Vor dem Hintergrund der Mobilitätswende möchte die Universität Hildesheim den von Studierenden und Beschäftigten erzeugten Verkehr in Zukunft aktiv gestalten. Um eine nachhaltige Mobilitätsstrategie zu erarbeiten und umzusetzen, schuf die Stabsstelle Hochschulentwicklung (Bereich Green Office) in enger Zusammenarbeit mit dem Dezernat für Bau und Gebäudemanagement im Mai 2021 eine Projektstelle für das Erstellen eines Klimaschutzkonzeptes zur klimafreundlichen Mobilität.
Am 9. Februar 2023 beschloss der Senat einstimmig das Klimaschutzkonzept zur klimafreundlichen Mobilität für die Universität Hildesheim; dieses wurde kürzlich veröffentlicht. Es beinhaltet Maßnahmen um den Verkehr, der durch die Universität erzeugt wird, auf den Umweltverbund zu verlagern, ihn klimaverträglicher abzuwickeln und dort wo es möglich ist, zu vermeiden. Die Maßnahmen gehen aus einem partizipativen Prozess hervor, der allen Hochschulmitgliedern die Möglichkeit bot, sich einzubringen. Die von der Universität Hildesheim im Bereich Mobilität emittierten Treibhausgase sollen bis 2030 um 50 % und bis 2045 um 100 % gesenkt werden.
Die Präsidentin sieht das Klimaschutzkonzept als sehr wichtigen Schritt, um den ökologischen Fußabdruck der Universität zu reduzieren und sie zu einer nachhaltigeren und klimafreundlicheren Institution zu machen: „Ich bin stolz darauf, dass wir als Universität die Verantwortung übernehmen und aktiv unsere Umweltauswirkungen minimieren. Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Die Auswirkungen sind bereits spürbar: steigende Temperaturen, häufigere Extremwetterereignisse und der Verlust von Artenvielfalt bedrohen unsere Ökosysteme und unsere Zukunft.
Und daher endet unsere Verpflichtung zum Klimaschutz nicht auf dem Campus: Als Universität haben wir die Chance, Wissen zu generieren, innovative Lösungen zu finden und die nächste Generation von Fachkräften, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Bürgerinnen und Bürgern auszubilden, die diesen Herausforderungen gewachsen sind.“
Klimaschutzkonzept zur klimafreundlichen Mobilität
Klimaschutzmanagement für klimafreundliche Mobilität geht in die Umsetzungsphase
Die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz fördert das Klimaschutzmanagement an der Universität Hildesheim für weitere zwei Jahre. Ziel des Anschlussvorhabens ist es, die im Klimaschutzkonzept priorisierten Maßnahmen umzusetzen. Dazu gehört insbesondere die Stärkung des Radverkehrs an der Universität: etwa mittels neuer Radabstellanlagen und der Förderung einer universitären Fahrradkultur. Dienstreisen und internationale Studierendenmobilität sollen klimafreundlicher abgewickelt werden. Weiter wird eine Verbesserung der Anbindung der Universitätsstandorte an den ÖPNV, die städtische Radverkehrsinfrastruktur sowie die E-Ladeinfrastruktur angestrebt. Grundsätzlich soll nicht unbedingt nötiger Verkehr vermieden werden, etwa durch Mitfahrgemeinschaften und Digitalisierung.
„Eine Mobilitätswende kann aber nur gelingen, wenn sich auch die Verkehrsinfrastruktur in Hildesheim ändert und das Land klimafreundliche Mobilität aktiv fördert“, so Katalin Kuse, Klimaschutzmanagerin für klimafreundliche Mobilität an der Universität Hildesheim. Baudezernent Thomas Hanold ergänzt: „In den vergangenen zwei Jahren haben wir eng mit der Stadt Hildesheim an der Entwicklung des ‚Mobilitätskonzepts Hildesheimer Süden‘ zusammengearbeitet. Dort konnten wir viele Maßnahmen einbringen, deren Umsetzung die Erreichbarkeit der Universitätsstandorte für den Umweltverbund langfristig verbessern würden. Hildesheim besitzt die ideale Größe für eine Fahrradstadt.“
Ein E-Lastenrad für den Hausdienst
Als eine der ersten Maßnahmen hat die Universität ihren Fuhrpark um ein elektrisch unterstütztes Lastenrad ergänzt. Das E-Lastenrad soll vom Hausdienst für die Wege zwischen den Universitätsstandorten genutzt werden. Es verfügt über eine wasserdichte Transportbox für Werkzeuge: So können in Zukunft Wartungen und kleinere Reparaturen mit dem Fahrrad statt mit dem Auto erledigt werden. Das trägt dazu bei, die Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren, die durch Mobilität an der Universität Hildesheim entstehen.
Auch Ingo Voigt, Leiter des Hausdienstes, freut sich über die Bereicherung des universitären Fuhrparks: „Mit dem E-Lastenrad bin ich in vielen Fällen schneller am Ziel als mit dem Auto, denn auch die Parkplatzsuche fällt weg. Die Strecke zwischen Hauptcampus und dem Standort Schützenallee ist so ein Beispiel.“