Uni und Kreiswohnbaugesellschaft unterzeichnen Kooperationsvertrag

Dienstag, 29. Juni 2021 um 07:18 Uhr

Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit in mehreren früheren Projekten, zuletzt beim gemeinschaftlich erarbeiteten Konzept für das Bergbau- und Salzmuseums in Bad Salzdetfurth, haben die Universität Hildesheim und die Kreiswohnbaugesellschaft Hildesheim (kwg) mit der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrags ihre Zusammenarbeit nun noch einmal intensiviert.

In der Vergangenheit arbeiteten die beiden Partnerinnen bereits gemeinsam daran, Bürgergesellschaft und Wissenschaft enger zu vernetzen: Bei dem seit 2015 an der Universität Hildesheim laufendem Projekt „Studium nach der Flucht“ konnten mit Hilfe der kwg junge Erwachsene aus Krisenregionen mit Informations- und Beratungsangeboten auf ein Studium in Deutschland vorbereitet werden. Dieses, von der kwg mit 5000 Euro unterstützte Projekt ist inzwischen ausgelaufen, die damals Studieninteressierten nun mehrheitlich in ihren Wunschstudiengängen untergebracht. In Bad Salzdetfurth haben die beiden Partnerinnen gemeinsam mit der Stadtverwaltung und dem Bad Salzdetfurther Geschichtsverein das kürzlich eröffnete Bergbau- und Salzmuseum in der Saline auf den Weg gebracht. Und nicht zuletzt unterstützt die kwg Hildesheimer Studierende mit einem Deutschland-Stipendium. Mit der Kooperationsvereinbarung sollen künftig weitere Felder der Zusammenarbeit erschlossen werden.

Welche das sein könnten, deutete kwg-Geschäftsführer Matthias Kaufmann beim gemeinsamen Pressetermin an: Das bevorstehende 75-jährige Bestehen der kwg biete Gelegenheit, das umfangreiche Archivmaterial mit Blick auf die besondere Unternehmensgeschichte aufzuarbeiten, zugleich schlummerten analog zur Bad Salzdetfurther Saline überall in der Region weitere „kulturelle Schätzchen“, die nur gehoben werden müssten. Beste Voraussetzungen, um auch an diesen Schnittstellen Studierende einzubeziehen oder, aus Sicht der Uni gedacht, die „Third Mission“, also die Verflechtung der Hochschule mit der Region, voranzutreiben.

„So können wir Stein gewordene Geschichte einbinden in das, was die Region heute ausmacht“, betonte auch Uni-Präsidentin Prof. Dr. May-Britt Kallenrode, für die die Eröffnung des Bad Salzdetfurther Museums einer der ersten öffentlichen Termine ihrer noch jungen Amtszeit war. „Das Museum kann gerade auch bei Schüler*innen ein Bewusstsein für die lokale Geschichte schaffen und zeigen, wie Salz als wichtiges Handelsgut auch zur regionalen Vernetzung und dem Ausbau von Handelsrouten beigetragen hat.“ Für die rund 50 beteiligten Lehramts-Studierenden sei dies ein echtes „Hands-on-Projekt“ gewesen, lebensnah und nicht zuletzt auch berufsorientiert, wie auch Prof. Mario Müller, Leiter des Schulmuseums und Initiator der Kooperation mit der kwg, noch einmal hervorhob.

Auch über das Deutschlandstipendium, einer finanziellen Unterstützung für sozial engagierte Studierende mit guten Leistungen, trage die kwg zu dem wechselseitigen Austausch bei, könne aber auch selbst davon profitieren, indem sie Stipendiat*innen aus bestimmten Fachbereichen unterstütze, die sich wiederum in die Zusammenarbeit einbringen könnten, erläuterte Prof. Dr. Martin Schreiner, Vizepräsident für Stiftungsentwicklung, Transfer und Kooperationen an der Universität Hildesheim.

Die Wohnbaugesellschaft sei aber mehr als reiner Geldgeber, hob Müller hervor, das Unternehmen sei durch seine vielfältigen Kontakte in Wirtschaft und Gesellschaft auch ein wichtiger Impulsgeber für neue, manchmal auf den ersten Blick vielleicht ungewöhnliche Ideen. So sei letztlich das von Uni-Präsidentin Kallenrode und kwg-Chef Kaufmann unterschriebene Papier eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit im Bereich von Kultur und Sozialem.  


Uni-Präsidentin Prof. Dr. May-Britt Kallenrode und kwg-Geschäftsführer Matthias Kaufmann unterschreiben den Kooperationsvertrag. Fotos: Sara Reinke