Zugänge zur Universität: Digitalisierungsprojekte bewilligt

Montag, 19. Februar 2018 um 15:00 Uhr

Das Institut für Sozial- und Organisationspädagogik und die Zentrale Studienberatung entwickeln derzeit digitale Bildungsangebote: Mit dem digitalen Qualifizierungsangebot „Pflege- und Versorgungsorganisation“ unterstützt die Universität kunftig Berufstätige aus dem Pflegebereich. Über ein „Studieninformationsportal“ sollen Studieninteressierte fachspezifische Interessen mit den tatsächlichen Anforderungen an ein Studium abgleichen können. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert die beiden Projekte.

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert zehn digitale Bildungs- und Weiterbildungsangebote, die den Hochschulzugang mit und ohne Abitur erleichtern. Zwei der zehn Programme sind an der Universität Hildesheim angesiedelt. Die Förderung im Programm „Öffnung von Hochschulen“ setzt sich zusammen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und zusätzlichen Landesmitteln. Die Digitalisierung ermögliche Hochschulen, sich durch flexible Angebote neuen Gruppen von Studieninteressierten weiter zu öffnen, so das Wissenschaftsministerium.

„Durch das große Engagement unserer niedersächsischen Hochschulen und Erwachsenenbildungseinrichtungen können wir die Entwicklung zahlreicher innovativer Angebote für neue Zielgruppen unterstützen. Die geförderten Projekte setzen die Potenziale der Digitalisierung für flexible Studienbedingungen vorbildlich um“, sagt der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler.

Die in Braunschweig, Hannover und Hildesheim entwickelten Bildungs- und Weiterbildungsangebote nutzen den digitalen Wandel, um die Hochschulen zu öffnen.

Kurzbeschreibung der geförderten Projekte an der Universität Hildesheim:

„Pflege- und Versorgungsorganisation“:

Mit dem digitalen Qualifizierungsangebot „Pflege- und Versorgungsorganisation (PVO)“ unterstützt die Universität Hildesheim Berufstätige aus dem Pflegebereich. Das modularisierte Angebot „Pflege- und Versorgungsorganisation“ soll Berufstätigen im Bereich Pflege eine berufsbegleitende Zusatzqualifizierung ermöglichen.

Das Angebot soll orts- und zeitflexibel studierbar sein: Neben der Präsenzlehre werden digitale Lernbausteine über Open Education Resources als offenes Bildungsangebot einem breiteren Interessentenkreis zur Verfügung stehen. Professionelle Lern-Apps sollen PVO-Interessierte aus der Pflege ansprechen, Orientierung verschaffen und helfen, studienrelevante Vorkenntnisse zu vermitteln. Durch Multimedia-Tools sollen PVO-Studierende die Inhalte vorbereiten und nachbereiten und Themen vertiefen können. Um das kooperative, vernetzte und forschende Lernen zu fördern, ist eine Interaktion der PVO-Jahrgangskohorten untereinander sowie mit Mitgliedern des Instituts für Sozial- und Organisationspädagogik geplant. Auf diese Weise können in divers zusammengesetzten Gruppen kooperative Entwicklungsprojekte durchgeführt werden, um multiperspektivisch Ressourcen für komplexe Pflege-Herausforderungen kennen, organisieren und koordinieren zu lernen.

Projektleiter ist Prof. Dr. Herbert Asselmeyer, die Projektkoordination übernimmt Birgit Oelker vom Institut für Sozial- und Organisationspädagogik. Zum Projektteam gehören außerdem Prof. Dr. Wolfgang Schröer und Prof. Dr. Gunther Graßhoff.

„Studieninformationsportal der Universität Hildesheim“:

Das Projekt „Studieninformationsportal der Universität Hildesheim (SIP)“ ist in der Zentralen Studienberatung angesiedelt. Das Studieninformationsportal der Universität Hildesheim dient nicht-traditionellen Studieninteressierten zum Abgleich der eigenen fachspezifischen Interessen mit den tatsächlichen Anforderungen des Studiums. Durch praxisnahe Einblicke in die Leistungsanforderungen soll es falsche Erwartungen an das Fach und den Studiengang verhindern.

Ziel ist es, eine realistische Vorstellung von Studieninhalt, Studienablauf und Studienaufwand zu vermitteln, somit Studienabbrüche zu verhindern und gleichzeitig für eine Aufnahme eines Studiums zu sensibilisieren. Zudem wird das Portal die Zugangsvoraussetzungen für die Zielgruppe transparent darstellen, den Bewerbungsprozess erleichtern und passgenaue Informationen zu Unterstützungsangeboten liefern. Die Aufbereitung der Informationen erfolgt multimedial und interaktiv. Um die Zielgruppe passgenau anzusprechen, erfolgt der Aufbau eines Netzwerkes mit Partnern in Bildungseinrichtungen, Berufsbildenden Schulen und weiteren Einrichtungen, die mit ihrem Expertenwissen zu einer zielgruppengerechten Aufbereitung beitragen und das Portal in Beratung oder Unterricht nutzen werden. Das Studieninformationsportal soll, dem „Blended Counseling“-Ansatz folgend, eine enge Verzahnung in die Face-to-Face-Beratung liefern, klare Ansprechpersonen innerhalb und außerhalb der Universität aufzeigen und somit die potentiellen Hemmschwellen der nicht-traditionellen Studieninteressierten abbauen.

Bereits seit einem Jahr wird im Programm „Öffnung von Hochschulen“ das Projekt „Vernetzte Anerkennungsberatung“gefördert:

In der vorigen Runde des Programms „Öffnung von Hochschulen“ wurde erstmals ein Projekt der Universität Hildesheim bewilligt. Seit April 2017 entwickeln die Erziehungswissenschaftlerinnen Prof. Dr. Carola Iller, Dr. Kathrin Weise, Julietta Adorno und Cindy Mieth im Projekt „Vernetzte Anerkennungsberatung“ eine vernetzte Beratung in der Region.

Frauen und Männer mit im Ausland erworbenen akademischen Qualifikationen sollen dadurch schneller und zielgerichteter zu einem in Deutschland anerkannten Hochschulabschluss gelangen. Ziel ist eine ausbildungsadäquate berufliche Integration. In dem Projekt werden die in der Anerkennungsberatung tätigen Akteure mit den Fach- und Studienberatungen der Hochschulen vernetzt, um Beratungsleistungen besser aufeinander abzustimmen und Widersprüche zu vermeiden. Im Projekt kooperiert die Universität unter anderem mit der Volkshochschule Hildesheim, dem IQ Netzwerk Niedersachsen und dem Integrationscenter der Agentur für Arbeit.


Wer hat Zugang zur Universität? Zwei Arbeitsgruppen der Universität Hildesheim entwickeln Bildungs- und Weiterbildungsangebote und setzen dabei auf digitale Technologien, um die Hochschule zu öffnen. Das Land Niedersachsen fördert die Vorhaben. Fotos (Archiv): Clemens Heidrich

Wer hat Zugang zur Universität? Zwei Arbeitsgruppen der Universität Hildesheim entwickeln Bildungs- und Weiterbildungsangebote und setzen dabei auf digitale Technologien, um die Hochschule zu öffnen. Das Land Niedersachsen fördert die Vorhaben. Fotos (Archiv): Clemens Heidrich