In Arbeitsgruppen kamen die Teilnehmer*innen ins Gespräch über das Verhältnis zwischen lokalen IT-Konzepten und einer hochschulübergreifenden IT-Strategie – hier hielt Vizepräsident Dr. Matthias Kreysing von der Universität Hildesheim den Impulsvortrag – oder diskutierten angeregt über Rahmenbedingungen, Angebote und Bedarfe von IT-Service-Anbietern an den niedersächsischen Hochschulen. Den letzten der hier genannten drei Workshops bot Präsidentin Prof. Dr. May-Britt Kallenrode an. In diesem bilanzierten ungefähr 40 Teilnehmer*innen in einem vollbesetzten Seminarraum, an die Hochschulen angedockte Rechenzentren seien im Gegensatz zu externen Dienstleistern auf die besonderen Erfordernisse des wissenschaftlichen Arbeitens eingestellt, diskutiert wurden entsprechend Chancen und Risiken, die die Knotenbildung dieser aktuell dezentralen Rechenzentren mit sich trägt. Vertrauen und Transparenz zwischen den historisch bedingt zumindest in einigen Bereichen noch konkurrierenden Institutionen seien eine Grundvoraussetzung des Gelingens von Kooperation.
Eine Keynote von Prof. Dr. Gudrun Oevel (Universität Paderborn) bot einen Einblick in die Landes-IT-Strategie von Nordrhein-Westfalen und gab Impulse für die anschließende Podiumsdiskussion: Moderiert von Prof. Dr. Hans Pongratz (TU Dortmund) teilten Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl, Vorsitzende der Landeshochschulkonferenz Niedersachsen, Prof. Dr. Joachim Schachtner, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, und Dr. Georg Schütte, Generalsekretär der VolkswagenStiftung, ihre jeweiligen Perspektiven auf die Entwicklung einer IT-Strategie für die niedersächsischen Hochschulen.
Staatssekretär Prof. Dr. Joachim Schachtner hob hervor: „Attraktive Hochschulen brauchen für ihre Aufgaben von Lehre über Forschung und Transfer bis hin zur Verwaltung eine zukunftsweisende IT. An dem Punkt setzt die Digitalstrategie 2030 an. Sie ermöglicht neue Formate des Lehrens und Lernens, stärkt die Cybersicherheit, erleichtert Verwaltungsprozesse. In den kommenden Jahren stellt das Land gemeinsam mit der VolkswagenStiftung rund 100 Millionen Euro über das Förderprogramm zukunft.niedersachsen für kooperative Projekte zur Verfügung. Das wird den digitalen Wissenschaftsstandort Niedersachsen entscheidend stärken und voranbringen.“
Die Anwesenheit zahlreicher Vertreter*innen der niedersächsischen Hochschulen nahm Staatssekretär Prof. Dr. Joachim Schachtner daher zum Anlass, um Bewilligungsbescheide für zwei Verbundprojekte zu überreichen, die mit dem Programm zukunft.niedersachsen gefördert werden: Nach erfolgreicher externer wissenschaftlicher Begutachtung der Anträge wird der Verbund „Digitale Lehre Hub Niedersachsen“ mit rund 25,4 Mio. Euro gefördert; weitere rund 18,3 Mio. Euro kommen der „Stärkung der Digitalität der Hochschulverwaltung“ zu Gute. An beiden Verbundprojekten wirken alle niedersächsischen Hochschulen mit.
Hintergrundinformationen
Der „Digitale Lehre Hub Niedersachsen“ umfasst sechs Teilprojekte (TP):
- TP 1: Emerging Tech Lab
Das Emerging Tech Lab widmet sich dem kontinuierlichen Monitoring von sog. Emerging Technologies (Federführung: TU Braunschweig; Kontakt: Julius Othmer)
- TP 2: Open Source Development Network
Das Open Source Development Network zielt auf die Etablierung eines Open Source-Entwicklungsnetzwerkes für Lern-Management-Systeme und weitere Anwendungen hinsichtlich ihrer Usability, Cybersicherheit und Funktionserweiterung (Federführung: Leibniz Universität Hannover; Kontakt: Cornelis Kater)
- TP 3: Clustered E-Assessment
Das Teilprojekt Clustered E-Assessment dient der Beförderung neuer Prüfungsformate und dem Kompetenzaufbau bei Software, Räumen und Clients (Federführung: Georg-August-Universität Göttingen; Kontakt: Dr. Dirk Lanwert)
- TP 4: Kooperation der Services im Bereich der Digitalen Lehre – Mediendidaktik
Die Kooperation der Services im Bereich der Digitalen Lehre (Mediendidaktik) bildet ein auf Nachhaltigkeit angelegtes Kernelement der Vernetzung aufgrund einer engen Zusammenarbeit der Servicezentren aller niedersächsischen Hochschulen (Federführung: Leuphana Universität Lüneburg; Kontakt: Dr. Julia Webersik)
- TP 5: KI in Studium, Lehre und Prüfungen
Das Teilprojekt KI in Studium, Lehre und Prüfungen dient der Technologiebeobachtung und der Erstellung von Policies, Empfehlungen etc. zum Thema KI (Federführung: Universität Osnabrück; Kontakt: Dr. Andreas Knaden)
- TP 6: Innovative Lehr-/Lern-Tools entdecken, testen, bereitstellen
Das Teilprojekt Innovative Lehr-/Lern-Tools entdecken, testen, bereitstellen widmet sich der Auswahl, Evaluation und kuratierte Bereitstellung von innovativen Tools über die Academic Cloud (Federführung: Hochschule Osnabrück; Kontakt: Lea Middelberg)
Der Verbund „Stärkung der Digitalität der Hochschulverwaltung“ zielt auf die Umsetzung von zwei Maßnahmen:
- Im Rahmen des Verbundprojektes soll ein Netzwerk zur Digitalen Transformation in den Verwaltungsbereichen über alle 20 niedersächsischen Hochschule aufgebaut werden (Digital Transformation Network). Das Netzwerk dient der Beförderung der digitalen Transformation durch gemeinsame Abstimmung zu Prozessen, Methoden und Technik.
- Ein erstes Vorhaben widmet sich der Steigerung der Digitalität in den Bereichen Personal- und Finanzmanagement (Enterprise Resource Planning, ERP).
Weiterführende Informationen zu beiden Verbundprojekten werden in Kürze auf der HdN-Website veröffentlicht (www.hochschuledigital-niedersachsen.de).
zukunft.niedersachsen
Im Februar 2023 wurde das Förderprogramm zukunft.niedersachsen durch Wissenschaftsminister Falko Mohrs, Dr. Georg Schütte, Generalsekretär der VolkswagenStiftung, und Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl, Vorsitzende der Landeshochschulkonferenz Niedersachsen, vorgestellt. Es handelt sich dabei um ein gemeinsames Förderprogramm des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung. Durch die Sonderdividende aus dem Börsengang der Porsche AG stehen in den kommenden Jahren rund 576,3 Millionen Euro zusätzlich für die Förderung von Wissenschaft und Technik in Forschung und Lehre zur Verfügung. Im Mittelpunkt des Programms stehen die drei Zukunftsfelder „Transformation“, „Digitalität“ und „Spitzenforschung“.