Übergang von der Heimerziehung in ein eigenverantwortliches Leben

Dienstag, 07. Mai 2019 um 14:07 Uhr

Wissenschaftlerinnen am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik entwickeln eine vernetzte Infrastruktur für die Begleitung von jungen Menschen aus Wohngruppen und Pflegefamilien in ein eigenständiges Leben. Ministerin Birgit Honé informierte sich über das EU-geförderte Projekt.

EU-Pojekt - Soziale Innovationen
Übergänge aus Heimerziehung und Vollzeitpflege

Birgit Honé, Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, hat auf ihrer europapolitischen Tour durch Niedersachsen das Forschungsteam am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim besucht. Im Mittelpunkt des Besuchs stand das EU-geförderte Projekt „Trans-Fair“.

Das EU-geförderte Projekt hat das Ziel, jungen Menschen den Übergang aus der Heimerziehung und Vollzeitpflege in ein eigenverantwortliches Leben zu erleichtern. Die Wissenschaftlerinnen stellten der Ministerin das Projekt, welches sich im letzten Drittel des zweijährigen Förderzeitraums befindet, vor. Mit dem Projekt wollen die Wissenschaftlerinnen Britta Karner, Jessica Feyer, Maria Schube und Severine Thomas vom Institut für Sozial- und Organisationspädagogik erstmals für die Region Hildesheim - auch mit Signalwirkung für Landes- und Bundesebene, eine rechtskreisübergreifende, vernetzte Infrastruktur für die Begleitung von jungen Menschen aus Wohngruppen und Pflegefamilien in ein eigenständiges Leben (sogenannte Care Leaver) entwickeln.

Hierzu bindet das Forschungsteam möglichst viele Akteuere unterschiedlicher sozialer Dienste in den Prozess ein. Außerdem erarbeiten die Wissenschaftlerinnen Informationsmaterialien über die eigenen Rechte im Übergang für Care Leaver und entwickeln gemeinsam mit freien Trägern und unter Mitwirkung von betroffenen jungen Menschen Konzepte zu einer besseren informellen Begleitung (unter anderem Paten, peer-to-peer-Angebote).

„Ziel ist es, die Risiken des Übergangs von Care Leavern in ein eigenverantwortliches Leben abzumildern. Diese zeigen sich zum Beispiel in einer zum Teil fehlenden Existenzsicherung oder auch drohender Wohnungslosigkeit, aber auch in der Gefährdung von Bildungszielen aufgrund der belastenden Lebenssituation an der Schwelle zwischen stationärer Jugendhilfe und einem eigenständigen Leben“, sagt Dr. Severine Thomas.

„Das Projekt Trans Fair beeindruckt mich sehr, denn Care Leaver verdienen unser besonderes Augenmerk. Und die eng verzahnte Zusammenarbeit von Jugendhilfe, Jobcenter und Universität zeigt, dass auf diesem Weg nicht nur die Situation junger Menschen verbessert wird, sondern auch die der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kooperationspartner“, sagt Ministerin Birgit Honé.

Kontakt bei Fragen zum Forschungsprojekt Dr. Severine Thomas, Universität Hildesheim, Institut für Sozial- und Organisationspädagogik (E-Mail: severine.thomas@uni-hildesheim.de).


Ministerin Birgit Honé informierte sich am Dienstag, 7. Mai 2019, bei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Instituts für Sozial- und Organisationspädagogik über sozialpädagogische Forschung. Auf dem Bild von links nach rechts: Britta Karner (Trans-Fair Projektmitarbeiterin), Birgit Grodon (Teamleiterin U25 Jobcenter Hildesheim), Anna Low (Stelle für Soziale Innovation der freien Wohlfahrtspflege), Maria Schube (Trans-Fair Projektmitarbeiterin), Stephan Kassel (Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser), Jessica Feyer (Trans-Fair Projektmitarbeiterin), Nds. Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung Birgit Honè, Dr. Severine Thomas (Trans-Fair Projektleiterin), Prof. Dr. Wolfgang Schröer (Trans-Fair Projektleiter), Katharina Metzner (Jugendhilfeplanerin Landkreis Hildesheim). Foto: Daniel Kunzfeld