Kunsthistorikerin Fiona McGovern: Juniorprofessorin für Kuratorische Praxis und Kunstvermittlung

Donnerstag, 09. Mai 2019 um 17:20 Uhr

Ausstellungen gelten als das zentrale Format des öffentlichen Zeigens und Rezipierens von Kunst. Die Kunsthistorikerin Fiona McGovern forscht zu Ausstellungsgeschichte und Ausstellungstheorie. Sie arbeitet als Juniorprofessorin für Kuratorische Praxis und Kunstvermittlung im kulturwissenschaftlichen Fachbereich.

Fiona McGovern hat seit dem Sommersemester 2018 an der Universität Hildesheim die Juniorprofessur für Kuratorische Praxis und Kunstvermittlung am Institut für Bildende Kunst und Kunstwissenschaft des Fachbereichs „Kulturwissenschaften und Ästhetische Kommunikation“ inne.

Ausstellungen gelten als das zentrale Format des öffentlichen Zeigens und Rezipierens von Kunst und sie bedingen die Art und Weise, wie über Kunst gesprochen wird, sagt die Wissenschaftlerin. Fiona McGovern lehrt und forscht zu Themen der (künstlerischen) Ausstellungsgeschichte und Ausstellungstheorie, zu Ethiken des Kuratierens und befasst sich mit interdisziplinären Ansätzen in den Künsten seit den 1960er Jahren sowie feministischer und queerer Theorie. Ein aktueller Arbeitsschwerpunkt in ihrer Forschung liegt im Bereich der (Re-)Präsentation von gesellschaftlichen Minderheiten durch Ausstellungen und ihrer Vermittlung. In der Lehre bietet sie derzeit etwa Seminare wie „Das (ideale) Kunstmuseum“ und „Theorie der Inszenierung – Intermedialität“ gemeinsam mit der Medienwissenschaftlerin Professorin Stefanie Diekmann an. Die Seminare von Fiona McGovern sind sowohl theoretisch als auch praktisch, es gibt Seminare, die sich mit der Geschichte des Kuratierens befassen und auch Seminare, die in Museen stattfinden und in welchen Studentinnen und Studenten mit den jeweiligen Verantwortlichen hinter die Kulissen schauen.

„Die Kombination von kuratorischer Praxis und Kunstvermittlung innerhalb eines Lehrstuhls ist sehr reizvoll und absolut zeitgemäß, da beide oftmals als getrennte Bereiche betrachtet werden. Dabei ist Kuratieren per se schon eine vermittelnde Arbeit“, sagt Fiona McGovern. Das Kuratieren wie auch die Kunstvermittlung sind beides praktische Tätigkeiten, die die Juniorprofessorin in ihrer Lehre mit Theorie kombiniert. In Hildesheim möchte sie diesen doppelten Brückenschlag auch durch einen engen Austausch mit den Kunstinstitutionen und Museen vor Ort weiterführen, wie zuletzt etwa in Form der Moderation eines Künstlerinnengesprächs im Kunstverein zum Thema „The Artist and/as Curator“ oder auch durch ein gemeinsam mit Prof. Dr. Claudia Höhl vom Dommuseum geplantes Seminar zum Thema „Migration der Dinge“.

„Gerade die an der Domäne zentrale Verbindung von Theorie und Praxis ist innerhalb der deutschen Unilandschaft nach wie vor ziemlich einmalig. Es ist nicht wirklich mit einer Kunsthochschule vergleichbar, entspricht aber auch nicht der üblichen akademischen Herangehensweise an Kulturwissenschaften. Das macht diesen Ort wirklich besonders“, sagt Fiona McGovern über das kulturwissenschaftliche Studium, das in diesem Jahr im Oktober 2019 das 40jährige Jubiläum feiern wird.

Fiona McGovern hat Kunstgeschichte, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft sowie Anglistik studiert und zuvor an der Freien Universität Berlin gearbeitet. Ihre Doktorarbeit trägt den Titel „Die Kunst zu zeigen. Künstlerische Ausstellungsdisplays bei Joseph Beuys, Martin Kippenberger, Mike Kelley und Manfred Pernice“, darin untersucht sie vor allem von diesen Künstlern kuratierte Ausstellungen und deren spezifische Rhetorik.

Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Fiona McGovern

Am Mittwoch, 15. Mai 2019, gibt die Kunsthistorikerin und Kuratorin Fiona McGovern Einblicke in ihre Forschung. Die öffentliche Antrittsvorlesung „Ethiken des Kuratierens. Eine Annäherung“ beginnt um 18:00 Uhr in der Aula im Hohen Haus auf dem Kulturcampus Domäne Marienburg.


Das Kuratieren und die Kunstvermittlung sind praktische Tätigkeiten, die die Juniorprofessorin Fiona McGovern in ihrer Lehre mit Theorie kombiniert. Seit 2018 forscht und lehrt sie am Institut für Bildende Kunst und Kunstwissenschaft der Universität Hildesheim.