Campus-Verlag
Männlichkeiten und Naturverhältnisse
von Diana Lengersdorf (Hg.), Toni Tholen (Hg.)
aus der Reihe Hildesheimer Geschlechterforschung
Neben den prominenten Beschreibungen des norwegischen Schriftstellers Karl Ove Knausgård über das Verhältnis von Männlichkeiten und Natur holen auch die Auseinandersetzungen um den Klimawandel Männlichkeit auf die Agenda: Extensiver Fleischkonsum oder unlimitiertes Autofahren werden hier ebenso mit Männlichkeit in Beziehung gebracht wie die Zerstörung natürlicher Ressourcen. Männlichkeiten und Natur stehen in einem dialektischen Wechselverhältnis zueinander: auf der einen Seite männliche Tendenzen zu Zerstörung, Instrumentalisierung und Ausbeutung, auf der anderen Seite männliche Kompensations- und Harmonisierungsbestrebungen. Der Sammelband greift anthropologische, historische, ästhetisch-literarische Hervorbringungen und soziale Konstellationen des Verhältnisses von Männlichkeiten und Natur sowie Männern zu sich selbst auf.
Geschlechter - Verhältnisse - Widersprüche
von Britta Hoffarth (Hg.), Stina Mentzing (Hg.), Susanne Richter (Hg.)
aus der Reihe Hildesheimer Geschlechterforschung
Gesellschaft scheint heute mehr denn je von widersprüchlichen Dynamiken geprägt zu sein. Dabei ist das Konzept der Widersprüchlichkeit vor allem als Analyseperspektive nutzbar und macht gesellschaftliche Spannungsfelder sichtbar. Der Sammelband untersucht diese gegenläufigen Prozesse im breiten Spektrum der Geschlechterforschung und richtet den Blick auf die widersprüchlichen Dynamiken von Retraditionalisierung und Liberalisierung. Ausgehend von dieser Fragestellung analysieren die Beitragenden Themen wie Männlichkeiten, queere Bildungsarbeit, Gleichstellung, Feminismus, Körper, Medien und das Phänomen der Cancel Culture.
Nichtgewalttätiges Handeln von Jungen
von Mart Busche
aus der Reihe Hildesheimer Geschlechterforschung
Über das Verhältnis von Männlichkeit und Nichtgewalttätigkeit ist bislang wenig bekannt. Um dieses Phänomen zu beleuchten, nimmt Mart Busche die Adoleszenz in den Blick – als »heiße Phase« der Geschlechterherstellung, aber auch als Phase mit einer hohen Frequenz an Gewaltsituationen. Anhand von Interviews mit 14- bis 16-jährigen Jungen wird die Frage bearbeitet, wie diese Nichtgewalttätigkeit herstellen. Was orientiert ihr Handeln und wie steht dies mit Männlichkeitskonstruktionen und anderen sozialen Positionierungen im Zusammenhang? Dabei zeigt sich einerseits, wie patriarchale Verhältnisse auch über nichtgewalttätige Praxen aufrechterhalten und legitimiert werden können, wenn sie einer Überlegenheitsinszenierung dienlich sind. Andererseits wird deutlich, auf welche Weise die Jungen an Deeskalation, Kooperation und Egalität orientiert sind.
Zur Intersektionalität dekorativer Körpertechniken
von Britta Hoffarth
aus der Reihe Hildesheimer Geschlechterforschung
Die Geschichte der Kosmetik ist lang. Dabei hat sich ihre Anwendungsweise und die Bedeutung der Praxis immer wieder verändert. Diese Studie untersucht dekorative Kosmetik in der spätmodernen Adoleszenz und fragt, was da eigentlich passiert, wenn es sich nicht auf die Idee des Schönmachens reduzieren lässt. Wie etablieren sich Alltags- und Körperpraktiken in der Adoleszenz? Welche Idee des Körpers und welche Machtverhältnisse spielen eine Rolle?
Rap-Männlichkeiten zwischen Tradition und Transformation
von Heidi Süß
aus der Reihe Hildesheimer Geschlechterforschung
Junge und inzwischen mittelalte Männer mit und ohne Migrationsgeschichte nutzen Rap als Medium, um sich auszudrücken und um viel Geld zu verdienen. Aufgrund ihrer chauvinistischen und frauenverachtenden Texte sind Deutschlands Gangsta-Rapper längst Dauergäste in der Boulevardpresse. Bushido, Kollegah, Haftbefehl oder Capital Bra machen »Stress ohne Grund« und das schon seit gut zwei Dekaden. Wie sind die zum Teil überbordende Maskulinität und der eklatante Sexismus im deutschsprachigen Rap zu verstehen? Heidi Süß erhellt die Kontexte, um das komplexe Phänomen der »Rap-Männlichkeiten« zu entschlüsseln. Die Konstruktion von Männlichkeit im Rap wird dabei in den Rahmen gesamtgesellschaftlicher Transformationsprozesse der Geschlechterordnung gestellt, der auch den Zuwachs an Frauen im Rap männlichkeitstheoretisch beleuchtet.
Aushandlungen der Geschlechterordnungen in der You Tube Beauty Community
von Susanne Richter
aus der Reihe Hildesheimer Geschlechterforschung
'Schminkmädchen' und 'Beauty-Tussis'? Make-Up Tutorials und Co. auf YouTube werden häufig unter Geschlechteraspekten diskutiert. Dabei gerät seltener in den Blick, dass mit dem Schönheitshandeln öffentlich gemacht wird, was für viele eine tägliche Anforderung und übliche Praxis darstellt – insbesondere für diejenigen, die sich als ‚weiblich‘ vergeschlechtlicht positionieren.
Räume, Deutungen, Repräsentationen
von Britta Hoffarth (Hg.), Eva Reuter (Hg.), Susanne Richter (Hg.)
aus der Reihe Hildesheimer Geschlechterforschung
Mediale Darstellungen von Geschlecht und Sexualität sind eingebettet in Machträume und gesellschaftliche Ordnungen. Dieses Buch gibt Einblicke in kritische Analysen gegenwärtiger Mediennutzungs- und Deutungspraktiken. Außerdem setzt es sich mit der übergeordneten Frage auseinander, wie feministische und geschlechtertheoretische Zugänge für eine machtanalytische Weiterentwicklung der Medienforschung fruchtbar gemacht werden können.