Ein „Archiv der verschwendeten Dinge" entsteht, Studierende suchen nach Menschen, die Hildesheim lieben oder hier ihr Herz verloren haben. Sie bringen Autobiographisches auf die Bühne und befassen sich mit der Bilderflut im digitalen Zeitalter. In Zusammenarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Komponisten entwickeln sie – ausgehend von Märchen und Kinderbüchern – Theaterinszenierungen, in denen Geräusche und Klänge eine besondere Rolle spielen. Filmschaffende erzählen ihre Geschichten zum Thema Film im Film auf 16 Millimetern, mit strauchelnden Schauspielern, verliebten Kameraleuten und besessenen Filmteams.
Auf dem mittelalterlichen Burggelände, dem Kulturcampus Domäne Marienburg der Hildesheimer Universität, tickt die Zeit anders. Seit 1982 geht das regelmäßig so. Statt in der üblichen 90-Minuten-Taktung laufen die Projekttage auch einmal zehn Stunden bis in die Nacht.350 Studierende und 35 Lehrende der kulturwissenschaftlichen Studiengänge verlassen seit April ihre Hörsäle und Seminarräume, um ein Semester lang Projekte in den Bereichen Theater, Literatur, Medien und Film, Philosophie, Musik und bildende Kunst zu produzieren und zu vermitteln. Raus auf die Wiese, Austausch beim Frühstück, rauf auf die Bühne. Dabei dreht sich in diesem Jahr alles um das Thema „Verschwendung". Beteiligt sind Studierende der Studiengänge Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis, Kreatives Schreiben, Szenische Künste und Philosophie-Künste-Medien, deren besondere Stärke in der Verbindung von künstlerischer Praxis und wissenschaftlicher Auseinandersetzung liegt.
Öffentliche Eröffnung am 11. Juli
Das Festival wird am Freitag, 11. Juli 2014, um 17:00 Uhr vor dem Burgtheater auf dem Kulturcampus Domäne Marienburg offiziell eröffnet. Interessierte Lehrende und Studierende aller Fachbereiche sind herzlich eingeladen. Im Anschluss an die Eröffnung können sie erste Aufführungen und Ausstellungen erleben und an einer geführten Tour teilnehmen. Es gibt auch ein Festivalcafé. Informationen zum Festivalprogramm mit Theater- und Musik-Aufführungen, Performances, Ausstellungen, Aktionen, Festen sowie Gesprächen gibt es auf der Internetseite des Projektsemesters. Wer Fragen hat, kann die Organisatoren via info@projektsemester.de erreichen.
Einen Rückblick auf die ersten Festivaltage und Stimmen von Studierenden finden Sie online an dieser Stelle ab 14. Juli.