Wissenschaftler*innen aller Qualifikationsphasen erleben immer wieder, wie herausfordernd es ist, sich im Forschungskontext für die Relevanz von Gender- und anderen Diversitätskategorien einzusetzen. In Besprechungen, Gremien und Arbeitskreisen sind sie regelmäßig Situationen ausgesetzt, in denen sie aufgrund von Hierarchie- und Machtstrukturen kaum oder gar nicht in der Lage sind, ihre Anliegen stark und deutlich zu kommunizieren und für Diversität und die Relevanz von Gender im Forschungs- und Hochschulkontext zu argumentieren. Viele Wissenschaftler*innen erleben zudem Diskriminierung und Sexismus im Alltag und stehen vor der Herausforderung, in diesen für sich und andere einzustehen und zu reagieren. Fragen, die Betroffene beschäftigen, lauten: Wie kann ich in herausfordernden Situationen überzeugend für meine Position argumentieren? Wie kann ich wichtige Argumente in Diskussionen einbringen? Und wie kann ich andere mit meinem Anliegen erreichen und nachhaltig als Verbündete gewinnen?
Im Workshop lernen die Teilnehmenden rhetorische Ansätze und Strategien kennen, die ihnen helfen, herausfordernde Situationen zu analysieren und ihr Anliegen überzeugend zu kommunizieren. Dabei legen wir den Fokus auf Praxisbeispiele, die die Teilnehmenden selbst in den Workshop einbringen. In einem zweiten Schritt beschäftigen wir uns mit Strategien des Empowerment-Ansatzes. Diese können die Teilnehmenden darin unterstützen, den Blick für bereits vorhandene Ressourcen zu schärfen und diese zielführend zur Erweiterung des eigenen Handlungsspielraums einzusetzen.
Clara Rohloff ist Kommunikationswissenschaftlerin und Rhetoriktrainerin mit Schwerpunkt auf Gender, Medienrhetorik und Präsentationskompetenz. Derzeit promoviert sie an der Eberhard Karls Universität Tübingen zum Thema "Simulierte Dialoge in Vlogs auf YouTube" und engagiert sich für FLINTA*-Empowerment in der Wissenschaft. Zuvor war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Allgemeine Rhetorik tätig.