Reger Meinungsaustausch: Uni-Präsident Friedrich und Oberbürgermeister Machens trafen sich

Freitag, 03. März 2006 um 00:00 Uhr

Wachstum der Stiftungsuniversität liegt im Interesse der Stadt

Zu einem ausführlichen Meinungsaustausch trafen Oberbürgermeister Kurt Machens und Universitätspräsident Prof. Dr. Wolfgang-Uwe Friedrich am Freitag, 3. März, in der Universität zusammen. Friedrich informierte Machens über die Entwicklung der Hildesheimer Universität.

Fünf Jahre ununterbrochenes Wachstum, die Lehramtsverlagerung von Hannover nach Hildesheim, der weitere Ausbau der Domäne Marienburg zu einem kulturwissenschaftlichen Zentrum und die enge Verbindung der Informations- und Kommunikationswissenschaften mit Einrichtungen der Stadt und mit Wirtschaftsunternehmen gehörten zu den Themen. Die gegenwärtige Zahl von 4.500 Studenten soll mittelfristig auf über 5.000 steigen.

Ein besonders aktueller Gesprächsgegenstand war der geplante Verkauf der derzeit noch von der FH Polizei genutzten städtischen Liegenschaft Lübecker Straße 3 an die Universität. Machens erläuterte dem Präsidenten noch einmal die Gründe für seine Entscheidung, die Verwaltungsvor-lage gründlich und sorgfältig vorzubereiten, damit der Rat in seiner Sitzung am 27. März einen abgewogenen Beschluss fassen könne. Friedrich legte die Planung der Hochschule dar. Beide Gesprächspartner vereinbarten einen schnellstmöglichen Informationsaustausch.

Oberbürgermeister Machens unterstrich das Interesse der Stadt an einem weiteren Ausbau bestehender Kooperationen. Zu den Partnern der Universität gehören mehr als 50 Schulen der Stadt und der Region. Besonderes Interesse zeigte Machens an dem Projekt der Universität, die interkulturelle Pädagogik in das Forschungs- und Lehrspektrum einzubeziehen. Machens sieht aktuellen Handlungsbedarf im Bereich der Integration von Migranten. Oberbürgermeister und Uni-Präsident stimmten überein, dass Hildesheims Bedeutung als Stadt der Bildung durch die enge Kooperation zwischen Schulen und Universität weiter gefördert werden soll. Im kulturellen Bereich dankte der Oberbürgermeister für die be-währte Zusammenarbeit zwischen Universität und Stadttheater. Auch neue Initiativen mit dem Roemer- und Pelizaeus-Museum wiesen in die richtige Richtung. Machens regte an, das Thema Weltkulturerbe als gemeinsame Aufgabe aufzugreifen. Uni-Präsident Friedrich sagte zu, dass im Rahmen der Neuberufung einer Professur für Kunstwissenschaften der Aspekt Weltkulturerbe eine besondere Rolle spielen werde. Machens und Friedrich sehen für Hildesheim gute Chancen, mit dem Thema Weltkulturerbe die Stadt weiter prominent zu platzieren.

Ein weiteres beiderseitiges Anliegen ist es, die seit 1987 existierende Zusammenarbeit zwischen den Universitäten Hildesheim und Minia in ägypten, die Stadt ist seit fast 27 Jahren Partnerstadt Hildesheims, auszubauen. Eine Kooperation mit der Wirtschaft und dem Studiengang Restaurierung der Fachhochschule HAWK wird angestrebt.

Zur Erfolgsbilanz der Universität gehört der Ausbau der Informations- und Kommunikationswissenschaften. Inzwischen zählt die Universität 40 Partnerunternehmen in der Region. Motor dieser Entwicklung ist der Arbeitskreis IT, der von IHK-Geschäftsführer Gerald Frank sowie den Vizepräsidenten Dr. Christian Grahl und Prof. Dr. Klaus Ambrosi initiiert wurde. Auch die IT-Stiftungsprofessur der Sparkasse und der Volksbank, die Sitftungsjuniorprofessur der Handwerkskammer und die neue Stiftungsprofessur Wirtschaftsinformatik der Firma Löseke gehören zu den für die Stadt und die Region besonders wichtigen Impulsen. Der Präsident: "Die Universität stellt mit ihren 4.500 Studierenden und über 400 Beschäftigten einen Wirtschaftsfaktor von 70 Mio. Euro dar."

Mit sehr großem Interesse verfolgte Oberbürgermeister Machens die Ausführungen Präsident Friedrichs zu den Planungen für den weiteren Ausbau der Domäne Marienburg. Hier sind bereits wichtige Teile der Hildesheimer Kulturwissenschaften angesiedelt. Land und Bund haben für den weiteren Ausbau 5 Mio. Euro zugesichert. Schrittweise soll die Musik auf die Domäne verlegt werden. Friedrich plant mehr. Zusammen mit der Stiftung Niedersachsen wird zurzeit ein Konzept für ein international ausgerichtetes musikwissenschaftliches Zentrum erarbeitet. Kurt Machens hierzu: "Hier kann ein Highlight für Wissenschaft und Kultur von weltwei-ter Bedeutung entstehen!"

Der Oberbürgermeister zog folgendes Fazit: "Die kontinuierlich wachsende Stiftungsuniversität stellt für Hildesheim nicht nur einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar, sondern ist vor allem für die gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung der Stadt ein wesentlicher Eckpfeiler. Das Wachstum der Universität liegt mir besonders am Herzen und im Interesse der Stadt Hildesheim." Machens und Friedrich bekräftigen, dass die Stadt und die Universität die bewährte Zusammenarbeit fortsetzen und weiter ausbauen werden. "Rat und Verwaltung werden die Universität im Rahmen ihrer Möglichkeiten nach besten Kräften unterstützen", so der Oberbürgermeister.

 


Bild: Präsident Friedrich und OB Machens

Präsident Friedrich und OB Machens

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