GenDisS verabschiedet sich – und wirkt fort

Montag, 05. August 2024 um 15:35 Uhr

Das Projekt GenDisS (Gender Diskriminierung und Sensibilisierung) präsentiert sein Vermächtnis. PD Dr. Phil. Sylvia Jaki, Prof. Dr. Britta Hoffarth, Prof. Dr. Thomas Mandl und Gina Binder forschten ein Jahr lang gemeinsam zu Formen von Online-Hass und sexualisierter Gewalt.

Das Forschungsinteresse hinter GenDisS war von dem Anspruch geprägt, Diskriminierung und der Ausbildung von Geschlechterstereotypen entgegenzuwirken. Nun stellen die Köpfe hinter GenDisS ihre Ergebnisse vor: In der VHS Hildesheim kommen sie am 14. August ab 18.30 Uhr mit Mart Busche (Professor*in für Allgemeine Pädagogik und Soziale Arbeit), Dr. Ulrike Bohle-Jurok (Expertin für Sprachdidaktik) und René Pietsch (Queer Teachers Braunschweig) sowie dem Publikum ins Gespräch. Zusätzlich stellen sie Materialien und ein von ihnen entwickeltes online-Spiel vor, das Schüler*innen ab der achten Schulklasse an das Thema heranführen soll und zur kostenfreien Nutzung bereitsteht.

Im Vorfeld der Veranstaltung wird um Anmeldung gebeten: https://www.vhs-hildesheim.de/projekte/gendiss

Wieso GenDisS? 

Besonders rechte Milieus und antifeministische Communities verbreiten im Netz Frauenfeindlichkeit, Queerfeindlichkeit und Verherrlichung traditioneller Geschlechterrollen. Sie verunglimpfen Frauen in der Öffentlichkeit durch Sexualisierung oder das Absprechen von Intelligenz und feinden Menschen, die nicht dem traditionellen Geschlechterbild entsprechen, etwa non-binäre oder trans*Personen, an. Dieser Hass findet seinen Weg auch vermehrt in die nicht-virtuelle Welt und resultiert im schlimmsten Fall in Gewalttaten.

Feminismus und Gleichstellung der Geschlechter beschränken sich jedoch nicht auf bestimmte Ecken des Internets; im öffentlichen Diskurs wird der Gebrauch gendergerechter Sprache lebhaft diskutiert. Der ein oder andere spricht dabei von „Gendergaga“ und sieht durch geschlechtergerechte Sprache sogar das Wertesystem westlicher Demokratien bedroht. 

GenDisS macht Schule

Das neue online-Spiel führt Schülerinnen ab der achten Klasse spielerisch an das Thema Geschlechtervielfalt heran. In einem digitalen Wimmelbild können sie die Perspektive einer nicht-binären oder trans* Personen einnehmen und Herausforderungen reflektieren. Außerdem vermittelt das Spiel geschlechterbezogenes Wissen und stärkt die Handlungssicherheit im Umgang mit queeren Mitschüler*innen. Es wird vom Projekt kostenfrei für den pädagogischen Einsatz auf der Homepage in Kürze zur Verfügung gestellt: https://www.uni-hildesheim.de/gendiss/

Das Projekt wurde aus Mitteln des Projekts 'zukunft.niedersachsen' (Ministerium für Wissenschaft und Kultur Niedersachsen) gefördert.


Themenbezogenes Wimmelbild zum GenDisS-Projekt: Kontext Schule; Grafik: Fritzi Brandt