In Haus 52/101 wird Prof. Dr. Ansgar Wucherpfennig ab 16 Uhr c.t. zeigen, inwiefern biblische Schriften bezogen auf die Kategorien Alter, ethnische, nationale und soziale Herkunft ein hohes Potenzial für Diversität aufweisen. Dabei fällt auf, dass im Falle der genannten Punkte die neutestamentlichen Schriften Entwicklungslinien aus dem Alten Testament fortführen. In Hinblick auf die Kategorien Geschlecht, Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung ist das Diversitätspotenzial umstritten; dennoch lassen einige Stellen in der Bibel Perspektiven erkennen, mit denen soziale Gruppen auf der Grundlage der Bibel auch in diesen Kategorien einen hohen Grad an Diversität entwickeln können.
Diversität lässt sich mit der Theorie sozialer Identität beschreiben. Soziale Identität bezeichnet in einer gegebenen sozialen Gruppe den Grad der Anerkennung und Unterscheidung verschiedener Merkmale: Alter, ethnische und nationale Herkunft, Geschlecht und Geschlechtsidentität beziehungsweise sexuelle Orientierung, Religion und Weltanschauung, körperliche und geistige Fähigkeiten, soziale Herkunft. Bei sozialen Gruppen bestimmt Diversität nach außen über Durchlässigkeit und Undurchlässigkeit ihrer Grenzen und nach innen über den sozialen Status innerhalb der Gruppe.
Zu dem öffentlichen Vortrag mit anschließendem Gespräch laden KHG und ESG gemeinsam mit der Professur für Systematische Theologie des Instituts für Katholische Theologie ein.
Prof. Dr. Ansgar Wucherpfennigs neueste Veröffentlichung ist: Sexualität bei Paulus. Freiburg im Breisgau 2020.