Der ferne Osten zu Gast in Hildesheim

Freitag, 16. Januar 2009 um 14:54 Uhr

An der Universität Hildesheim fand vom 19. bis 23. Januar eine öffentliche Veranstaltungsreihe statt. Dabei gaben Vorträge und ein Konzert mit Welturaufführungen einen intensiven Einblick in neue musikalische Entwicklungen und ihre Hintergründe. Die These der Veranstalter: Auch heute noch liefert der Austausch über weit entfernte Grenzen hinweg wichtige Anregungen zur eigenen Inspiration.

Schon oft in der Vergangenheit haben die Europäer aus dem Fernen Osten viel Neues und Unbekanntes mit nach Hause gebracht. Einen bis heute bekannten Anfang machte vor fast tausend Jahren der Venezianer Marco Polo, der in China neben vielem anderen auch Spaghetti und Toilettenpapier kennengelernt hatte. Spanier, Portugiesen und Holländer brachten Seide, Gewürze und Porzellan mit. Auch auf kulturellem Gebiet gab es viel gegenseitig zu entdecken. Ein Höhepunkt war die Weltausstellung in Paris im Jahr 1900. Dort inspirierten Anregungen aus Ostasien die Ausbildung des Jugendstils. Der Maler Vincent van Gogh entdeckte Asiatische Motive und Musiker wie Gustav Mahler, Claude Debussy, Maurice Ravel nahmen Asiatische Inspirationen in den von ihnen entwickelten Klang und Stil auf. Neues gibt es bis Heute - in der Gegenwart sind Mangas als Comic-Gattung, Sudokus als Zahlenrätsel und Sushi populär.

Professor Gyu Bong Yi aus Pusan (Korea)

Nun war die Gelegenheit, die Musik aus Korea näher kennen zu lernen. Im Rahmen einer Gastprofessur hielt Gyu Bong Yi, Professor für Komposition an der Universität Pusan, eine Vortragsreihe. Seine Themen:

1. die Musikgeschichte in Korea

2. traditionelle koreanische Musik

3. koreanische Instrumente

4. westliche Musik in Korea

5. Prof. Gyu Bong Yis Musikwelt

Für Professor Yi ist dieser Austausch ein vertrautes Gebiet. Er hat in Tübingen Musikwissenschaft studiert und in Stuttgart sowie in Korea Kompositionslehre. Für seine Musik hat er zahlreiche internationale Auszeichnungen erhalten.

Zum Abschluss seines Aufenthalts fand am 22. 1. im Musiksaal der Universität Hildesheim ein „Fernostasiatischer Musikabend“ mit zahlreichen Mitwirkenden statt. Der Uni-Chor, ein Gamelan-Orchester, ein Bandoneon-Ensemble, und das Trio Rosenstock aus Hildesheim präsentierten traditionelle und neue Musikstücke aus China Indonesien, Japan und Korea. Mehrere neue Werke koreanischer Komponisten wurden welturaufgeführt. Beteiligt waren auch der japanische Pianist Moto Harada, der als Organisator herzlich einlud.


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