Werte fördern

Dienstag, 15. Januar 2002 um 00:00 Uhr

Gerhard Kremeier stiftet 50.000 Mark für neuen Förderpreis der Uni

Der Wert des Wissens lag dem Städtischen Oberrat i.R. Gerhard Kremeier schon lange am Herzen. Jahrzehntelang hat er sich im Rathaus als Chefplaner der Stadtentwicklung Hildesheims gewidmet und in dieser Zeit wegweisende Eckpfeiler gesetzt. So ist unter anderem die Entstehung der Innerste-Talsperre auf sein Engagement zurückzuführen. Dicke Kommunalstatistiken wurden unter seiner Leitung erstellt.

Der 83-Jährige ist Hildesheim von Kindes Beinen an eng verbunden. Seit seinem zweiten Lebensjahr lebt er in der Domstadt. Ein in Jena begonnenes Studium der Rechtswissenschaften konnte von ihm aufgrund der Kriegswirren nicht beendet werden. Dennoch blieb Kremeier an der Wissenschaft interessiert. Seit seinem Ruhestand nimmt er als Gasthörer am Universitätsgeschehen teil. In persönlichen Gesprächen mit Lehrenden und Studierenden wurde er auf die Möglichkeit aufmerksam, Forschung und Lehre durch eine Zustiftung zu unterstützen.

Im Gespräch mit Vizepräsident Wolfgang-Uwe Friedrich betonte Gerhard Kremeier seine Verbundenheit zur Universität. "Als Hildesheimer möchte ich dazu beitragen, dass Forschung und Lehre in dieser Stadt gefördert werden, und es wäre schön, wenn ich auch Vorbild sein könnte mit diesem Engagement. Die Prämierung von hervorragenden Leistungen junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist für mich eine wichtige Anerkennung und Motivation im Universitätsalltag. Da an der Universität Hildesheim auch die künstlerische Praxis eine hervorragende Rolle spielt, soll diese mit einbezogen werden", so Kremeier. Professor Dr. Friedrich hebt den Vorbildcharakter der Stiftung hervor und weist auf amerikanische Beispiele hin, die er aus eigener Erfahrung kennt: "In Harvard war ich Kennedy-Stipendiat, forschte am Minda de Gunzburg Centrum für Europastudien, besuchte täglich die Harry Elkins Widener Bibliothek und schwamm gelegentlich im Bloodget Pool, alles Einrichtungen aufgrund von Sonderstiftungen für die Universität. Spit-zenhochschulen sind ohne Stifter nicht denkbar! Auch kleinere Einrichtungen sind in der Lage, durch Stiftungskapital hervorragende Projekte zu verwirklichen, die sich sehr positiv auf die akademische Qualität auswirken. Preise, Stipendien, Spezialbibliotheken, Forschungszentren, Hörsäle, Labors, selbst Professuren können durch Stiftungskapital geschaffen werden. Sonderstiftungen ergänzen den normalen Universitätshaushalt. Sie können ihn nicht ersetzen, aber sie können zusätzli-che Impulse geben." Die Universität Hildesheim wird bereits von mehreren Stiftern wirksam unterstützt, die in der Universitätsstiftung vereint sind.

Das von Gerhard Kremeier gestiftete Kapital von 50.000 Mark wird für einen vom Stifter vorgegebenen Zweck verwendet. Vizepräsident Friedrich erläuterte: "Durch die Einbindung des Geldes in eine Stiftungsform wird dem Stifter die zweckgebundene Verwendung des Geldes zur Verleihung eines Forschungspreises garantiert." Im Hinblick auf die Zustiftung von Gerhard Kremeier soll Sommersemester 2002 erstmals ein "Gerhard-Kremeier-Preis für herausragende wissenschaftliche und künstlerische Leistungen an der Universität Hildesheim" verliehen werden. Die namentliche Verankerung der Stiftung freute den Pensionär ganz besonders und gemeinsam mit seiner Frau wird er dann an dem Festakt als Ehrengast teilnehmen.


Bild: Gerhard Kremeier und Prof. Dr. Friedrich

Gerhard Kremeier und Prof. Dr. Friedrich