Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Stiftung Universität Hildesheim veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, eine Podiumsdiskussion zum Thema „Freiheiten in der Wissenschaft".
„In der Diskussion wird es um die Bedeutung der Stiftungsuniversität gehen – was sind ihre Vorteile, was ihre Nachteile? Und wie wirkt sich dieser Status auf die Lehre aus? Wie entsteht Autonomie und wie bleibt sie stabil? Wer hat Einfluss auf die Uni?", erläutert der Student Pascal Kubat. Er hat als AStA-Mitglied die Entwicklung der Universität in Hildesheim verfolgt. Die Stiftungsuniversität habe zum Beispiel mehr Gestaltungsspielräume bei der Berufung von Professorinnen und Professoren, so konnten neue Lehrangebote geschaffen werden, etwa in den Bereichen Deutsch als Zweitsprache und Migrationspolitik. Von dem Lehrangebot profitieren Studentinnen und Studenten.
Von der Veranstaltung erhofft sich der Student Pascal Kubat, „dass Studierende sich darüber austauschen, was eine Stiftungsuniversität ist, dass sie sich ein Bild machen und eine Meinung bilden“. Zum Beispiel über die Frage, ob und wie die Wirtschaft Einfluss auf die Uni habe. An der Podiumsdiskussion nimmt auch der Hildesheimer Universitätspräsident teil. „Ich habe gehofft, dass Herr Prof. Friedrich teilnimmt – er hat viel zu tun. Umso mehr freut es mich, dass er sich Zeit nimmt für die Gespräche und zugesagt hat“, sagt Pascal Kubat, der in Hildesheim Erziehungswissenschaften studiert.
Podiumsdiskussion
Die Podiumsdiskussion findet statt am 20. Januar 2016 um 18:00 Uhr im Musiksaal am Hauptcampus der Universität Hildesheim. Unter anderem sprechen Universitätspräsident Professor Wolfgang-Uwe Friedrich, der GEW-Bundesvorsitzende Andreas Keller, und ein Mitglied des AStA. Die Moderation übernimmt Johannes Ries. Zu Beginn der Diskussion sollen die Teilnehmer eine Aussage von jeweils zwei Minuten treffen. Sie werden sich zum Thema positionieren. Anschließend werden die Teilnehmer 50 Minuten miteinander diskutieren. Es bleiben am Ende noch 30 Minuten Zeit für Fragen aus dem Publikum.
Stiftungshochschulen in Niedersachsen
Niedersachsen schrieb Hochschulgeschichte in der Bundesrepublik Deutschland. 2003 wurden fünf niedersächsische Hochschulen in die Trägerschaft öffentlich-rechtlicher Stiftungen überführt: die Universitäten Hildesheim, Göttingen und Lüneburg, die Tierärztliche Hochschule Hannover und die Hochschule Osnabrück. Damit verbunden sind mehr Gestaltungsspielräume: Die Stiftungshochschulen erhielten vom Gesetzgeber die Dienstherren- und die Bauherreneigenschaft sowie das Berufungsrecht.
„Wir verfügen über einen größeren Gestaltungsspielraum und konnten eigenverantwortlich neue Professuren schaffen. Dazu zählen: Frühpädagogik, Diversity Education, Inklusion und Bildung, Deutsch als Zweitsprache, Migrationspolitik, Sport-Bewegung-Gesundheit, Klinische Psychologie, Neurodidaktik, Kunstvermittlung, Szenische Musik, Kinder- und Jugendtheater, Interkulturelle Kommunikation, Computerlinguistik, Informatik und Wirtschaftsinformatik“, sagt Universitätspräsident Professor Wolfgang-Uwe Friedrich. Für die Studierenden sei dies ein „erheblicher Vorteil, denn wir haben Lehrangebote geschaffen, die vorher nicht existierten.“