"Nachhaltige Effekte für die Hochschulstrukturen sind nur dann erreichbar, wenn es gelingt, die nach vielen Richtungen innovative Projektidee des Mentoring in die regulären Hochschulstrukturen zu implementieren." Mit dieser Aussage appelliert Dr. Astrid Franzke (Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung) vor allem an das Durchhaltevermögen von Hochschulen in der wissenschaftlichen Förderung von Frauen.
Die Wissenschaftlerin weiß, wovon sie spricht. Im Rahmen des Projekts "Institutionelle Potenziale und Veränderungen - Mentoringprogramme für Frauen an niedersächsischen Hochschulen" der Landeskonferenz Niedersächsischer Hochschulfrauenbeauftragter (LNHF) hat sie Mentoring an niedersächsischen Hochschulen auf den Prüfstand gestellt. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen wurden jetzt im Rahmen einer wissenschaftlichen Tagung vorgestellt.
Die Wissenschaftlerin weiß, wovon sie spricht. Im Rahmen des Projekts "Institutionelle Potenziale und Veränderungen - Mentoringprogramme für Frauen an niedersächsischen Hochschulen" der Landeskonferenz Niedersächsischer Hochschulfrauenbeauftragter (LNHF) hat sie Mentoring an niedersächsischen Hochschulen auf den Prüfstand gestellt. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen wurden jetzt im Rahmen einer wissenschaftlichen Tagung vorgestellt.
Der Einladung der Gastgeber nämlich der Landeskonferenz Niedersächsischer Hochschulfrauenbeauftragter, die die Tagung in Kooperation mit dem Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZIF) der HAWK/Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen und der Stiftung Universität Hildesheim veranstaltete, wurde zahlreich gefolgt.
Knapp 100 Gäste aus dem In- und Ausland kamen zum Uni-Campus in die Domstadt, um sich über die Mentoring-Forschung zu informieren. Darunter auch Staatssekretär Dr. Josef Lange vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, der sich über eine kurze Anreise freuen konnte. In seiner Begrüßung legte er, und das ist in der aktuellen Situation wenig verwunderlich, den Fokus auf Wettbewerb und die Ausbildung von Exzellenz: "Mentoring als Wettbewerbsfaktor sei gegenwärtig ein zentrales Anliegen der Hochschulen, eine Exzellenzinitiative, die sich in den Wettbewerb um die besten Köpfe einordnet." Gastgeber Uni-Präsident Prof. Dr. Wolfgang-Uwe Friedrich deutete in seinem Grußwort angesichts der rückläufigen Entwicklung des Professorinnenanteils von 20% auf akuten Handlungsbedarf hin und sprach sich dafür aus, "Mentoring zur individuellen Förderung und zur Personalentwicklung einzusetzen". Obwohl bereits seit 2001 an niedersächsischen Hochschulen Mentoringprojekte für Frauen als Instrument zur Förderung des studentischen und wissenschaftlichen Nachwuchses erfolgreich durchgeführt werden, reicht dies nicht zur Erhöhung der Frauenquote. Neben individueller Förderung stärken Mentoringprojekte fachübergreifende Qualifikationen und greifen mit kreativen Angeboten in die Modularisierung der Studienstruktur ein. Inwieweit daher gegenläufige Entwicklungen in der Personalpolitik möglicherweise die Mentoring-Initiativen und die Frauenförderung behindern, wurde offen gelassen.
Hauptanliegen der Tagung war es, Potenziale in den Hochschulen aufzuzeigen, die es ermöglichen, Mentoring in die Hochschulstrukturen einzubinden. Referentinnen renommierter Unternehmen wie Commerzbank und Siemens AG sowie aus den Hochschulen zeigten Wege in dieser Hinsicht auf und berichteten über Erfahrungen. Dabei zeichneten sich drei Schwerpunkte ab: 1. Implementierung von Mentoring in die modularisierte Studienstruktur zum Erwerb von Schlüsselqualifikationen, 2. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und 3. Personalentwicklung an Hochschulen.
Die Tagungsbeiträge werden im LIT Verlag in der Reihe "Focus Gender" veröffentlicht.