Über 30 Mentees aus allen vier Fachbereichen der Universität nahmen bisher am ersten und zweiten Projektdurchlauf teil. Professorinnen und Professoren sowie Vertreter aus der Wirtschaft und der Politik beraten und begleiten die jungen Frauen auf ihrem Karriereweg. „Durch das Pro-Karriere-Mentoring kamen ganz neue Fragen auf, wie 'Soll ich promovieren?', 'Wie kann ich gute Aufstiegschancen haben?'“, erzählt Sarah Ekhterai-Sanai, die an der Universität Hildesheim Wirtschaftsinformatik studiert und im ersten Mentoringjahrgang teilnahm. „Nicht nur Fragen wurden beantwortet, sondern auch das Selbstbewusstsein wurde gestärkt", bekräftigt die gebürtige Iranerin.
Die individuelle Unterstützung von Frauen sei die effektivste Form der Förderung, so Professorin Wanka. Die Ministerin hob im Rahmen der Auftaktveranstaltung am 1. Dezember in Hildesheim hervor, dass sich das Mentoring-Programm insbesondere auch an Frauen mit Migrationshintergrund richtet. „Damit wirkt die Universität Hildesheim an der Schnittstelle von Gleichstellung und Integration.“ 2/3 der „Mentees“ haben eine Zuwanderungsgeschichte. Das Projekt des Gleichstellungsbüros, koordiniert von Dr. Vathsala Aithal und Dr. Silvia Lange, wird vom Land Niedersachsen ko-finanziert.
Universitätspräsident Prof. Dr. Wolfgang-Uwe Friedrich würdigte das Engagement der Gleichstellungsbeauftragten Dr. Silvia Lange, die unter anderem die Projekte familiengerechte Hochschule, Gender in die Lehre, ProKarriere-Mentoring und „Männer und Grundschullehramt“ maßgeblich vorantreibt. Besonders wies er auf das Leitbild der Universität hin, das Bildungsintegration als wesentliches Profilelement definiert. Dort heißt es: „Unser Land ist seit Jahrzehnten auch durch Immigration geprägt. Wir wollen konsequent dazu beitragen, die Bildungschancen von Menschen aus Einwanderungsfamilien weiter zu entwickeln, um ihre Integration zu fördern. Gleichzeitig erkennen wir ihre vielfältigen Erfahrungen an.“
Knapp 40 % der Professoren sind an der Universität Hildesheim weiblich – damit liegt die Hochschule deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von etwa 18 %. Bei den Promotionen liegt die Zahl der weiblichen Promovenden mit 50 % ebenfalls über dem bundesweiten Durchschnitt von etwa 44 %.