Kongresspräsident Prof. Dr. Jan Richter hat den 2. DPK vom 10. bis 13. Mai 2023 federführend organisiert. „Mit über 1.300 Teilnehmer*innen hat dieser Kongress in einer bisherig einzigartigen Form Vertreter*innen aus Wissenschaft, Praxis und Politik zusammengebracht, um die drei Leitthemen des Kongresses - Grundlagen verstehen, Interventionen personalisieren, Verantwortung übernehmen - zu diskutieren“, berichtet er. Nun haben Jan Richter und seine Kolleg*innen dem Bundesgesundheitsminister ein Resümee dieses Kongresses vorgelegt.
Die Bedeutung der Psychologie für die Bewältigung aktueller Krisen
In seiner Keynote im Rahmen des 2. DPK hatte Karl Lauterbach am 10. Mai die besondere Bedeutung und Verantwortung der Psychologie für die Bewältigung der aktuellen Krisen betont. „Auch wir wollen unser Wissen und unsere Fähigkeiten im Sinne der Verantwortungsübernahme in die Gesellschaft tragen“, unterstreicht Kongress-präsidentin und DGPs-Vizepräsidentin Prof. Dr. Eva-Lotta Brakemeier. „Aus unserer Sicht ist hierfür eine Stärkung der Psychologie, insbesondere der Psychotherapie, notwendig.“
Wie diese konkret durch politische Entscheidungen unterstützt werden kann, haben Interessenvertreter*innen der DGPs und von unith e.V. in Kooperation mit der DPtV und weiteren Autor*innen in dem Resümee zusammengestellt. Wesentlicher Bedarf an Unterstützung durch politische Entscheidungen wird in diesen Bereichen gesehen:
1. Weitere gesetzliche Regelungen im Zuge der Psychotherapie-Gesetzesreform: Diese betreffen sowohl die universitäre Ausbildung in Psychotherapie, als auch die postgraduale Weiterbildung in Psychotherapie. Insbesondere sind hier gesetzliche
Finanzierungskonzepte unerlässlich.
2. Zukunft der Psychotherapieforschung: Für einen gelungenen Transfer des Wissens aus der Forschung in die Praxis sind z.B. Förderangebote von Transferstrukturen, sowie die Einbindung der psychologischen Expertise in Qualitätssicherungs- und Evaluationsverfahren notwendig. „Wir brauchen dauerhafte Förderangebote für überbrückende Forschungsstrukturen, um die Barrieren zwischen Grundlagenforschung und klinischer Anwendungsforschung abzubauen“, hebt Kongresspräsident Jan Richter hervor.
3. Herausforderungen in der psychotherapeutischen Versorgung für alle Altersgruppen: In der Bedarfsplanung sind Reformen für alle Altersgruppen, insbesondere für Kinder und Jugendliche, orientiert am tatsächlichen Bedarf erforderlich, sowie die Einbeziehung wissenschaftlicher Kompetenz in Stellung-nahmen und Anhörungsverfahren des G-BA.
Das ausführliche Resümee mit weiteren konkreten Vorschlägen für die Politik kann auf der Website der DGPs abgerufen werden: https://www.dgps.de/fileadmin/user_upload/PDF/Berichte/DPK_Resuemee_29092023_final.pdf