Die alljährliche Technik-Fortbildung im September ist inzwischen ein fester Termin in meinem Kalender. Dasselbe gilt wohl auch für andere der diesmal insgesamt 19Teilnehmer. Viele von ihnen haben in den vergangenen elf Jahren regelmäßig an der zweieinhalbtägigen Veranstaltung an der Universität Hildesheim zu wechselnden technischen Themen, wie Kfz-Technik, Elektrotechnik/Elektronik, Werkzeugmaschinen und Antriebstechnik, teilgenommen.
Die Gliederung des Seminars für im Beruf stehende übersetzer und übersetzerinnen richtet sich nach dem Konzept des Studiengangs Internationale Fachkommunikation. Die Vermittlung der technischen Inhalte nimmt einen breiten Raum ein und wird von Technikspezialisten (Maschinenbau/Elektrotechnik) auf Deutsch unterrichtet, wobei der korrekten Verwendung der Fachsprache große Bedeutung beigemessen wird. Für die terminologische Aufbereitung und Textarbeit in der Fremdsprache (Englisch, Französisch und bei Bedarf Spanisch) stehen entsprechend qualifizierte Mitarbeiter der jeweiligen Muttersprache zur Verfügung.
Die Gliederung des Seminars für im Beruf stehende übersetzer und übersetzerinnen richtet sich nach dem Konzept des Studiengangs Internationale Fachkommunikation. Die Vermittlung der technischen Inhalte nimmt einen breiten Raum ein und wird von Technikspezialisten (Maschinenbau/Elektrotechnik) auf Deutsch unterrichtet, wobei der korrekten Verwendung der Fachsprache große Bedeutung beigemessen wird. Für die terminologische Aufbereitung und Textarbeit in der Fremdsprache (Englisch, Französisch und bei Bedarf Spanisch) stehen entsprechend qualifizierte Mitarbeiter der jeweiligen Muttersprache zur Verfügung.
Der Donnerstag Vormittag begann mit einer Standortbestimmung der Begriffe Trennen und Fügen im Rahmen der Fertigungsverfahren nach DIN. Dann stand der Tag im Zeichen verschiedenster Trennverfahren.
Freitag Vormittag ging es dann um ausgewählte Fügeverfahren (Schweißen, Löten, Kleben) und den Laser als Sonderfall des verschleißfreien Werkzeugs, das sich sowohl zum Trennen als auch zum Fügen einsetzen lässt.
Im gegebenen Zeitrahmen musste die Auswahl der vorgestellten Trenn- und Fügeverfahren zwangsläufig unvollständig bleiben. Dennoch wurde sie nicht willkürlich getroffen: Insbesondere ging es darum, die Exkursion zu Bosch/Blaupunkt am Freitag Nachmittag vorzubereiten. Im Werk wurden unter anderem folgende Fertigungsverfahren gezeigt und erläutert:
- Fräsen und spitzenloses Schleifen am Beispiel einer Bosch-Ankerwelle (Elektromotorenkomponente)
- Schwalllöten im Rahmen der Leiterplattenmontage für Blaupunkt-Navigationsgeräte
- Senk- und Drahterodieren in der Abteilung Formenbau (wie Gießformen für Autoradioblenden aus Kunststoff)
An die Exkursion schloss sich, wie am Vortag, die englischsprachige Aufbereitung der Tagesthemen an. Spätestens jetzt wurde klar, dass die vom DIN etablierten Begriffssysteme zu den Fertigungsverfahren nicht unbedingt dem anglo-amerikanischen Sprachgebrauch entsprechen und beim übersetzen profunde Kenntnis der Zusammenhänge vonnöten ist. Der Tag schloss mit einer sehr kompakten Terminologie- und Textarbeitseinheit für die französische Sprache.
Der letzte Fachkundeblock am Sonnabend Vormittag diente der Beantwortung von offenen Fragen. Der Schlusspunkt der Veranstaltung nannte sich bescheiden »Textarbeit«, entpuppte sich aber als Crashkurs zum Thema Online-Quellen und Recherche im Internet. Am Beispiel des Themas Laser wurde hier demonstriert, wie und wo man schnell Antworten auf fachliche Fragen bekommt (Hersteller, Newsgroups, Kompetenznetze etc.) oder wie man Paralleltexte findet und diese bewertet.
Im vergangenen Jahrzehnt hat sich eine kleine Fangemeinde der Hildesheimer Fortbildungsreihe entwickelt. Leider ist die Zukunft dieser Veranstaltung aber keineswegs gesichert, obwohl das Engagement des Dozententeams kaum zu überbieten ist: Für den Praxisblock reaktiviert man Kontakte zum früheren Arbeitgeber, kehrt für den Fachunterricht aus dem Ruhestand zurück oder unterbricht den Urlaub in den USA, um die sprachliche Komponente des schon abgesagt geglaubten Seminars doch noch zu halten.
Für Ungewissheit sorgen aber zum einen die noch immer unklare Wiederbesetzung zweier Schlüsselpositionen im Fachbereich und die geringe Zahl von Anmeldungen. Die Mindestteilnehmerzahl wurde diesmal eigentlich um eine Person verfehlt und auch im letzten Jahr war das Seminar ein Zuschussgeschäft. Es mag an Wiederanlaufschwierigkeiten nach zwei Jahren Pause (2000 und 2001) liegen, an allgemeiner Zurückhaltung bei Investitionen (auch in die eigene Weiterbildung) oder an der Spezialisierung des Themas.
Der Bund Deutscher übersetzer (BDü) führt derzeit eine Umfrage unter seinen Mitgliedern durch, um den Weiterbildungsbedarf zu ermitteln. Von dem Ergebnis verspricht man sich Themenvorschläge, die im nächsten Jahr vielleicht ein breiteres Publikum ansprechen.
Bis auf Weiteres bleiben in meinem Kalender jedenfalls drei Tage im September 2004 reserviert.
Margit Röntgen-Bick
(gekürzte Fassung eines Beitrags aus dem Infoblatt 5/2003 des Verbandes "Assoziierte Dolmetscher und übersetzer in Norddeutschland")