Eine Neuerung seit April 2024 besteht in einer Stiftung, die sich zum Ziel gesetzt hat, über die nächsten zehn Jahre Studierende in Lehramtsstudiengängen zu fördern: Ein Hildesheimer Ehepaar, das namentlich nicht genannt werden möchte, stellt der Universität über eine Treuhandstiftung jedes Jahr 36.000 Euro zur Verfügung, sodass über die nächsten zehn Studienjahre jeweils 20 Deutschlandstipendien an Studierende des Lehramts vergeben werden können, die mit ihren akademischen Leistungen hervorstechen, unter Berücksichtigung besonderer sozialer, familiärer oder persönlicher Umstände. Weitere 4.000 Euro aus dieser Treuhandstiftung sowie die Zinserträge fließen jährlich in den Sozialfonds der Universität.
Alle Fördernden können den Kontakt zu ihren Stipendiat*innen unmittelbar pflegen: Aus dem anfänglichen Kontakt können persönliche Gespräche und somit belastbare Netzwerke hervorgehen. Dies wird ausdrücklich von der Stiftung Universität Hildesheim gefördert. Bemerkenswert ist, dass ein Großteil der Fördernden dem Programm über Jahre treu bleiben. Ihre Motivation, so Julia Labs aus dem Team des Friend- & Fundraisings, reiche von „Bildung ist mir wichtig“ zu „Ich mag die Universität Hildesheim.“ Markus Langer, Leiter des Friend- und Fundraisings, verweist auf andere Motivlagen. Häufig ginge es den Fördernden auch darum, sich beziehungsweise deren Unternehmen vor dem Hintergrund des gegenwärtigen Fachkräftemangels als Arbeitgeber*innen sichtbar zu machen. Ebenfalls als „Teil der Lösung“ sehen sich Stiftungen, die Stipendien vor dem Hintergrund der eigenen Förderzwecke vergeben.
Die Wege, wie man als Fördernde Teil des Deutschlandstipendiums wird, sind vielfältig. Mitunter geht – eher überraschend – die Spende mit einem entsprechenden Verwendungszweck auf dem Konto der der Stiftung Universität Hildesheim ein. Viel häufiger aber beginnt der Kontakt mit einem Griff zum Telefon oder zur Tastatur. In aller Regel folgen dann persönliche Gespräche zwischen den Interessierten und Prof. Dr. Martin Schreiner, Beauftragter der Universität für Stiftungsangelegenheiten, und/oder Markus F. Langer, Leiter des Friend- & Fundraisings, an der Universität Hildesheim.
Für das Studienjahr 2024/2025 ergab sich ein Spendenbetrag von 228.600 Euro, der sich durch den Zuschuss des Bundes auf 457.200 Euro verdoppelt. So können in diesem Durchgang 127 Deutschlandstipendiat*innen mit monatlichen Stipendien von 300 Euro unterstützt werden.
Alle Fördernden übernehmen durch ihre Beiträge gesellschaftliche Verantwortung, sowohl die, die dauerhaft fördern, als auch die, die einmalig oder sporadisch Studierende unterstützen.
Die Mindestsumme einer Förderung in Form einer Spende beträgt 1.800 Euro, wobei sich auch mehrere Parteien zusammentun können. Das Besondere am Deutschlandstipendienprogramm: Dieser Betrag ist steuerlich absetzbar und wird zudem durch einen Bundeszuschuss verdoppelt. Während daher Deutschlandstipendiat*innen ein Jahr lang monatlich 300 Euro erhalten, unterstützt die Universität Lore-Auerbach Stipendiat*innen mit monatlich 200 Euro. Das Niedersächsische Landesstipendium aus Töpfen von Land und Bund wird einmalig in Höhe von 500 Euro ausgezahlt.