Ruhig ist es in der Universitätsbibliothek ja meistens. Aber die absolute Stille der vergangenen Monate, hatte für die Mitarbeiter*innen dann doch etwas Gewöhnungsbedürftiges. Mehr oder weniger von einem Tag auf den anderen mussten sie im März 2020 die großen Glastüren im nordwestlichen Teil von Gebäude B für Besucher schließen. Die zum Teil gerade erst neu aufgestellten Arbeitstische blieben leer, niemand stöberte mehr durch die rund 450.000 Bücher in den Regalen.
Wie dann doch recht schnell der Umstieg auf neue Formate gelang, schildert Dr. Ninon Frank in diesem Video - und blickt dabei auch über die Corona-Zeit hinaus. E-Ressourcen heißt das Wort der Stunde in einem dauerhaft hybriden Bibliotheksbetrieb - und wer scannt, statt zu kopieren, spart auch im Präsenzbetrieb Papier.
„Die Post-Pandemie-Bibliothek setzt weiterhin auf digitale Verfügbarkeit und Nutzung, aber das Nicht-Digitale bekommt auch wieder seinen Raum", fasst es Bibliotheksleiter Dr. Ewald Brahms zusammen.
Das, was wirklich fehlte, in dieser menschenleeren Zeit, das wird wiederkommen, ist er überzeugt. Und das ist diese ganz besondere Art der Ruhe, die nur Bibliotheken bieten: Eine Kombination aus bewusst reizarmer Arbeitsumgebung und gemeinschaftlich konzentrierter Atmosphäre. Dazu das einzigartige Zusammenspiel von leise klappernden Laptoptasten, dem haptischen Gefühl von Bücherseiten in den Händen und einem latenten Geruch von Druckerschwärze in der Luft.