„Die beiden Lehrarchitektur-Projekte adressieren zwei hoch relevante Themenfelder,“ erzählt Verena Häseler, Referentin für digitale Lehre. „Zum Einen blicken wir auf die Frage, wie Universitäten mit ihren Studien- und Lehrangeboten flexibel auf gesellschaftlichen Wandel reagieren und Zukunftsthemen aufnehmen und gestalten können. Zum Anderen nehmen wir die Herausforderung akuten Lehrkräftemangels und die Professionalisierung angehender Lehrkräfte durch eine engmaschige Verzahnung von Theorie und Praxis in den Blick.“
„Nach der Förderung des Einzelprojekts Digital C@MPUS-le@rning und des niedersächsischen Verbundprojekts SOUVER@N in den Jahren 2021 bis 2025 durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre belegt die erneute Bewilligung sowohl eines Einzelantrags als auch eines Verbundantrags mit der Philipps-Universität Marburg die Wettbewerbsfähigkeit der Universität Hildesheim hinsichtlich ihrer Konzeptionen und Innovationen in der Lehre,“ ergänzt Prof. Dr. Jürgen Sander, Vizepräsident für Studium, Lehre und studentische Belange. „In den im kommenden Wintersemester anlaufenden Projekten sind die Stärkung forschungsorientierter Lehre und die Initiierung empirischer Begleitforschung zur Lehrkräftebildung wichtige Bestandteile und unterstützen somit den in der Entwicklungsplanung 2030 vorgezeichneten Kurs der Universität.“
aLaZukunft: agile Lehrarchitektur für Zukunftsthemen
Innerhalb des Projekts aLaZukunft wird ein sogenannter Zukunfts.HUB als fachbereichsübergreifende Institution für agile Lehrarchitektur und innovative Lehrangebote geschaffen. In dieser Einrichtung werden dynamische und innovative Studienangebote für Zukunftsthemen konzeptioniert und umgesetzt, um damit Studierende zukunftsweisend für komplexe und sich schnell ändernde gesellschaftliche Herausforderungen zu qualifizieren. „Für die universitäre Lehre bedeutet dies, nicht nur flexibel auf gesellschaftliche Herausforderungen zu reagieren, sondern aktiv zur wissens- und forschungsbasierten Mitgestaltung der Zukunft beizutragen,“ betont Häseler. Geplant sind ein Zukunfts.MASTER (ein transdisziplinär angelegter Masterstudiengang, der forschungsorientiert aktuelle Herausforderungen adressiert und sich jeweils auf ein spezifisches zukunftsorientiertes Thema konzentriert), ein Zukunfts.MODUL (für alle Bachelor-Studierenden, die ihre Zukunftskompetenz fördern möchten) sowie zwei Zukunfts.ZERTIFIKATe zu den großen Zukunftsthemen Künstliche Intelligenz und Bildung für nachhaltige Entwicklung. aLaZukunft wird mit 5.985.195 Euro gefördert.
save_u: studentische Aushilfs- und Vertretungslehrkräfte unterstützen
„Deutschlandweit führt der Lehrkräftemangel zum verstärkten Unterrichtseinsatz von Lehramtsstudierenden als Aushilfs- und Vertretungslehrkräfte an Schulen. Die Studierenden sammeln dabei extracurriculare Praxiserfahrungen, können diese aber oft nicht systematisch für ihren Lern- und Professionalisierungsprozess im Studium nutzen. Hier setzt save_u an,“ erklärt Häseler. Im Verbund mit der Philipps Universität Marburg wird die Universität Hildesheim Studienelemente konzipieren und erproben, um die extracurricularen Praxiserfahrungen der Lehramtsstudierenden in Schulen mit ihrem Lern- und Professionalisierungsprozess im Studium zu verzahnen. save_u wird ein effektives Programm zur Unterstützung von Lehramtsstudierenden mit Aushilfs- oder Vertretungslehrtätigkeit erarbeiten, das einen umfassenden und für ihre berufliche Entwicklung hilfreichen Reflexionsrahmen zur Verfügung stellt. Im Fokus der Maßnahmen stehen professionelle Lerngemeinschaften (PLG), Unterrichtsplanungsberatung sowie Unterrichtsbesuche und Coaching. save_u soll ein Win-Win werden: Den Studierenden wird ein umfassender und für ihre Karriere nützlicher Erfahrungsrahmen zur Verfügung gestellt, zugleich bringt das Projekt auch Vorteile für die teilnehmenden Schulen, die durch dieses Programm wertvolle wissenschaftliche Fachkompetenz und Innovationsimpulse erhalten können. Das Projekt wird mit insgesamt 5.968.088 Euro gefördert, wovon 3.281.943 Euro an die Universität Hildesheim gehen.
Insgesamt wurden 119 Projekte an Hochschulen in ganz Deutschland zur Förderung ausgewählt. Die Auswahl erfolgte durch Gutachten aus Leitungs-, Studierenden- und Lehrperspektive und einer Antragsbewertung durch eine Jury von 14 Expert*innen aus dem Wissenschaftssystem (Mitgliedern des Ausschusses zur Projektauswahl).