Rund um den Globus setzen Organisationen am 3. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen, ein Zeichen für mehr Gleichberechtigung, Inklusion und Barrierefreiheit. Im Rahmen des Aktionstags #PositivelyPurple (zu Deutsch: Positiv Lila), ehemals #PurpleLightUp, wird dafür symbolisch die Farbe Lila eingesetzt, um ein Bewusstsein der Universität Hildesheim für diese Fragen zu signalisieren. Ziel ist es, die Rechte und Anliegen von Menschen mit Behinderungen mehr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.
Überall dort wo Gebäude, Wissen und Informationen nicht barrierefrei zugänglich sind, wird für Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erschwert. An Hochschulstandorten handelt es sich dabei konkret um bauliche, kommunikative, strukturelle und didaktische Hürden, die der Teilhabe im Weg stehen. Die Universität Hildesheim arbeitet kontinuierlich daran, solche Barrieren am eigenen Standort abzubauen und sich als Hochschule inklusionssensibel weiterzuentwickeln.
Zum Aktionstag am 3. Dezember veranstaltet die AG Barrierefreiheit in Kooperation mit der studentischen Gruppe Neurodivergent Vernetzt und dem Literarischen Salon eine Lesung in der Leselounge der Universitätsbibliothek. Die Autorin Charlotte Suhr liest aus ihrer Autobiographie „Nicht falsch, nur neurodivergent - Aus dem Leben einer erwachsenen Autistin mit ADHS“. Erst im Alter von 29 Jahren bekam sie ihre Diagnose und erfuhr, wie so viele Frauen, erst sehr spät von ihrer Neurodivergenz. Auf ihrem Instagram Kanal @chaarlottchen teilt die Autorin ihre Erfahrungen, alltägliche Struggles und Besonderheiten mit ihrer AuDHS (Autismus und Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) und hostet gemeinsam mit ihrer Kollegin Lisa Vogel außerdem den Podcast „Neurodiverdings“ zu eben jenem Thema. Die Lesung beginnt um 18Uhr mit einem Grußwort der Vizepräsidentin für Internationales und Chancengleichheit der Universität Hildesheim, Prof. Dr. Bettina Kluge. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig.
Bereits im Jahr 2013 hat die Universität Hildesheim die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet. Die Umsetzung dieser hat zum Ziel, ein vorurteilsfreies und auf Wertschätzung basierendes Arbeitsumfeld für alle Mitglieder der Universität zu schaffen - unabhängig von Alter, ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlecht oder geschlechtlicher Identität, körperlicher und geistiger Fähigkeiten, Weltanschauung und Religion, sexueller Orientierung und sozialer Herkunft. Verschiedene Initiativen, Arbeitsgemeinschaften und Projekte an der Universität arbeiten seitdem an der Umsetzung dieser Ziele.
So ist in diesem Jahr im Verbund mit der Universität Hannover ein Projekt gestartet, in dem eine Netzwerk- und Servicestelle „Inklusiv Studieren in Niedersachsen aufgebaut werden soll. Außerdem ist die Arbeitsgruppe Barrierefreiheit seit 2018 damit beschäftigt, sich zu Fragen der Barrierefreiheit und Inklusion zu vernetzen, bereits an der Universität Hildesheim bestehende Strukturen weiterzuentwickeln sowie die Entwicklung neuer Strukturen voranzutreiben. Auch das Baudezernat arbeitet stetig daran, die Barrierefreiheit an der Universität Hildesheim auszubauen. Neben verschiedenen Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit in Sachen Mobilität (Rampen, motorisierte Türen, Erneuerung und Verbreiterung der Aufzüge) ist auch die Schaffung von Ruhe- und Rückzugsräumen geplant. Hierfür soll der Sanitätsraum im Haus 50 (Burgtheater) umgestaltet und mit entsprechendem Mobiliar ausgestattet werden.