Was ist ein Übergang in eine vollqualifizierende Ausbildung?

Werkstatt II: Was ist ein Übergang in eine vollqualifizierende Ausbildung?

Bettina Kohlrausch

Georg-August-Universität Göttingen

Gerade im Bereich der Analyse von school‐to‐work transiations gering qualifizierter Jugendlicher
werden Inklusions‐ und Exklusionsprozesse häufig anhand des Übergangs in eine vollqualifizierende
berufliche Ausbildung untersucht. Die abhängige Variable ist hier häufig die Einmündung in eine
Ausbildung, meist im Anschluss an Phasen der Teilnahme an Bildungsangeboten des sogenannten
Übergangssystems. Diese Analyseperspektive fokussiert somit ausschließlich auf Prozesse vor der
(erstmaligen) Einmündung in eine Ausbildung und setzt diese häufig mit der gelungenen Integration
ins Ausbildungssystem gleich. Der Vortrag problematisiert diese Forschungsperspektive anhand der
Analyse von Übergangsmustern ehemaliger niedersächsischer Hauptschüler/innen. Hier wird
deutlich, dass diese im großen Maße von Ausbildungsabbrüchen und ‐wechseln geprägt sind, so dass
ein einzelner Übergang in eine vollqualifizierende Ausbildung wenig Aussagekraft hat. Zudem werden
im Rückgriff auf die Längsschnittforschung und Lebenslauftheorien methodische und konzeptionelle
Alternativen zu dem kritisierten Vorgehen vorgestellt und diskutiert.

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