Allianzen für Demokratie in der Schule: Minister spricht über Demokratiebildung

Montag, 04. Februar 2019 um 14:06 Uhr

Der niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne spricht an der Universität Hildesheim über Demokratiebildung. Das Zentrum für Bildungsintegration lädt zu der öffentlichen Veranstaltung „Allianzen für Demokratie in der Schule“ ein. „Wer mitwirken möchte an der großen Idee eines Demokratienetzwerkes in und für Niedersachsen, ist herzlich eingeladen“, sagt Professorin Viola Georgi. Erwartet werden über 200 Teilnehmer und Teilnehmerinnen.

Grußwort des Präsidenten der Stiftung Universität Hildesheim
anlässlich der Veranstaltung „Allianzen für Demokratie in der Schule“

Rede des niedersächsischen Kultusministers Grant Hendrik Tonne vom 7. Februar 2019

Schulen und Hochschulen in Niedersachsen sehen sich derzeit verstärkt mit demokratiefeindlicher Rhetorik, rechtspopulistischer Hetze und rassistisch motivierten Übergriffen konfrontiert. Darauf weisen Wissenschaftlerinnen des Zentrums für Bildungsintegration der Universität Hildesheim hin.

Studierende und Lehrende beschäftigt der aktuelle Vorfall an der Robert-Bosch-Gesamtschule Hildesheim. Nach einer UNESCO-Fotoaktion „Wir sind mehr!“ war der Schulleiter massiven Anfeindungen ausgesetzt – viele Schulleiter und Schulleiterinnen, Lehrkräfte, Elternvertretungen, Schüler und Schülerinnen bekundeten daraufhin ihre Solidarität.

Ausgehend von diesem Ereignis diskutiert ein Bündnis aus Studierenden, Lehrkräften sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Hildesheim die Möglichkeiten der demokratischen Schulentwicklung und gegenseitigen Unterstützung.

Demokratienetzwerk startet in Hildesheim

Die  Veranstaltung „Allianzen für Demokratie in der Schule – Reflektieren, Diskutieren, Handeln“ ist öffentlich und beginnt am Donnerstag, 7. Februar 2019, um 16.00 im Audimax der Universität Hildesheim.

Die Erziehungswissenschaftlerin Professorin Viola Georgi berichtet über aktuelle Studien zur demokratischen Verfasstheit unserer Gesellschaft und erläutert, wie demokratische Handlungskompetenz in Bildungsinstitutionen gefördert werden kann. Der Hildesheimer Wissenschaftler Michael Wrase, Professor für Öffentliches Recht mit den Schwerpunkten Sozial- und Bildungsrecht, spricht über die Frage, wie politisch Lehrende an Schulen sein dürfen. An einer Podiumsdiskussion nimmt unter anderem Dr. René Mounajed, Schulleiter der Robert-Bosch-Gesamtschule teil.

Kultusminister Grant Hendrik Tonne spricht über Demokratiebildung in Niedersachsen

Als Gastredner wird um 17:45 Uhr der Niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne über Demokratiebildung in Niedersachsen sprechen. Anschließend befassen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam in kleinen Arbeitsgruppen mit der Frage, was an Schulen und Hochschulen in Hinblick auf Demokratiebildung und Auseinandersetzung mit der demokratischen Verfasstheit der Gesellschaft fehlt. Die Ideen aus diesen Zukunftswerkstätten werden gesammelt.

„Es ist ein großes Experiment“, sagt Professorin Viola Georgi, Direktorin des Zentrums für Bildungsintegration. „Wir möchten Menschen zusammenbringen, die sich mit der Frage auseinandersetzen, wie man ein starkes Bündnis für Demokratie schmieden kann. Unsere Hoffnung ist, dass wir einen Anstoß für ein Demokratienetzwerk in Niedersachsen geben können und diesen Prozess aktiv begleiten können.“

„Unsere Demokratie wird derzeit vom Rechtspopulismus herausgefordert. Deshalb ist das Demokratielernen in Schule und Hochschule eine Aufgabe von großer gesellschaftlicher Relevanz und Dringlichkeit. Demokratie muss gelebt werden, um gelernt werden zu können. Jeden Tag und überall. Wir wollen mit der Veranstaltung den Anstoß für ein breites Bündnis für Demokratiebildung in Niedersachsen geben. Durch Vernetzung von Hochschule, Schule, Zivilgesellschaft und Politik können wir unsere Demokratie nachhaltiger machen und stärken, damit wir den Demokratiefeinden trotzen können. Jeden Tag und überall“, so Georgi.

Studentin: „Wir möchten eine Allianz für Demokratie schmieden“

„Wir möchten eine Allianz für Demokratie schmieden, es geht darum, dass Menschen reflektieren und eingreifen, wenn extremistische Ansichten und Hetze sich verbreiten“, sagt Lewia Gerlinger. Die Psychologiestudentin ist AStA-Referentin für Politische Bildung. „Ich finde diese Veranstaltung sehr wichtig. Wir hoffen, dass viele Menschen teilnehmen und uns bei dieser Arbeit helfen. Jeder ist im Alltag gefragt, hinzuschauen und hinzuhören und von Diskriminierung betroffenen Personen beizustehen. Wichtig ist, dass man den Mut hat, aufzustehen, wenn etwas in der Demokratie schief läuft“, so Gerlinger.

Die Organisatoren, das Zentrum für Bildungsintegration und der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Uni, laden alle Interessierten Bürgerinnen und Bürger, Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Studierende und Lehrende zu der Veranstaltung ein. Die Veranstalter haben in den letzten Wochen mehrere Dutzend Schulen angeschrieben und hoffen, dass auch Schülerinnen und Schüler an dem Netzwerk mitwirken.

„Allianzen für Demokratie in der Schule – Reflektieren, Diskutieren, Handeln“

Wann? Donnerstag, 7. Februar 2019 16:00 bis 19:30 Uhr

Wo? Audimax, Hauptcampus der Universität Hildesheim

Allianzen für Demokratie in der Schule – ausführliche Programmübersicht

Zentrum für Bildungsintegration – Demokratie und Diversität in Migrationsgesellschaften


Wissenschaftlerinnen des Zentrums für Bildungsintegration und Studentinnen und Studenten des Allgemeinen Studierendenausschuss legen mit der Veranstaltung „Allianzen für Demokratie in der Schule“ den Grundstein für ein Demokratienetzwerk in Niedersachsen. Foto: Isa Lange/Uni Hildesheim