Geschichte

Das Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim wurde 1998 gegründet und in die seit Anfang der 1980er Jahre bestehenden Hildesheimer Kulturwissenschaften integriert. Die Verschränkung von Theorie und Praxis und in diesem Sinne sowohl künstlerisch-praktische wie wissenschaftlich-theoretische als auch kulturpolitische und kulturvermittelnde Überlegungen miteinander zusammen zu denken bilden den Ausgangspunkt für Forschung und Lehre des Hildesheimer Modells.

Das Konzept „Kulturpolitik als Gesellschaftspolitik“, welches in Deutschland seit den 1970er Jahren diskutiert wird, und die ebenfalls seit den 1970er Jahren geführte Debatte der UNESCO um „Kultur und Entwicklung“ führten innerhalb des Aufbaus des Instituts für Kulturpolitik zu einer Auseinandersetzung mit der Rolle des Künstlers innerhalb einer Gesellschaft, den Bezügen zwischen Kunst und Transformationsprozessen sowie Konzepten von kultureller Bildung. 

1998 war Professor Dr. Wolfgang Schneider Teil einer Delegation, die am Stockholmer Weltkulturkongress der UNESCO teilnahmen, zu dessen Ende die Erklärung „The Power of Culture“ veröffentlicht wurde. Über seine Funktion als Weltpräsident von ASSITEJ International, der Vereinigung für Kinder- und Jugendtheater, als Mitglied der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Kultur in Deutschland“ sowie Funktionen innerhalb des Goethe-Instituts eröffneten sich für Professor Schneider weitere Bezugspunkte zur Debatte um „Kultur und Entwicklung“.

Parallel dazu etablierte sich seit 2004 Dr. Daniel Gad in diesem Feld im Zusammenhang mit Projekten des Goethe-Instituts, des Instituts für Auslandsbeziehungen, des Deutschen Entwicklungsdienstes, der Heinrich Böll-Stiftung und von Pan y Arte. Zugleich analysierte Dr. Gad innerhalb seiner Dissertation die Außenkulturpolitiken von Dänemark, Finnland, Schweden und Norwegen in Entwicklungs- und Transformationsländern.

Die Summe dieser Teile und ergänzend das Mitwirken von Professor Schneider und Dr. Gad innerhalb der Implementierungsdebatten zur UNESCO-Konvention zur Vielfalt kultureller Ausdrucksformen seit 2007 führten schließlich 2012 zur Schaffung des Hildesheimer UNESCO-Lehrstuhls „Cultural Policy for the Arts in Development“.