Einblicke in den Lesealltag: „Werk, das man gelesen haben sollte"

Mittwoch, 28. Mai 2014 um 08:00 Uhr

Professorin Beatrix Kreß und Studentin Dorothee Müller verraten im letzten Teil einer vierteiligen Serie über literarische Neugierde, was sie derzeit lesen. Heute geht es um den Realitätsgehalt von Geschichten, medienbasierte Amerika-Bilder und Zweifel am Glauben. Der Countdown läuft, am morgigen Donnerstag startet PROSANOVA. Studierende der Uni Hildesheim laden zum Festival für junge Gegenwartsliteratur ein. Dann geben Autoren aus dem deutschsprachigen Raum Einblicke in ihre Literaturverständnis.

Matthias Friedrich sprach mit Beatrix Kreß, Professorin für Interkulturelle Kommunikation

Welches Buch haben Sie gerade gelesen und wie finden Sie es?

„Freedom“ von Jonathan Franzen. Es ist den „Corrections“, dem Vorgänger-Roman, nicht ganz unähnlich. Es gefällt mir. In den USA war ich noch nicht, deshalb kann ich den Realitätsgehalt der Geschichte nur mit meinem medienbasierten Amerika-Bild beurteilen, aber ich sehe durchaus Parallelen zu unserer Gesellschaft. Jedenfalls hat sich im Laufe der Lektüre ein „Jonathan-Franzen-Feeling“ bei mir eingestellt.

Würden Sie das Buch weiterempfehlen? Und wenn ja, an wen?

Man muss die „Corrections“ nicht gelesen haben, um dieses Buch lesen zu können. Ich kann es also durchaus als Urlaubslektüre empfehlen, jedenfalls dann, wenn man sich unterhalten fühlen und noch etwas zum Nachdenken haben möchte.

Vielen Dank für das Gespräch.

Nora Gerken sprach mit Dorothee Müller. Die 22-Jährige studiert internationale Kommunikation und Übersetzen an der Uni Hildesheim

Liebe Dorothee, Was liest du zurzeit?

„Die Hütte“ von William Paul Young.

Worum geht es?

Es geht um den christlichen Glaube und darum, weshalb Menschen diesbezüglich ihre Überzeugungen und Zweifel haben.

Gibt es ein Buch, welches du schon immer mal lesen wolltest?

Ja, von Thomas Mann „Der Zauberberg". Dieses Werk wurde mir im Ausland von Deutschlernern und vom Literaturdozenten als „Werk, das man gelesen haben sollte" empfohlen.

Vielen Dank, für das Interview!

Serie über den Lesealltag / Junge Gegenwartsliteratur in Hildesheim

Im Vorfeld des PROSANOVA-Festivals für junge deutschsprachige Gegenwartsliteratur, das von Studierenden aus dem gesamten Fachbereich Kulturwissenschaften der Universität Hildesheim organisiert wird, haben die Kulturwissenschaftsstudierenden Nora Maria Gerken und Matthias Friedrich Lehrende und Studierende zu ihren derzeitigen literarischen Vorlieben befragt. Die Antworten sind sehr unterschiedlich ausgefallen, zeigen aber, wozu Literatur in der Lage sein kann. Das Literaturfestival findet vom 29. Mai bis 1. Juni 2014 in Hildesheim statt. Teil 1 der vierteiligen Serie lesen Sie hier, Teil 2 hier und zum Teil 3 geht's hier lang.

NDR Fernsehen, DAS, 28.04.2014, über Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim [zeitlich begrenzt online abrufbar]


Prosanova: Studierende der Uni Hildesheim laden ab Donnerstag zum größten Festival für junge deutschsprachige Gegewartsliteratur ein. Von der szenischen Lesung bis zum klassischen Wasserglas ist alles dabei. Foto: Prosanova

Prosanova: Studierende der Uni Hildesheim laden ab Donnerstag zum größten Festival für junge deutschsprachige Gegewartsliteratur ein. Von der szenischen Lesung bis zum klassischen Wasserglas ist alles dabei. Foto: Prosanova