»découpage« in Berlin

Dienstag, 05. Februar 2008 um 13:02 Uhr

Kurzfilm von Vanessa Aab und Monika Kijas ist auf der diesjährigen Berlinale zu sehen/ Präsentation in der Festivalsektion »Forum Expanded«

Monika Kijas ist Studentin der Szenischen Künste, Vanessa Aab mittlerweile Wis-senschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Theater und Medien. Ihr erster gemein-samer Film "For Fuck Sakes" lief 2005 auf dem European Media Art Festival in Osnabrück. Vanessa Aab war im letzten Jahr mit ihrem Kurzfilm »Suche nach Sanssouci« auf dem New York International Independant Film and Video Festival vertreten. Termine in Berlin: »découpage« wird in Berlin im Kino Arsenal gezeigt und zwar an folgenden Terminen: Sa., 9.2., 17:30 Uhr und Mi, 13.2., 16:30 Uhr.

Zum Film: »découpage«
Experimentalfilm, 8mm, 9:15 min

Paris ist ein Traum für jeden Cineasten, denn es ist beides: 24-Stunden Kulisse und Akkumulation von Zeichen der Film- und Kulturgeschichte. Kaum eine Stadt erlebte wie Paris in ihrer filmischen Inszenierung den Wandel vom Schauplatz zum Protagonisten und wurde dadurch selbst zu einem Stück Filmgeschichte. Die übergeordnete Präsenz von Paris im Film schafft Bilder der Stadt, die zu unvergesslichen Erinnerungsbildern und so immer auch zu einem Teil der Realität werden.

»découpage« begibt sich auf die Suche nach diesen Spuren. In diesem Film wird Paris nicht nur als Filmstadt und filmhistorisches Museum thematisiert, sondern zugleich der Filmproduktionsprozess selbst. Ein offenes Drehbuch, das aus thematischen Eckpunkten und atmosphärischen Bildern bestand, fand seine Vervollständigung während des Filmdrehs. Gearbeitet wird mit "Évènements trouvÉs", man ließ den Film sich selbst vervollständigen. Nah am Rhythmus des gedrehten Materials gestaltete sich die Postproduktion als organischer Prozess. So ist auch die Musik, gespielt von Straßenmusikern in Paris, Bestandteil dieses Prozesses.

In »découpage« wird die Form als Sujet behandelt: Die Materialität von Super 8 verweist auf eine ungewohnt filmische Realität, die zusätzlich durch narrative Brüche an die Künstlichkeit des Mediums erinnert. Die Umsetzung per Handkamera befreit von den Zwängen, die sich aus umfangreichem Equipment ergeben und ermöglicht es, flexibel und adäquat auf den Moment zu reagieren. Dies sind ästhe-tische Entscheidungen, aus denen ein Erscheinungsbild zwischen Snap-Shot und professioneller szenischer Arbeit resultiert.

»découpage« ist ein Film übers Filmemachen und Filmesehen; über ein Ge-schlecht in der Begegnung mit sich selbst, mit der Welt und den Bildern dieser Welt.


Der Film wurde ermöglicht durch die großzügige Unterstützung des Studierendenparlaments sowie des Frauengleichstellungsbüros der Universität Hildesheim und dem Studentenwerk Braunschweig.


Bild: découpage

découpage