Unter dem Titel «Schlüsselqualifikation Sprache» findet vom 26. bis 28. September 2007 an der Universität Hildesheim die 38. Jahrestagung der Gesellschaft für Angewandte Linguistik (GAL) statt. Das Rahmenthema ist nicht nur aus sprachwissenschaftlicher, sondern auch aus pädagogischer und bildungspolitischer Sicht so aktuell wie brisant.
Erhebungen wie PISA und DESI sowie Sprachtests für verschiedene Adressaten (vom Kindergarten bis zur Einbürgerung) machen deutlich, dass das Beherrschen von Sprache(n) eine Schlüsselqualifikation darstellt, die eng mit der Verteilung gesellschaftlicher Chancen verbunden ist. Ob und wie man sprachliche Standards testen kann und soll, ist in der Wissenschaft wie im öffentlichen Diskurs höchst umstritten.
Die Thematik prägt auch die beiden Plenarvorträge: Prof. Dr. Hans Jürgen Heringer (Universität Augsburg) geht der Frage nach, ob interkulturelle Kommunikation ohne Sprache möglich ist (Mittwoch, 14.30), und Dr. Rainer Peek (Landesinstitut für Schule, Soest) erörtert die überprüfung sprachlicher Standards (Donnerstag, 14:30). In den sechs Themenbereichen, die am Mittwoch, den 26. und Donnerstag, den 27. September tagen, wird diskutiert, welche Anforderungen an sprachliche Standards gestellt werden müssen und wie man sie definiert, wie man sprachliche Kompetenzen vermittelt und testet. Einzelthemen sind:
Interkulturelle Kompetenz als Schlüsselqualifikation
Schlüsselqualifikation Schreibkompetenz
Mehrsprachigkeit in Informationssystemen
Sprachbasierte Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen
übersetzen im Schnittpunkt sprachlicher, interkultureller und kreativer Kompetenzen
Zum Zusammenhang von fremdsprachlicher und muttersprachlicher Lesekompetenz
In den 15 ständigen Sektionen der GAL – von Sprachdidaktik über Interkulturelle Kommunikation bis hin zur Computerlinguistik – werden solche Fragen dann am Freitag, den 28. September unter jeweils fachspezifischer Perspektive weiter erörtert. Der wissenschaftliche Nachwuchs hat im Arbeitskreis Doktorandenkolloquium, das parallel zu den Themenbereichen tagt, sein Forum.
Die GAL ist mit über 1000 Mitgliedern der größte linguistische Fachverband im deutschsprachigen Raum. Ihre Jahrestagungen finden jeden Herbst an wechselnden Orten statt, ziehen jeweils rund 500 Teilnehmende aus dem In- und Ausland an. Die Tagung in Hildesheim ist auch ein Meilenstein auf dem Weg zum 15. Weltkongress für Angewandte Linguistik (www.aila2008.org), den die Gesellschaft für Angewandte Linguistik August 2008 unter dem Thema «Mehrsprachigkeit: Herausforderungen und Chancen» in Essen ausrichten wird.
Eine Pressekonferenz mit ausgewiesenen Experten zum Thema Schlüsselqualifikation Sprache wird am Donnerstag, den 27. September um 13.00 Uhr, im neuen Konferenzraum II, Raum E 125 (Uni Hauptgebäude) stattfinden.
Für weiterführende Informationen und die Vermittlung von Gesprächspartnern zu den einzelnen Themenfeldern stehen Ihnen die Pressesprecher der GAL, die Pressestelle der Universität Hildesheim und der Tagungsleiter gern zur Verfügung
Weitere Informationen finden sich auf der Tagungshomepage unter:
www.uni-hildesheim.de/gal2007
Ansprechpartner
Tagungsleitung
Prof. Dr. Friedrich Lenz
Universität Hildesheim
Institut für Angewandte Sprachwissenschaft
Telefon: 05121 883-842
lenz(at)uni-hildesheim.de
Pressesprecher der GAL
Prof. Dr. Michael Klemm
Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz
Institut für Kulturwissenschaft
Telefon: 0261 287 2193
klemm(at)uni-koblenz.de
JP Dr. Jannis Androutsopoulos
Universität Hannover
Deutsches Seminar
Telefon: 0511 762 4215
jannis.androutsopoulos(at)germanistik.uni-hannover.de