Kurzbiografie Jürgen Flimm

Kurzbiografie Jürgen Flimm

Der 1941 in Gießen geborene Jürgen Flimm ist seit dem Jahr 2002 Schauspieldirektor der Salzburger Festspiele.

Sein Studium in den Fächern Theaterwissenschaft, Literaturwissenschaft und Soziologie absolvierte er an der Universität Köln, bevor er 1968 sein erstes Engagement als Regieassistent an den Münchner Kammerspielen antrat. Nach Stationen als Spielleiter am Nationaltheater Mannheim und als Oberspielleiter am Thalia Theater Hamburg (1973/74) war er ab 1974 fünf Jahre lang als freier Regisseur tätig. Im Anschluss daran wurde er zum Intendanten des Schauspiels Köln berufen.´1985 kehrte er ans Thalia Theater zurück, das er fünfzehn Jahre lang als Intendant leitete und zum künstlerisch und wirtschaftlich erfolgreichsten Sprechtheater Deutschlands machte. Hier entstanden viele der bedeutendsten unter seinen insgesamt fast 100 Inszenierungen. Hervorzuheben sind dabei insbesondere Werke von Anton Tschechow (, 1989; , 1995; , 1999), Henrik Ibsen (, 1985; , 1994 in Koproduktion mit den Wiener Festwochen), Arthur Schnitzler (, 1988; , 1995) und William Shakespeare (, 1986; , 1991; , 1992; , 1998 in Koproduktion mit den Schwetzinger Festspielen).

Mit Luigi Nonos wandte sich Jürgen Flimm 1978 in Frankfurt erstmals dem Operngenre zu. Drei Jahre später folgte an der Hamburgischen Staatsoper , 1990 in Amsterdam . Anlässlich dieser Produktion arbeitete er erstmals mit Nikolaus Harnoncourt zusammen, der seither zu seinen regelmäßigen künstlerischen Partnern zählt und mit dem er ab 1996 am Opernhaus Zürich einen vielbeachteten Mozart-Zyklus herausbrachte.

Seit dem Ende seiner Intendanz am Thalia Theater widmet sich Flimm auf der ganzen Welt vor allem der Opernregie. An der Mailänder Scala, der Metropolitan Opera, dem Royal Opera House Covent Garden, der Berliner Staatsoper Unter den Linden, der Zürcher Oper sowie der Wiener und der Hamburgischen Staatsoper hat er in den vergangenen Jahren Werke von Beethoven, Haydn, Schubert, Verdi, Gounod, Strawinsky u.a. inszeniert. Im Sommer 2000 erarbeitete er bei den Bayreuther Festspielen einen neuen , im Juni 2002 war er für die szenische Umsetzung der Uraufführung von Friedrich Cerhas an der Wiener Staatsoper verantwortlich. Seine Zusammenarbeit mit den Salzburger Festspielen begann 1987 mit Raimunds . Es folgten von Johann Nestroy (1989), Hofmannsthals (1991) sowie mit Monteverdis 1993 erstmals eine Oper.

Jürgen Flimm hatte über viele Jahre einen Lehrauftrag an der Universität Hamburg inne und ist Träger zahlreicher Auszeichnungen, darunter die Medaille für Kunst und Wissenschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, der Konrad-Wolf-Preis der Akademie der Künste Berlin sowie das Bundesverdienstkreuz. Darüber hinaus ist er Mitglied der Akademien der Künste von Hamburg, München, Berlin und Frankfurt. Von 1999 bis 2003 war Flimm Präsident des Deutschen Bühnenvereins. Im Jahr 2005 wird er die Intendanz der Ruhrtriennale übernehmen.