Die Studierenden unterrichteten an der „Asociation Loyola-Gymnasium“ in Prizren und gewannen an der Universität Prizren Einblicke in die kosovarische Lehramtsausbildung. Dies ist eine Fortführung des 2022 erstmals erfolgten Austauschs zwischen den Universitäten Hildesheim und Hannover und der „Asociation Loyola-Gymnasium“. Neu ist die Kooperation mit der Universität Prizren. – O-Töne von Pia Nottmeier, einer Studierenden aus Hildesheim.
Wer durfte teilnehmen?
Insgesamt bewarben sich 60 Studierende um einen Platz in diesem Projekt. Daraus wählte das Projektteam 16 Teilnehmende aus – acht aus Hildesheim und acht aus Hannover. Wichtig war den Organisator*innen bei der Auswahl eine Durchmischung verschiedener Fachrichtungen. Dabei hatten sowohl Studierende im Anfangsstadium als auch fortgeschrittene Masterstudierende des Grundschul- und Realschullehramts die Chance, Erfahrungen in einem für den Bildungsaustausch unkonventionellen Land zu sammeln.
Wie war Pia Nottmeiers Alltag?
Neben Hospitationen im Unterricht an der Grundschule und dem Gymnasium der „Asociation Loyola-Gymnasium“, konnte der Schulalltag sehr intensiv erlebt werden. Die Schule verfügt auch über ein Internat für auswärtige Schüler:innen, in der die Studierenden gemeinsam mit den Schüler:innen untergebracht waren, was Begegnungen auch außerhalb des Unterrichts ermöglichte. Der Unterricht erfolgte unter der Woche von 8 bis 12.30 Uhr, teilweise füllten ein Ergänzungsprogramm die Nachmittage und Wochenenden, so etwa Besuche bei der Universität Prizren und der Gedenkstätte Adem Jashari.
Dreifacher Effekt für die Universität Hildesheim
Das Projekt wird gleich dreifach als Chance für die Universität Hildesheim verstanden: Einerseits ist der interkulturelle und interdidaktische Austausch mit dem Kosovo für angehende Lehrer*innen eine Möglichkeit, Einblicke in eine andere Unterrichtskultur zu erhalten, der die Lehramtsausbildung optimiert. So rekapituliert die Hildesheimer Teilnehmende Pia Nottmeier: „Ich bin sehr dankbar, dass ich an diesem Projekt teilnehmen durfte. Es war eine einmalige Erfahrung und eine wirkliche Bereicherung. Ich empfand es wirklich als super interessant, einen Einblick in ein anderes Schulsystem zu erhalten. Mir hat es eine große Freude bereitet den Schülern und Schülerinnen sowie den Lehrkräften im Unterricht zuzuschauen.“
Darüber hinaus konnte Pia Nottmeier anhand der interkulturellen Erfahrungen persönlich und emotional viel hinzulernen: „Ich konnte durch den Austausch mehr über ein anderes Land und die Kultur lernen. Vorher wusste ich eigentlich nichts über das Land und jetzt habe ich einen viel besseren Eindruck darüber erhalten, wie die Menschen dort leben. Dadurch kann man sie jetzt besser verstehen. Generell lernt man durch so einen Austausch, dass man nie Vorurteile gegenüber einem Land haben sollte, da man nie weiß, was dieses Land oder die Menschen bereits durchgemacht haben.“
Durch die Kooperation entsteht gemäß der Projektkoordinatorin Annette Lützel ein Austausch auf ganz vielen Ebenen. Dem Aufenthalt der Studierenden in den Sommersemesterferien geht in jedem Jahr ein einwöchiger Besuch von Lehrer*innen der „Asociation Loyola Gymnasium“ und Kolleg*innen der Universität Prizren an den Universitäten Hildesheim und Hannover voraus. Dieser ermöglicht einen Austausch auf universitärer Ebene (Besuche und Austausch im CeLeB (UHi), School of Education (LUH), Institut für deutsche Sprache). Daneben fanden für die Lehrer*innen Hospitationen in einem Gymnasium und einer Grundschule in Hildesheim statt. Während dieser Woche gab es sowohl im schulischen als auch im universitären Kontext die Möglichkeit des inspirierenden Austauschs. Mit der Einwerbung von Erasmus+ KA 171 Mitteln wurde das Projekt um eine Partnerschaft zwischen den Universitäten Hildesheim und Prizren erweitert, was eine bessere universitäre Vernetzung ermöglicht und eine sinnvolle Bereicherung für die Projektarbeit darstellt. Andere Fachbereiche können durch die Erasmus+ Förderung ebenfalls von dem Projekt profitieren, das vorerst bis 2024 durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und bis 2025 von Erasmus+ mitgetragen wird. Ansprechperson ist Daniela Puhrsch im International Office.
Was geschieht nach dem eigentlichen Aufenthalt im Kosovo?
Nach dem dreiwöchigen Austausch erstellten alle Studierenden ein persönliches Portfolio und trafen sich zur Nachbereitung mit den Projektverantwortlichen Annette Lützel und Johanna Scholz. Die Ergebnisse werden in die Planung für den Austausch 2024 eingebracht.
Pia Nottmeier, die zum Wintersemester 2023/2024 ihr Masterstudium in Deutsch als Zweitsprache/Deutsch als Fremdsprache antreten wird, zieht eine sehr positive Bilanz: „Insgesamt kann ich festhalten, dass ich es wirklich toll fand einen Einblick in ein fremdes Land und ein anderes Schulsystem zu erhalten, da man so eine Möglichkeit nicht wieder bekommt. Ich konnte viel für meine Zukunft mitnehmen.“
Die Anmeldung erfolgt über nachfolgenden Link: https://www.uni-hildesheim.de/international-teaching-partnership/