So ist Afghanistan

Samstag, 24. April 2004 um 12:09 Uhr

Alumna Anke Dietrich schreibt aus Kabul/Auszüge aus einem ihrer Briefe an Prof. Dr. Sieberg

Kabul, den 11.6.03. Sehr geehrter Prof. Sieberg, seit etwa 7 Wochen sind wir in Afghanistan. Mein Mann, Sebastian, und ich arbeiten in einem Lepra- und Tuberkulose-Projekt, das 12 Kliniken betreibt. Zwei der Kliniken liegen im Norden Afghanistans, in Mazar-i-Sharif, die restlichen 10 im Hazarajat (1 davon noch im Hazarajat, doch bereits auf Pashtu-Gebiet).

Das Hazarajat liegt in den westlichen Ausläufern des Hindukush-Gebirges in Zentralafghanistan, westlich von Kabul. Eine der größeren Städte im Hazarajat ist Bamyan, wo einstmalig die Buddhastatuen standen und von den Taliban unter lauten internationalen Protesten zerstört wurden.

Das Hazarajat liegt in den westlichen Ausläufern des Hindukush-Gebirges in Zentralafghanistan, westlich von Kabul. Eine der größeren Städte im Hazarajat ist Bamyan, wo einstmalig die Buddhastatuen standen und von den Taliban unter lauten internationalen Protesten zerstört wurden.

Seit unserer Ausreise aus Deutschland Mitte April haben wir es nun endlich geschafft, alle Kliniken des Projektes einmal besucht zu haben. Jetzt wissen wir erst um die Ausmaße des Projektes! Es ist nicht unüblich von einem Klinikort zum nächsten 12 Stunden im Auto zu verbringen. Die durchschnittliche Fahrtge­schwin­digkeit beträgt 25 km/h aufgrund der Straßenbegebenheiten. Zwischendurch sind wir immer mal wieder in Kabul, wo das LEPCO Büro ist und wo wir wohnen. Dort wartet dann jede Menge u.a. organisatorische und logistische Arbeit. So brauchen wir noch ein wenig Zeit, um uns einzuleben.

Das dezentralisierte Projekt hat natürlich den Vorteil, dass wir sehr viel vom Land sehen. Das Hazarajat hat wunderschöne, unterschiedliche Landschaften, wir haben noch Ende Mai stellenweise den Winter durchfahren, an anderen Stellen blühen derweil bereits die Obstbaeume und der Weizen sprießt. Stellenweise gerät man ins Träumen und möchte gar nicht mehr weiter fahren. Bis dann die nächste Kurve, die nächste Abzweigung in eine eigentlich noch viel schönere Gegend kommt.