Gender und Ethnizität

Donnerstag, 27. Oktober 2005 um 20:30 Uhr

PD Dr. Helma Lutz als Gastprofessorin am Institut für Allgemeine Pädagogik

Zum Oktober 2005 hat PD Dr. Helma Lutz ihre Gastprofessur für internationale Frauen- und Genderforschung am Institut für Allgemeine Pädagogik angetreten. Die von dem Frauengleichstellungsbüro eingeworbene Gastprofessur wird für ein Jahr aus dem Maria-Goeppert-Mayer-Programm des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur gefördert.

Interkulturelle Pädagogik, Migrations- und Geschlechterforschung sowie Biographieforschung - dies sind die Forschungsfelder von Helma Lutz, die sie interdisziplinär sowohl in pädagogischer als auch sozialwissenschaftlicher Perspektive bearbeitet. Dabei richtet sie ihren Blick konsequent auf die Interdependenzen zwischen Gender und Ethnizität. Kennzeichnend für ihre Arbeit ist zudem ihre außergewöhnlich breite internationale Orientierung. Mit dieser Ausrichtung stärkt die Gastprofessorin das Lehrangebot der Allgemeinen Pädagogik gleich in zwei Studienschwerpunkten: "Soziale Differenzierung und Bildungsbeteiligung" sowie "Vergleichende Erziehung und interkulturelle Bildung".

Interkulturelle Pädagogik, Migrations- und Geschlechterforschung sowie Biographieforschung - dies sind die Forschungsfelder von Helma Lutz, die sie interdisziplinär sowohl in pädagogischer als auch sozialwissenschaftlicher Perspektive bearbeitet. Dabei richtet sie ihren Blick konsequent auf die Interdependenzen zwischen Gender und Ethnizität. Kennzeichnend für ihre Arbeit ist zudem ihre außergewöhnlich breite internationale Orientierung. Mit dieser Ausrichtung stärkt die Gastprofessorin das Lehrangebot der Allgemeinen Pädagogik gleich in zwei Studienschwerpunkten: "Soziale Differenzierung und Bildungsbeteiligung" sowie "Vergleichende Erziehung und interkulturelle Bildung".

Internationales Engagement in Forschung und Lehre
Von 1985 bis 1997 forschte und lehrte Helma Lutz an niederländischen Universitäten zu den Arbeitsschwerpunkten Gender, Ethnizität und Migration. In diesem Rahmen leistete sie einen wichtigen Beitrag zur Erforschung von Biographien von Immigranten und Immigrantinnen verschiedener Einwanderungsgenerationen in den Niederlanden. Als Mitglied in Berufsverbänden wie der "International Sociological Association" und "Biography and Society" und als Redakteurin beim "European Journal of Women`s Studies" ist sie in verschiedene internationale Netzwerke eingebunden.
Helma Lutz gehörte zu den Initiatorinnen und Akteurinnen der Internationalen Frauenuniversität (ifu). Aus der Arbeit an der ifu ist auch ihr Forschungsprojekt bei der VW-Stiftung "Gender, Ethnizität und Identität. Die neue Dienstmädchenfrage im Zeitalter der Globalisierung" entstanden, welches sie 2004/2005 als Fellow am Netherlands Institute for Advanced Study in the Humanities and Social Sciences (NIAS) mit einer Publikation und einer großen internationalen Konferenz zum Thema "Migration and Domestic Work in Global Perspective" abschloss. Sie war von 2001-2004 Mitglied des Europäischen Netzwerkprojektes "Servant Project". Zur Zeit ist sie zusammen mit Kollegen aus Bielefeld und Bamberg federführend mit der Einrichtung einer interdisziplinären Forschungsgruppe zum Thema "Illegalität im Wohlfahrtsstaat" befasst, an der insgesamt 18 Forscherinnen teilnehmen. Dieses Projekt beschäftigt sich erstmals umfassend mit der Situation von illegalen Migrantinnen und Migranten und ihren Kindern in Deutschland. Außerdem beteiligt sie sich an Ausschreibungen in zwei Europäischen Programmen, die sich mit Gender, Migration und Citizenship in Europa beschäftigen und an der Beantragung eines Graduiertenkollegs zum Thema: Migration und Entwicklung in Europäischer Perspektive.

Methodenwerkstatt am Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZIF)
Neben der Internationalität der Forschungen von Helma Lutz in den Gebieten Gender und Ethnizität ist für die Stiftung Universität Hildesheim auch ihr Engagement in der Biographieforschung von großem Interesse. Dabei werden ihre vielfältigen Kenntnisse in diesem Bereich nicht nur den Studierenden der Allgemeinen Pädagogik zu Gute kommen. In der von ihr angebotenen ZIF-Methodenwerkstatt "Geschlecht als Variable der qualitativen Forschung" gibt sie ihr Wissen auch an Studierende der Fachhochschule, an Doktorandinnen und andere interessierte Studierende und Absolventinnen weiter.

Vortragsangebote an niedersächsischen Hochschulen
Zu ihren Aufgaben als Gastprofessorin gehören für Helma Lutz jedoch nicht nur die Lehre und die Anbahnung möglicher neuer Forschungskooperationen, sondern auch eine rege Vortragstätigkeit an niedersächsichen Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Auf Anfrage bietet sie drei Vortagsthemen zu den Bereichen Migration, Geschlecht, Biographie im Kontext der Globalisierung an. Anfragen können an das Frauengleichstellungsbüro der Universität Hildesheim gerichtet werden, welches die Vortragstätigkeit koordiniert. Die Seminarangebote finden interessierte Studierende im Vorlesungsverzeichnis der Universität.

Die Antrittsvorlesung von Helma Lutz mit dem Titel "Gender, Ethnizität und Identität. Migrantinnen - die ‚neuen Dienstmädchen' der globalisierten Gesellschaft" findet am Mittwoch, 02. November 2005, um 17.00 Uhr in Raum H 2, Marienburger Platz, statt.


Helma Lutz, (Jg.1953), geboren in Hildesheim, Studium der Sozialarbeit/ Sozialpädagogik sowie der Dipl. Sozialwissenschaften in Kassel und an der FU Berlin; Promotion an der Universität Amsterdam, Habilitation an der Universität Münster. Forschungs- und Lehrtätigkeiten u. a. an der TU Berlin, Universität Amsterdam, Universität Utrecht, Universität Frankfurt/Main, Internationale Frauenuniversität Hannover (ifu), seit 1999 Universität Münster, Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft. Mitglied in der Sektion Biographieforschung des DGS; International Sociological Assoziation; Netzwerkprofessorin im Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung in Nordrhein-Westfalen. 2004-2005 Fellow am Netherlands Institute for Advanced Study in the Humanities and the Social Sciences.

Zahlreiche Veröffentlichungen in vier Sprachen, zuletzt: Biographieforschung im Diskurs, Wiesbaden 2005 (Mitherausgeberin); Der Privathaushalt als Weltmarkt für weibliche Arbeitskräfte. In: Peripherie, 25. Jrg., Nr. 97/98, Münster 2005, S. 65-87; Pluralismus unausweichlich? Blickwechsel zwischen Vergleichender und Interkultureller Pädagogik. Münster 2003 (Ko-Herausgeberin); Crossing Borders and Shifting Boundaries. Gender, Identities and Networks. Opladen 2002 (Ko-Herausgeberin); Die neuen Dienstmädchen im Zeitalter der Globalisierung, Opladen (im Erscheinen).


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