Universität Hildesheim und Herman-Nohl-Schule unterzeichnen Kooperation zur Anerkennung von beruflichen Bildungsabschlüssen

Dienstag, 20. September 2022 um 12:20 Uhr

Die Kooperationsvereinbarung zwischen der Herman-Nohl-Schule (HNS) und der Universität Hildesheim erleichtert Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung den Zugang zu einem universitären Studium. Angerechnet werden künftig die beruflich erlangten Kompetenzen und Qualifikationen auf den Bereich Erziehungswissenschaft.

Durch die Kooperation wird eine Anrechnung von gleichwertigen Inhalten des beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales ermöglicht, welche ihre Absolvent*innen in einem breiten Spektrum an Berufen aus dem humanen Dienstleistungsbereich ausbildet. An der HNS wird die Hochschulreife innerhalb von drei Jahren erworben. Der Schwerpunkt der HNS liegt auf u.a. auf Sozialpädagogik und kennzeichnet vor allem pädagogische und psychologische Themen aus den Alters- und Entwicklungsstufen der Kindheit, Jugend und dem jungen Erwachsenenalter. Mit dem Abitur wird bei Erfüllung der entsprechenden Voraussetzungen der Berufsabschluss „Staatlich geprüfte Sozial-pädagogische Assistentin/Staatlich geprüfter Sozialpädagogischer Assistent“ vergeben und lässt sich durch die neue Vereinbarung auf den Studiengang Bachelor-Studiengang „Erziehungswissenschaft“ an der Universität Hildesheim anrechnen.

„Mit der Vereinbarung streben wir eine höhere Durchlässigkeit und Anschlussfähigkeit zwischen dem beruflichen und dem akademischen Bildungssystem an“, sagt Prof. Dr. Carola Iller, Studiengangsbeauftragte für den  Studiengang Erziehungswissenschaft an der Universität Hildesheim. „Das Studium wird kürzer und rückt näher an die Praxis heran. Damit wird der Grundstein für ein formalisiertes und vereinfachtes Anrechnungsverfahren gelegt.“

„Für unsere Schüler*innen ist es eine Win-Win-Situation!“, ergänzt Martina Reinhardt, Leiterin der Herman-Nohl-Schule. „Häufig wird nur an duale Ausbildungen gedacht und nicht an andere Qualifikationsmöglichkeiten, wie zum Beispiel ein Studium“. Die Vereinbarung ist laut Christine Bödecker, Leiterin der Abteilung 4, berufliches Gymnasium und Fachoberschule für den Bereich Gesundheit und Soziales, insbesondere für die Schüler*innen der Herman-Nohl-Schule ein Gewinn. „Sie senkt die Schwelle zu weiteren Schritten und öffnet damit eine Tür“, so Bödecker.

Bis zu 50 Prozent können berufliche Qualifikationen und Komptenzen auf den Bachelorstudiengang „Erziehungswissenschaft“ angerechnet werden und tragen so zu einer Verkürzung der Studienzeit bei. „Für Absolvent*innen ist es wichtig zu wissen, auf was sie sich einlassen und was auf sie zukommt. Im Fokus stehen Fragen um den Aufwand, die Anerkennung etc. Wer sich gut informiert fühlt, geht eher den Schritt von seinem Beruf in ein Studium zu wechseln. In vielen Bereichen, wo lange der klassische Ausbildungsweg im Vordergrund stand, werden so neue Möglichkeiten geboten“, betont Prof. Dr. May-Britt Kallenrode die Bedeutung der Kooperation.

Die Zusammenarbeit erfolgt in Übereinstimmung mit dem europäischen Bologna-Prozess und stellt ein Pilotverfahren dar, welches den Weg für weitere Kooperationen ebnen und die Weichen für eine Ausweitung auf andere Studiengänge stellen soll. Ab 2025 ist es für den ersten Abschluss-Jahrgang mit Doppelqualifikation der HNS möglich, das Anrechnungsverfahren für einen Studienplatz in Anspruch zu nehmen. „Wir profitieren bereits jetzt von beruflich qualifizierten Studienanfängern. In den Seminaren ist ihre Berufserfahrung sehr hilfreich. Vor allem für die Forschung sind sie ein Gewinn, denn sie lassen uns an den Problemen der Berufspraxis unmittelbar teilhaben“, so Iller.

 

Weitere Informationen

Für Rückfragen zur Kooperationen stehen Prof. Dr. Carola Iller, Studiengangsbeauftragte für den Studiengang Erziehungswissenschaft an der Universität Hildesheim, unter carola.iller@uni-hildesheim.de und +49 5121 883 10108 sowie für die Hermann-Nohl-Schule Schulleiterin Martina Reinhardt unter martina.reinhardt@bbs-hns-hildesheim.de und Christine Bödecker unter christine.boedecker@bbs-hns-hildesheim.de zur Verfügung.


Stellen mit der Kooperationsvereinbarung die Weichen für die Anerkennung beruflicher Qualifikationen und Kompetenzen im Studienfach Erziehungswissenschaft: Christine Bödecker (HNS), Prof. Dr. Carola Iller (SUH), Prof. Dr. May-Britt Kallenrode (SUH), Martina Reinhard (HNS). Foto: Yasmin-Coralie Berg

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