Heinz-Dürr-Stiftungsprofessur stärkt Kulturwissenschaften

Dienstag, 05. Juni 2007 um 16:01 Uhr

John von Düffel ist Stiftungsprofessor für Szenische Künste/ Szenische Lesung am 23. Juni

Der Fachbereich Kulturwissenschaften und ästhetische Kommunikation freut sich seit diesem Sommersemester über die neue Stiftungsprofessur für Szenische Künste der Heinz und Heide Dürr-Stiftung. Die Heinz-Dürr-Stiftungsprofessur für Szenische Künste wurde mit dem Ziel eingerichtet, die zeitgenössische Schauspiel- und Theaterkunst zu stärken und zu fördern.

Profilierte Praktiker und Theoretiker, die das Theater der nächsten Jahre inspirieren und gestalten werden, sollen für die Lehre und Projektarbeit in den kulturwissenschaftlichen Studiengängen gewonnen werden, in denen innovativ die Szenischen Künste der Gegenwart praktiziert und erforscht werden. Innerhalb der Universität Hildesheim werden von den eingeladenen Theatermachern wichtige künstlerische Impulse für die Lehre und die szenische Arbeit vor Ort ausgehen. Nach außen soll die Stiftungsprofessur einer interessierten öffentlichkeit zeigen, dass Kultur dort beginnt, wo Bürger sich für sie engagieren und dabei die qualifizierte Ausbildung der nächsten Generation von Theatermacher fördern.

Die Stiftungsprofessur ist auf fünf Semester angelegt und sieht jeweils halbjährige Wechsel der Stelleninhaber vor. Im Mai wurde dem Dramaturg am Hamburger Thalia-Theater Dr. John von Düffel, der auch als Autor und Dramatiker tätig ist, im Haus der Berliner Festspiele und im Rahmen des Berliner Theatertreffens als erstem Stelleninhaber der Titel des Stiftungsprofessors für Szenische Künste verliehen. Anwesend waren neben dem Vorsitzenden des Kuratoriums der Heinz und Heide Dürr Stiftung, Herrn Dr.-Ing. E.h. Heinz Dürr auch der Dekan des Fachbereichs Kulturwissenschaften und ästhetische Kommunikation, Prof. Dr. Wolfgang Schneider sowie der Geschäftsführende Direktor des Instituts für Medien und Theater, Prof. Dr. Hajo Kurzenberger.

John von Düffel widmet sich in seinem Seminar "Theaterautoren & Autoren-theater" in diesem Sommersemester zusammen mit den Studierenden der kulturwissenschaftlichen Studiengänge der Frage "Welche Stücke braucht das Land?". Im Rahmen der dazugehörigen übung wurde von den vier "Siegertexten" der Autorentheatertage am Hamburger Thalia - Theater, einer ausgewählt, an dem verschiedene Konzeptions-, Präsentations- und Inszenierungsmöglichkeiten angewandt wurden.

Die daraus als Teil des Ergebnisses entstandene Szenische Lesung, wird am 23.6.2007 im Rahmen des öffentlichen Uni-Sommerfestes an der Domäne Marienburg zu sehen sein.



John von Düffel wurde 1966 in Göttingen geboren. Er studierte Philoso-phie und promovierte 1989. Nach kurzer Tätigkeit als Journalist und Theaterkritiker arbeitete er von 1991 an als Dramaturg in Stendal, Oldenburg, Basel, Bonn und seit dem Jahr 2000 in Hamburg. Das erste von ihm ge-schriebene Theaterstück wurde 1995 uraufgeführt. 1998 erhielt von Düffel für "Vom Wasser" beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb den Ernst-Willner-Preis der Verleger und wurde inzwischen mit weiteren Literaturpreisen ausgezeichnet.

Der Stifter Heinz Dürr
Dr.-Ing. E.h. Heinz Dürr ist Gründer und Vorsitzender des Kuratoriums der Heinz und Heide Dürr Stiftung GmbH und Mitglied des Kuratoriums Stifterverband der Deutschen Wissenschaft. Er versteht Theater als Kunstform, die besonders geeignet sei, auf Probleme der Gesellschaft zu reagieren, weil das Theater eigene Sichtweisen in die gesellschaftliche Diskussion mit einbrächte.


Bild: Bekanntgabe der Heinz-Dürr Stiftungsprofessur in Berlin

Bekanntgabe der Heinz-Dürr Stiftungsprofessur in Berlin