„Die gute Qualität der Lehrveranstaltungen an der UHi spiegelte sich auch diesmal in den Anträgen der Studierenden wider“, berichtet Prof. Dr. Jürgen Sander, Hauptberuflicher Vizepräsident für Studium, Lehre und studentische Belange. Insgesamt 94 Vorschläge für 60 Lehrpersonen wurden eingereicht. Diese wurden von der Jury, bestehend aus dem Studiendekan des Fachbereichs eins, der stellvertretenden Studiendekanin des Fachbereichs zwei sowie zwei Studentinnen der Fachbereiche drei und vier, gesichtet. „Anhand der Regularien empfahlen sich zwei Personen – auch durch wiederholte Nominierung in früheren Studienjahren – als besonders preiswürdig. Diese wurden von der Jury nach sorgfältiger Sichtung aller Vorschläge und einstimmig gekürt: Es sind Jenifer Becker und PD Dr. Lars Leeten.“
PD Dr. Lars Leeten wird für vier Lehrveranstaltungen ausgezeichnet
„Herr Leeten vermittelt mit einer beeindruckenden Ruhe sehr schwierige philosophische Inhalte und schafft es, Studierende ganz verschiedener Wissens- und Kompetenzstände zu erreichen und zum gemeinsamen Nachdenken zu animieren“, heißt es aus den Reihen der Studierenden, die Lars Leeten für den Preis nominiert haben. „Mit Humor und einer besonderen Menschlichkeit schafft er eine entspannte Lernatmosphäre, in der man sich wohlfühlt, auch Unsicherheiten zu kommunizieren.“
Lars Leeten forscht und lehrt seit 2017 am Institut für Philosophie an der Universität Hildesheim. „Ich freue mich sehr über den Preis, den viele andere Dozierende an unserer Universität sicher auch verdient hätten“, sagt er. „Lehrleistungen werden im Universitätsbetrieb meines Erachtens viel zu wenig gewürdigt. Eher kriegt man hinter vorgehaltener Hand zu hören, dass man seine Kräfte lieber auf die Forschung konzentrieren sollte, damit man nicht in der Arbeitslosigkeit endet. Da ich glücklicherweise eine unbefristete Anstellung habe, kann ich es mir nun leisten, größere Teile meiner Zeit in die Vorbereitung von Vorlesungen und Seminaren zu investieren. Dass meine Lehre von einigen als preiswürdig wahrgenommen wird, scheint mir nicht zuletzt zu zeigen, dass wir insgesamt viel mehr unbefristete Stellen im Mittelbau brauchen.“
Gleich vier Lehrveranstaltungen im Studienjahr 2021/22 des Dozenten wurden nominiert, darunter das Seminar „Theorie und Praxis der Argumentation", die Blockseminare zu „Michel Foucault - Die Geburt der Biopolitik” und „Wittgenstein - Über Gewissheit (Sommerlesewoche)” sowie die Veranstaltung zu „Moderner Philosophie als Kritik neuzeitlichen Denkens”.
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Jenifer Becker begeistert Studierende im Projektseminar „Schreiben auf KI“
Jenifer Becker arbeitet als Wissenschaftlerin, Autorin und Künstlerin. Seit 2015 ist sie als Literatur- und Kulturwissenschaftlerin an der Universität Hildesheim tätig. Aktuelle künstlerisch-wissenschaftliche Forschungsprojekte befassen sich mit dem Einfluss lernfähiger Technologien, also KI wie ChatGPT, auf Schreibprozesse, Schreibverfahren sowie Genres. Im Sommersemester 2022 leitete sie das Projekt „Schreiben auf KI“ im fachbereichsübergreifenden Projektsemester. „Wir wurden beim Entwickeln unseres selbstgewählten Projekts stark gefördert, konnten verschiedene Ideen und Ansätze ausprobieren und wurden ermutigt das Scheitern als Lernprozess wahrzunehmen“, lautet das Feedback aus den Reihen der Teilnehmer*innen. „Durch die Vorstellung neuer KI-Tools und das selbstständige und doch begleitete Ausprobieren entstand in dem Kurs durch Jenifer Becker ein neuer Ansatz zum eigenen Schreiben und Lernen.“
„Mir bedeutet der Preis sehr viel, weil es ein Preis ist, der maßgeblich von Studierenden verliehen wird“, so Jenifer Becker. „Ich betrachte Lehre als Raum, in dem verschiedene Perspektiven aufeinandertreffen dürfen. Mir ist es wichtig, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass sich alle trauen, zu sprechen und ihre Ideen zu entwickeln, Interesse am Themenfeld entwickeln. Dazu gehört für mich auch, einen Zugang zu theoretischen Grundlagen zu ermöglichen, damit sich Studierende von dort aus eigenständig, und vor allem mit kritischer Haltung in Fokusthemen einarbeiten können. Auch zu berücksichtigen, dass wir alle unterschiedlich sind und deswegen unterschiedliche Bedürfnisse haben, uns individuell ausdrücken“, betont Jenifer Becker. „Ich lerne immer viel von den Teilnehmenden und finde es jedes Semester aufs Neue bereichernd, künstlerische und wissenschaftliche Projekte in ihrer Entwicklung zu begleiten und mich auf Augenhöhe auszutauschen. Umso mehr freut es mich, nun für die Seminare „Selbstfindungsreisen und Reisetagebücher“ und „Schreiben auf KI“ von Studierenden ausgezeichnet zu werden und zu sehen, dass meine Erwartung an produktive Lehre geteilt wird!“
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Die feierliche Preisverleihung findet statt am Dienstag, 20. Juni, ab 15 Uhr, im Atrium im Forum (l. OG) auf dem Hauptcampus der Universität Hildesheim.
Weitere Preisverleihungen