL wird seit über einer Dekade in der europäischen Bildungspolitik propagiert (European Commission 2003, Council of the European Union 2005). Gelingende Praxisbeispiele überzeugen auch in Deutschland Lehrkräfte, Eltern und Kinder zunehmend. Die Sprachkompetenz der Kinder am Ende einer immersiven Grundschule ist im Allgemeinen so hoch, dass sich die Kinder fließend, wenn auch nicht fehlerfrei, ausdrücken können. Jedoch hat trotz intensiver Förderung des Konzepts die Umsetzung in den Mitgliedstaaten erst begonnen. Dies trifft auch auf Deutschland zu. Insbesondere die Grundschulen wurden in den einzelnen Bundesländern bisher kaum erreicht. Auch in der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern hält das Konzept erst langsam Einzug.

Zielsetzung

Mit dem Zertifikat „Bilinguales Lehren und Lernen“ an der Universität Hildesheim im Umfang von 30 Leistungspunkten können Studierende Kompetenzen in diesem Bereich erwerben. Dabei werden ihnen in Lehrveranstaltungen zunächst wichtige fachwissenschaftliche und fachdidaktische Grundlagen vermittelt. Sie lernen die psycholinguistischen Faktoren, die Chancen, die Risiken und die pädagogischen und administrativen Gelingensbedingungen von bilingualem Lernen sowie deren bildungspolitische Auswirkungen kennen und bewerten und wenden ihr Wissen praktisch an. Auf dieser Basis können die Studierenden in Form eines Praktikums partizipativ an der Umsetzung des bilingualen Ansatzes mitwirken, sodass sie am Ende des Zertifikatsstudiums dazu befähigt sind, diesen Ansatz in ihrem späteren Berufsfeld wie auch als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren erfolgreich umzusetzen.

Adressaten

Adressaten sind alle Studierenden der Universität Hildesheim. Die Voraussetzung zur Teilnahme sind gute Englischkenntnisse. Angesprochen sind insbesondere Lehramtsstudierende des Faches Englisch sowie Lehramtsstudierende mit einer sehr guten bzw. muttersprachlichen Kompetenz in einer anderen Sprache als Deutsch, Studierende der erziehungswissenschaftlichen Studiengänge sowie weitere Interessierte, die sich im Bereich bilinguale Bildung zusätzlich qualifizieren möchten. Für Studierende, die nicht Englisch studieren, muss ein Nachweis der englischen Sprachkompetenz mindestens auf der Stufe B2 erbracht werden. Die Lehrveranstaltungen finden auf Englisch statt.

Zulassungsverfahren

Studierende ab dem ersten Bachelorsemester oder in einem Masterstudiengang sind berechtigt, einen Antrag auf Zulassung zum Zertifikatsstudium zu stellen. Das Zertifikat beinhaltet Lehrveranstaltungen aus dem B.A.‐Studiengang (Basis‐ und Aufbaumodul) und aus dem M.Ed.‐Studiengang (Vertiefungs‐, Praxis‐ und Abschlussmodul). Ausgewiesene Kurse mit identischem Titel aus dem Studienangebot Englisch können anerkannt werden. Es wird angeraten, mit dem Zertifikat frühzeitig zu beginnen. Das Zertifikat kann auch nach Abschluss des Masterstudiums abgeschlossen werden.

Der Antrag auf Zulassung ist unter www.uni‐hildesheim.de/zertifikat‐bili 'Download' zu finden und per Email an zertifikat‐bili@uni‐hildesheim.de zu senden. Dem Antragsformular ist ein einseitiges englischsprachiges Motivationsschreiben beizufügen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt und wird an das jeweilige Lehrangebot angepasst.

Die Bewerbungsfrist endet für das Wintersemester am 31.August und für das Sommersemester am 28.Februar (bzw. 29.Februar) jeden Jahres. Vor Beginn des Zertifikats belegte Lehrveranstaltungen, bzw. alternative Veranstaltungen im Mastermodul, können auf Antrag rückwirkend anerkannt werden.

Aufbau

Einschreibung, Durchführung und Erlangung des Zertifikats

  1. Der Antrag auf Zulassung mit einseitigem Motivationsschreiben in englischer Sprache wird fristgerecht für das Folgesemester eingereicht. Die Information über die Zulassung erfolgt vor dem Einschreibungsverfahren zum Folgesemester.
  2. Die Einschreibung für die Zertifikatskurse erfolgt über das LSF. Voraussetzung für Kurse ab dem Vertiefungsmodul ist ein abgeschlossenes Bachelorstudium. Studierende im Bachelor müssen sich vorab in die LSF-Veranstaltung 4041 eintragen, Studierende im Master für die LSF-Veranstaltung 4042. Danach erfolgt die Einschreibung für die Zertifikatskurse. Bei der Planung gilt es darauf zu achten, dass einige Kurse nur jedes 2. Semester angeboten werden.
  3. Die Veranstaltungen können in beliebiger Reihenfolge belegt werden. Es wird jedoch empfohlen, mit der Einführungsveranstaltung zu beginnen. Veranstaltungen aus dem regulären Studienprogramm, die Teil der Zertifikatsmodule sind, werden angerechnet. Sie werden zum Abschluss des Zertifikats nach Vorlage des Transcript of Records im Sekretariat abgezeichnet. Zertifikatskurse können auch noch nach dem Abschluss des regulären Studiums belegt werden. Die Ausstellung des Zertifikats ist nicht and den Studienabschluss gebunden, sondern kann darüber hinausgehen.
  4. Praktikum: Der Antrag zur Anerkennung der Praktikumsschule wird im Semester vor Antritt des Praktikums in zweifacher Ausführung im Sekretariat des Englischinstituts eingereicht. Eine Kopie verbleibt im Sekretariat. (Es wird empfohlen, den Antrag vorab in der Sprechstunde mit der Zertifikatsleitung abzusprechen.)
  5. Der Praktikumsbericht in englischer Sprache (Anleitung s. Download) wird im Anschluss an das Praktikum im Sekretariat des Englischinstituts eingereicht. Die Benachrichtung der Anerkennung des Berichts erfolgt per Email im folgenden Semester. Die Unterschrift wird danach im Sekretariat eingeholt.
  6. Als Abschlussarbeit kann eine Masterarbeit mit einem Fokus auf Bilinguales Lehren und Lernen anerkannt werden. Andere Abschlussarbeiten werden in den Sprechstunden der Zertifikatsmitarbeiter abgesprochen (Anleitung s. Download).
  7. Nach dem erfolgreichen Abschluss aller Module wird der Antrag auf Erlangung des Zertifikats (s. Download) zusammen mit folgenden Dokumenten im Sekretariat des Englischinstituts eingereicht:
    • Antrag auf Erlangung des Zertifikats
    • Transcript of Records
    • Anerkennung der Praktikumsschule mit Datum des anerkannten Praktikumsberichts
    • Abschlussarbeit
  8. Die Information über die Ausstellung des Zertifikats erfolgt im Anschluss per Email.

Außerschulisches Praktikum für das Lehramtstudium (BA, nicht relevant für den Modulplan des Zertifikats)

Das außerschulische Praktikum (Pflichtpraktikum für Studierende mit Lehramtsoption im Bachelor) kann von Studierenden mit Schwerpunkt Grundschule sowie Sekundarstufe 1 in bilingualen Kindertagesstätten absolviert werden. Bilinguale Kitas geben einen guten Einblick in die frühen Stadien des Spracherwerbs und in Strategien zur Verwendung der Fremdsprache durch Pädagoginnen und Pädagogen.

Studierende im Zertifikatsstudium werden ermutigt, von dieser Praktikumsoption Gebrauch zu machen.

Ein Adressenverzeichnis bilingualer Kitas in Niedersachsen findet hier, eine Übersicht über weitere Adressen auf der Plattform des FMKS (Verein für Frühe Mehrsprachigkeit an Kitas und Schulen).

Download

Flyer

1. Aufbau, Modulbeschreibung, Zulassungsverfahren (Stand 01.01.2017) (pdf)
2. Antrag auf Zulassung (Stand 01.01.2017) (doc) (pdf)
3. Antrag auf Erlangung (Stand 01.01.2017) (doc) (pdf)
4. Antrag Auswahl der Schule (Stand 01.01.2017) (doc) (pdf)

Die Motivationsschreiben werden in englischer Sprache eingereicht.
 

Alte Fassungen (Stand 01.01.2015, gültig für Zertifikatsabschlüsse bis zum 31.12.2019):

Aufbau, Modulbeschreibung, Zulassungsverfahren
Antrag auf Zulassung
Antrag auf Erlangung
 

Projektbericht / Praktikumsbericht

Project Report Guidelines
Guidelines for Academic Papers

Abschlussarbeit

Die Abschlussarbeit in englischer Sprache zu einem einschlägigen Thema umfasst 15 Seiten. Sie entspricht dem Format einer akademischen Qualifikationsarbeit. Titel, Thema, Fragestellung und Gliederung (gemäß Guidelines) werden zur Annahme eingereicht. Die Arbeit kann einen theoretischen oder empirischen Fokus haben. Masterarbeiten mit einem deutlichen CLIL-Bezug können nach Absprache anerkannt werden. Bachelorarbeiten werden grundsätzlich nicht anerkannt.

Abschlussarbeit: Guidelines