Sprachförderung in Schulen: Professorin Elke Montanari über das Recht auf Bildung

Montag, 12. August 2019 um 08:11 Uhr

Zur aktuellen Debatte um Sprachförderung in der Grundschule äußert sich Professorin Elke Montanari. Die Sprachwissenschaftlerin verweist auf das Recht auf Bildung und die Bedeutung qualifizierter Lehrerinnen und Lehrer. „Die Studierenden, denen ich begegne, sind höchst motiviert, allen Kindern die gleichen Chancen für die Teilhabe an Bildung zu ermöglichen“, so Montanari über die Hildesheimer Lehrerausbildung. Lehramtstudentinnen und Lehramtstudenten der Universität Hildesheim befassen sich im Studium mit Diversität, Deutsch als Zweitsprache und Bildungsintegration. Montanari erforscht, wie Kinder und Jugendliche, die ohne oder mit kaum deutschen Sprachkenntnissen in die Schulen kommen, die deutsche Sprache erlernen.

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Das Zentrum für Bildungsintegration
an der Uni Hildesheim

Zur aktuellen Debatte um Zweitspracherwerb, Sprachdiagnostik und Sprachförderung äußert sich Professorin Elke Montanari. „Deutschland hat die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen mit verabschiedet. Darin ist in Artikel 28 das Recht auf den Schulbesuch verankert. In Deutschland wird dieses Recht durch die Schulpflicht gesichert“, sagt Montanari.

„Die Studierenden an der Stiftung Unviersität Hildesheim, denen ich begegne, sind höchst motiviert, allen Kindern die gleichen Chancen für die Teilhabe an Bildung zu ermöglichen. Das sehen sie als eine der wichtigsten Aufgaben. Und wenn ein Kind bei der Einschulung etwas noch nicht gut kann – die deutsche Sprache, Zählen, Sport oder was auch immer, dann lernt es dieses Kind eben in der Schule. Dafür bilden wir ja die Lehrkräfte aus, und dafür studieren angehende Lehrkräfte an einer Universität, die Diversität wertschätzt.“ 

Die Sprachwissenschaftlerin forscht und lehrt als Professorin für Deutsch als Zweitsprache an der Universität Hildesheim, wo mit etwa 2600 Lehramtsstudierenden etwa ein Drittel der Grund-, Haupt- und Realschullehrer für Niedersachsen ausgebildet werden. In Hildesheim kann das Lehramtsstudium im Fach Deutsch mit einem Doppelstudium zum Master Deutsch als Zweitsprache/Deutsch als Fremdsprache kombiniert werden. Sie befasst sich zum Beispiel mit der Frage, wie Kinder, die ohne oder mit unterschiedlich umfangreichen deutschen Sprachkenntnissen in die Schulen kommen. Die Wissenschaftlerin bildet Lehrerinnen und Lehrer aus, die im Bereich „Deutsch als Zweitsprache“ qualifiziert sind.

Deutsch als Zweitsprache/Deutsch als Fremdsprache
Studium an der Uni Hildesheim

Kurz erklärt: Masterstudium „Deutsch als Zweitsprache/Deutsch als Fremdsprache“

Die Universität Hildesheim bildet Experten für die Vermittlung der deutschen Sprache aus. Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiengangs „Deutsch als Zweitsprache/Deutsch als Fremdsprache“ sind stark nachgefragt und arbeiten an Schulen und in Verlagen, unterrichten in Sprachkursen weltweit die deutsche Sprache und Kultur oder arbeiten in internationalen Unternehmen – die Berufswege sind vielfältig. 

Die beruflichen Aussichten seien sehr gut, sagt Elke Montanari, Professorin für Deutsch als Zweitsprache. „Uns werden die Absolventinnen und Absolventen zum Teil abgeworben, bevor sie ihr Masterverfahren beendet haben, also einige haben schon Arbeitsverträge, während sie noch ihre Masterarbeit schreiben“, sagt die Sprachwissenschaftlerin. Die Wissenschaftlerin der Universität Hildesheim forscht und lehrt zu der Frage, wie Kinder und Erwachsene die deutsche Sprache als zweite Sprache erlernen, etwa in Sprachlernklassen an Gesamtschulen und Grundschulen und in Integrationskursen.

„Unsere Absolventinnen und Absolventen finden zum Beispiel zahlreiche internationale Berufsperspektiven in Goethe-Instituten, deutschen Auslandsschulen und an internationalen Universitäten. Vorbereitend können hierzu bereits im Studium Praktika absolviert werden, die frühzeitig zur beruflichen Vernetzung beitragen“,  sagt Montanari. 

Ein weiteres Berufsfeld sind die Verlage und Bildungsinstitutionen, in denen die Hildesheimer Absolventen Lehrwerke und Lehrmittel weiterentwickeln. Ein weiteres großes Arbeitsfeld ist der Bildungssektor, einige Absolventen sind beim Land Niedersachsen tätig und sehr gefragt als Lehrerinnen und Lehrer an öffentlichen Schulen.

Die nächsten Masterstudierenden starten im Oktober 2019 in ihr Studium. Das Masterstudium kann auch im Teilzeitstudium studiert werden, die Universität bietet Lehrveranstaltungen berufsbegleitend am Nachmittag oder in Blockphasen an.

Die Universität Hildesheim arbeitet in dem Studiengang mit internationalen Partnern zusammen und kooperiert zum Beispiel mit der deutschen Abteilung der Ain-Shams-Universität in Kairo in Ägypten.

Zur Person

Prof. Dr. Elke Montanari forscht und lehrt seit 2012 als Professorin für Deutsch als Zweitsprache am Institut für deutsche Sprache und Literatur der Universität Hildesheim. Sie ist Mitglied im Vorstand des „Zentrums für Bildungsintegration“.

Die Sprachwissenschaftlerin befasst sich in ihrer Forschung mit der Sprachaneignung in unterschiedlichen Lebensphasen, mit Mehrsprachigkeit und Spracherwerb. Die Wissenschaftlerin untersucht zum Beispiel, wie Mehrsprachigkeit in Schulkonzepten verankert werden kann und wie Kinder und Erwachsene eine zweite Sprache erlernen. Elke Montanari bildet an der Hildesheimer Universität Lehrerinnen und Lehrer im Schwerpunkt „Deutsch als Zweitsprache" aus.

Sie befasst sich zum Beispiel mit der Frage, wie Kinder und Jugendliche, die ohne oder mit kaum deutschen Sprachkenntnissen in die Schulen kommen, die deutsche Sprache erlernen. Die Wissenschaftlerin hat sich im vom Land Niedersachsen geförderten Projekt „Umbrüche gestalten” für die Integration der Sprachenförderung und Sprachenbildung in die Lehrerausbildung in Niedersachsen eingesetzt.


Professorin Elke Montanari forscht und lehrt seit 2012 als Professorin für Deutsch als Zweitsprache am Institut für deutsche Sprache und Literatur der Universität Hildesheim. Sie ist Mitglied im Vorstand des „Zentrums für Bildungsintegration“. Die Sprachwissenschaftlerin befasst sich in ihrer Forschung mit der Sprachaneignung in unterschiedlichen Lebensphasen, mit Mehrsprachigkeit und Spracherwerb. Foto: Martina Henschke