"Google" als Arbeitgeber

Donnerstag, 22. Juli 2004 um 00:20 Uhr

Ein Bericht von Alumna Kirsten Niemann

"Google? Die Suchmaschine? Die benutze ich auch immer", höre ich meistens, wenn ich von meinem Arbeitgeber erzähle. Oft folgt dann eine Beschwerde, dass bei der und der Anfrage aber auch ganz schön viel Ausschuss in den obersten Suchergebnissen steckt. Nun ja, niemand ist perfekt - und für die Suchergebnisse bin ich zum Glück nicht verantwortlich. Was nämlich nicht so viele Leute wissen: Google ist nicht nur die Suchmaschine, sondern auch ein höchst erfolgreicher Werbevermarkter bei Online-Medien.

Und hier kommt mein Arbeitsplatz ins Spiel: Werbekunden betreuen und dafür sorgen, dass ihre Anzeigen sowohl für sie als auch für uns erfolgreich sind.

Und hier kommt mein Arbeitsplatz ins Spiel: Werbekunden betreuen und dafür sorgen, dass ihre Anzeigen sowohl für sie als auch für uns erfolgreich sind.


Wie bin ich zu Google gekommen? Ganz einfach, ich habe mich auf den Webseiten von Firmen, die mich interessieren, nach Jobangeboten umgesehen. Und während bei anderen Firmen da oft steht "zurzeit keine offenen Stellen", wird bei Google ziemlich regelmäßig mal wieder jemand gesucht. Ganz so direkt ging es dann nicht gleich weiter, nach ziemlich vielen Interviews mit verschiedenen Personen aus der Firma (einige Telefonate führte ich z.B. mit Kollegen aus den USA) hörte ich, dass dieses Quartal nichts mehr zu machen sei. Ich hielt das für eine ziemlich freundliche Art mir zu sagen, dass es wohl doch nichts wird mit der Stelle, und begann erstmal einen Job als Volontärin in einem Werbelektorat (wer weiß schon, dass es ein Vollzeitjob sein kann, die deutsche Rechtschreibung zu beherrschen?). Nach weniger als drei Monaten kam dann aber die Nachricht von Google: "So, jetzt ist es soweit, wir können wieder einstellen, sind Sie noch interessiert?" Na und ob! Kam das doch dem Inhalt meines Studiums (Internationales Informationsmanagement) erheblich näher als täglich acht Stunden Korrekturlesen.

Nette Kollegen, ein Arbeitsklima, als sei die Dotcom-Blase nie geplatzt, und ein Arbeitsplatz, bei dem man mit "dem Internet" zu tun hat, ohne unbedingt HTML- und Java-Königin sein zu müssen, zeichnen meinen Job aus. Klar, wenn ich Printwerbung mache, müsste ich ja auch nicht unbedingt wissen, wie das Tiefdruckverfahren funktioniert (nehme ich an). Und so ist das eben, ich bin in der Werbung gelandet, sogar im Vertrieb, was ich mir früher nie hätte träumen lassen. Kundenorientierung ist dort angesagt, etwas was man an der Universität eigentlich nicht lernen kann - wie wichtig da Praktika sind, muss ich ja sicherlich niemandem mehr erzählen. Als sehr nützlich für die Arbeit in einer amerikanischen Firma mit Personal aus ganz Europa haben sich jedoch die Kurse in interkultureller Kommunikation herausgestellt, da es da natürlich immer mal wieder zu überraschungen kommt.