„Gemeinsame Verständigung auf die großen Entwicklungslinien“: Präsidentin Kallenrode im Interview zum Strategieprozess / Info-Veranstaltung am 13.1.

Donnerstag, 05. Januar 2023 um 16:51 Uhr

Am 13. Januar ab 10 Uhr möchte das Präsidium zusammen mit den Arbeits- und Fokusgruppen hochschulöffentlich über den Fortgang des Strategieprozesses informieren. Die Informationsveranstaltung findet im Audimax statt. Im Interview geht Präsidentin Prof. Dr. May-Britt Kallenrode auf die Hintergründe des Strategieprozesses ein.

Mit einer Auftaktklausur leitete die Universität im Herbst 2021 einen Strategieprozess ein. Ziel ist es, gemeinsam die wesentlichen Handlungsfelder für die kommenden Jahre zu identifizieren und zu priorisieren. Dazu soll der Universität in einem ersten Schritt ein Zukunftskonzept vorgeschlagen werden, welches der Senat in diesem Wintersemester beschließt. In dem Zukunftskonzept werden Handlungsfelder, Ziele und Maßnahmen bis 2030 benannt und beschrieben. Zur Vorbereitung griffen drei Arbeitsgruppen (Governance, Forschung sowie Studium und Lehre) die Impulse aus der Auftaktklausur 2021 auf, diskutierten diese und sortierten sie in Maßnahmenvorschläge. Für die konkrete und vertiefte Befassung mit einzelnen Themen richteten die AGs außerdem mehrere Fokusgruppen ein.

Gemeinsam mit der Hochschulöffentlichkeit und den Mitgliedern der Arbeits- und Fokusgruppen möchte sich das Präsidium nun über den Stand des Prozesses und die weiteren Schritte auszutauschen. Dazu lädt die Hochschulleitung alle Mitglieder der Universität zu einer Informationsveranstaltung am Freitag, 13.01.2023, um 10 Uhr im Audimax ein.

Informationen zum Strategieprozess können von allen Mitgliedern der Universität stets in einem hochschulöffentlichen Bereich der Webseite (mit RZ-Kennung) eingesehen werden:
https://www.uni-hildesheim.de/hs-intern/strategieprozess/

 

Wozu brauchen wir den Strategieprozess? - Interview mit Uni-Präsidentin Prof. Dr. May-Britt Kallenrode

Was verbirgt sich hinter dem Begriff „Strategieprozess“ bzw. was ist - kurz zusammengefasst - ein Strategieprozess?

An einer Universität verstehe ich einen Strategieprozess als eine gemeinsame Verständigung auf die großen Entwicklungslinien in Organisation, Lehre und Forschung aber auch Qualität für die nächsten Jahre. Ein bisschen Selbstvergewisserung über den momentanen Stand und das weitere gemeinsame Vorgehen gehört auch dazu.

Wieso setzt sich die Universität Hildesheim mit einem Strategieprozess auseinander und warum ist dieser so wichtig für die Universität?

Die Universität Hildesheim ist in den vergangenen zwei Dekaden stark gewachsen, in der Zeit  sind von außen viele neue Anforderungen auf uns zugekommen. Die Universität hat auf alle diese Anforderungen reagiert. Mit dem Strategieprozess nehmen wir uns die Zeit, einmal auf diese Entwicklungen zu blicken: Haben wir in diesen vielen Reaktionen vielleicht zu komplizierte Prozesse und Strukturen geschaffen, die wir verschlanken können? So viele neue Studierende und Kolleg*innen: für welche Themen steht die Universität Hildesheim, wo und wie werden wir wahrgenommen, wo schlagen wir Pflöcke im Wissenschaftssystem ein.  Aber auch: unsere Lebens- und Arbeitswelt verändert sich  - wie wollen wir miteinander umgehen, welche Rahmenbedingungen fürs Lehren und Lernen, Forschen und Arbeiten wollen wir schaffen?

Welche übergeordneten Ziele verfolgt der Strategieprozess?

Übergeordnetes Ziel ist es, die Stellung der Universität Hildesheim im Wissenschaftssystem deutlich sichtbar zu machen. Das bedeutet, dass wir im Wettbewerb um die Mittel von Land und Bund erfolgreich sind. Das bedeutet auch, dass unsere Wissenschaftler*innen für andere Universitäten interessante Kooperationspartner*innen bei größeren thematischen Verbünden sind. Und für jeden von uns in einer Qualifikations/Ausbildungsphase sollte es bedeuten, dass wir mit unserem Studienabschluss, unserer Promotion, unseren Arbeiten in Technik, Verwaltung, Wissenschaftsmanagement oder Wissenschaft für andere Einrichtungen begehrte zukünftige Mitarbeiter*innen sind.

Welche Schritte wurden bereits umgesetzt und welche folgen noch?

Der große Schritt, der eingeleitet ist, ist die Vorbereitung auf das Zukunftskonzept, das heißt, eine Selbstverpflichtung der Universität, was in den kommenden Jahren mit hoher Priorität zu behandeln ist. Darüber wollen wir jetzt zu Beginn dieses Jahres hochschulweit diskutieren, der Senat wird dann beschließen. Die anschließende Umsetzung der einzelnen Themenfelder wird mit den jeweiligen dafür zuständigen Spezialisten, Gremien und ggf. auch in breiter Beteiligung erfolgen – die eigentliche Arbeit beginnt also erst mit Verabschiedung des Zukunftskonzept.

Worauf sind Sie am meisten gespannt oder freuen Sie sich, wenn Sie an den Strategieprozess denken?

Gespannt bin ich auf das Forschungsprofil und die sich in dem Zusammenhang entwickelnden Kooperationen. Ich freue mich über die Mitarbeit und die vielen kleinen positiven Anregungen, Beiträge und Fragen, die aus der Uni kommen.

Interview: Yasmin-Coralie Berg


Uni-Präsidentin Prof. Dr. May-Britt Kallenrode freut sich im laufenden Strategieprozess "über viele kleine positive Anregungen, Beiträge und Fragen, die aus der Uni kommen". Foto: Daniel Kunzfeld