Wie kann der Unterricht aussehen, damit Kinder Freude am Lernen haben, neugierig auf die Welt sind und kritisch denken lernen? Und wie kann Lehrkräften das gelingen? Diese Fragen beschäftigen Sarah Gaubitz in ihrer Forschung und Lehre an der Universität Hildesheim. Mit 2600 Studierenden (Stand WS 23/24) ist Lehramt hier der größte Studienbereich. Das Besondere an dem Studienfach: Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis. Schon ab dem ersten Semester hospitieren die Studierenden in den Schulen. „Das Hildesheimer Modell hat mich damals optimal auf das Referendariat und den Beruf vorbereitet“, berichtet Sarah Gaubitz rückblickend. „Daher freue ich mich besonders darauf, das Modell heute als Professorin mitzugestalten.“
Ihre aktuellen Forschungsinteressen liegen unter anderem im Bereich Bildung für eine nachhaltige Entwicklung und Medienbildung. „Kinder werden in ihrer Lebenswirklichkeit mit dem Klimawandel konfrontiert, sei es jetzt der Hitzeschutz im Sommer oder die Überschwemmungen, die in den Medien gezeigt werden“, betont sie. Große Survey-Studien zeigen, dass sich Kinder im Grundschulalter sehr für Nachhaltigkeitsthemen interessieren. „Dementsprechend dreht sich ein Teil meiner Forschung um die Frage, wie Lehrkräfte Bildung für nachhaltige Entwicklung in den Sachunterricht implementieren und welche Vorstellungen Schüler:innen in Bezug auf Nachhaltigkeitsfragen haben." Auch Medienbildung nimmt die Professorin da in den Blick: „Ich bearbeite darüber hinaus aktuell die Frage, welche Potentiale und Hindernisse sich bei der Produktion von Erklärvideos von Kindern für Kinder im Sachunterricht ergeben.“
Werdegang
Sarah Gaubitz hat nicht geplant, Professorin zu werden. Vielmehr ergab sich der Berufsweg nach und nach durch glückliche Fügungen. Mit dem Ziel Lehrerin zu werden, hat sie im Oktober 1999 das Lehramtstudium für Grund-, Haupt- und Realschule mit dem Hauptfach Sachunterricht an der Universität Hildesheim begonnen. „Nach dem Studium habe ich viele Jahre als Grundschullehrerin gearbeitet und hatte irgendwann die Möglichkeit an der Universität Osnabrück zu promovieren.“ Mit dem Gedanken, den eigenen Beruf - in dem sie noch lange weiterarbeiten würde - wissenschaftlich zu reflektieren, nahm sie die Gelegenheit beim Schopf. „Ich habe dann drei Jahre als Wissenschaftliche Mitarbeiterin auf einer Nachwuchsstelle an der Universität Osnabrück verbracht.“ Zurück im Schuldienst, stellte sie ihre Promotion extern fertig und nahm weiterhin Lehraufträge an der Universität Osnabrück an. „Mit dem Ruf als Vertretungsprofessorin an die Universität Siegen haben sich dann ganz neue Welten eröffnet und die haben mir sehr gut gefallen“, hebt Gaubitz hervor. Nach Stationen in Ludwigsburg und Erfurt kehrt sie am 1. Oktober 2024 als Professorin für die Didaktik des Sachunterrichts zurück an die Universität Hildesheim.
