Jan-Henrik Böttcher erhält Bachelorpreis 2021 der Gesellschaft für Operations Research

Freitag, 04. Februar 2022 um 13:20 Uhr

Für seine Bachelorarbeit im Fach Wirtschaftsinformatik ist Jan-Henrik Böttcher mit dem Bachelorpreis 2021 der Gesellschaft für Operations Research ausgezeichnet worden. Er befasste sich mit dem Thema „Zeit- und ressourcenbeschränkte multimodale Projektplanungsprobleme unter Zulassung von Aktivitätsunterbrechungen".

Die Urkunde überreichten Prof. Dr. Julia Rieck als Betreuerin und Niels-Fabian Baur als Betreuer der Bachelorarbeit anlässlich des  IT-Speed-Datings am 19.Januar 2022. Da das Speed Dating in digitaler Form über Dicord stattfand, wurde vorab ein Video von der Verleihung des Bachelorpreises aufgezeichnet und im Rahmen eines digitalen Come-together gezeigt.

Die Gesellschaft für Operations Research (GOR) verleiht jährlich den Bachelorpreis an hervorragende Absolventinnen und Absolventen von Bachelorstudiengängen an Hochschulen mit Bezug zu Operations Research. Der Preis ist verbunden mit einer Urkunde und einer einjährigen beitragsfreien GOR-Mitgliedschaft, welche vom Springer-Verlag, Heidelberg gefördert wird.

Ziele des Preises sind:

  • die Auszeichnung von hervorragenden Studierenden des Operations Research,
  • die Förderung der weiteren Beschäftigung mit Operations Research Themen und
  • die Stärkung der Sichtbarkeit des Operations Research an Hochschulen.

Die Bachelorarbeit von Jan-Henrik Böttcher befasst sich mit der heuristischen Lösung von zeit- und ressourcenbeschränkten multimodalen Projektplanungsproblemen mit Aktivitätsunterbrechungen unter generellen Zeitbeziehungen. "Vereinfacht gesagt bedeutet das, ich habe ein mathematisches Modell entwickelt für ein Projektplanungssystem", sagt Jan-Henrik Böttcher. "Man kann sich das so vorstellen, dass zum Beispiel für die Fertigung von einem Produkt in einem Unternehmen mehrere Teilschritte erforderlich sind, die zum Teil parallel ablaufen können, zum Teil aber auch aufeinander aufbauen. Gleichzeitig muss berücksichtigt werden, dass nur begrenzt Ressourcen, also Personal oder Maschinen, zur Verfügung stehen." Das von Böttcher weiterentwickelte mathematische Verfahren dient dazu, eine möglichst optimale Reihenfolge zu errechnen, in welcher die Teilschritte erfolgen sollten. "Meine Arbeit bestand aus dem mathematisch-theoretischen Modell und der Programmierung einer entsprechenden Software, die das umsetzt", erläutert Böttcher. Er sei von der Auszeichnung positiv überrascht gewesen, erzählt er. "Frau Prof. Rieck hatte mich zwar gefragt, ob sie meine Arbeit für diesen Preis einreichen darf, aber ich hatte trotzdem nicht damit gerechnet, zu gewinnen."

 "Herrn Böttcher ist es gelungen, bereits bestehende Ansätze aus der Literatur sinnvoll zu erweitern und erfolgreich auf seine spezifische Problemstellung anzupassen", hatte Prof. Dr. Julia Rieck zur Begründung für ihre Einreichung an die GOR geschrieben.  "Neben einer formal und inhaltlich einwandfreien Dokumentation, zeichnet sich die Arbeit besonders durch eine sehr gewissenhafte und sorgfältige Durchführung sowie eine äußerst differenzierte und kritische Auswertung der Datenexperimente aus."

Jan-Henrik Böttcher studiert inzwischen Wirtschaftsinformatik im Master und hat sich von der rein mathematischen Problemlösung hin zur praktischen Programmierung anwendungsbezogener Software weiter spezialisiert.

Der GOR-Bachelorpreis

Die GOR-Bachelorpreisträger werden an ihren Hochschulen öffentlich ausgezeichnet und genießen alle Vorteile einer GOR-Mitgliedschaft für ein Jahr. Die zentrale Aufgabe der Gesellschaft für Operations Research besteht darin, die Verbreitung und den Einsatz von Operations Research in Wissenschaft und Praxis zu fördern. Dies geschieht in erster Linie mit Hilfe von Fachpublikationen, Tagungen, Arbeitsgruppen sowie durch die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Aktuell hat die GOR insgesamt ca. 1.300 Mitglieder; darunter Einzelpersonen und Institutionen aus Wissenschaft, Industrie und Verwaltung. Der Kontakt zwischen den Mitgliedern und der Austausch von Informationen erfolgt über die Webseite und die dreimal jährlich erscheinende Mitgliederzeitschrift „OR News“. Einmal jährlich veranstaltet die GOR eine internationale, wissenschaftliche Konferenz, die regelmäßig mehr als 600 Teilnehmer aus der ganzen Welt anzieht. Der persönliche Kontakt und Wissensaustausch findet zudem kontinuierlich in den 16 Arbeitsgruppen der Gesellschaft statt.


Preisträger Jan-Hendrik Böttcher (Mitte) - seine Bachelorarbeit wurde von Niels-Fabian Baur (rechts) und Prof. Dr. Julia Rieck betreut. Foto: Abdul Hakmeh