Dinge – Räume – Körper
Zugänge zur Materialität der Familie anhand von Videografien und ethnografisch verdichteten Beschreibungen
Abstract
Im Fokus dieses Beitrages steht die Frage, wie sich im Rahmen ethnografischer Forschung die spezifische Bedeutung der Materialität sozialer Praktiken erfassen lässt. Wir führen dies anhand eines Projekts aus, bei dem die Perspektive der Familie auf den Übergang des ersten Kindes in die Grundschule im Zentrum stand. Unsere Fragen lauteten u.a., wie sich in dieser Phase das Pädagogische in der Familie materialisiert und welchen Transformationen die sozio-materiellen Arrangements unterworfen sind. Für unsere Analysen legen wir im Anschluss an Bruno Latour einen ‚milden Materialismus‘ zugrunde: Wir möchten nachvollziehen, wie Familien nicht nur Dinge, Räume, sondern auch ihre Körper in situ gebrauchen und mit pädagogischer Relevanz versehen. Dazu greifen wir auf umfangreiches ethnografisches Material aus dem Forschungsprojekt zurück: neben Feldnotizen auch Interviews und Videografien. An einem Fallbeispiel führen wir unsere ethnografische Strategie des ethnografischen Schreibens vor, in dem wir die unterschiedliche Datensorten miteinander relationieren und zu dichten Fallportraits arrangieren.
DOI 10.18442/265