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Mittwoch, 04. Juli 2007 um 00:00 Uhr

Delphi-Fuba kooperiert mit der Universität Hildesheim

Wenn sich bei allerfeinstem Badewetter Studierende in einen nicht klimatisierten Bus setzen, muss das Ziel der Exkursion schon etwas besonderes sein. Aber statt an einen Badesee ging es zum 19. Treffen des "Arbeitskreis Informationstechnologie" der IHK Hannover und der Universität Hildesheim, der diesmal bei Delphi-FUBA, einem Hightech-Automobilzulieferer, stattfand. Und sie wurden nicht enttäuscht, denn das Treffen bot wieder einen interessanten Einblick in ein Unternehmen aus der Region.

So konnte der Geschäftsführer der Fuba Automotive, Dr. Andreas Hunscher, insgesamt über 40 Vertretern von Partnerunternehmen des Studiengangs Informationsmanagement und Informationstechnologie (IMIT) der Universität Hildesheim, Dozenten und Studierende im tec-Center in Bad Salzdetfurth begrüßen.
In seiner Einleitung nahm Dr. Hunscher den direkten Weg von den Wurzeln des Unterneh-mens, der "Hans Kolbe & Co." aus dem Jahr 1951 zum heutigen Produktportfolio, welches rund 700 Produkte aus dem Bereich integrierte Autoantennen und Empfangsgeräte umfasst. Die 13 Millionen pro Jahr in Bad Salzdetfurth produzierten Teile werden in 5000 Lieferungen weltweit versandt.

Einen Einblick in die Fertigung gab Plant Manager Karl Aschemann. Mit der notwendigen elektronischen Schutzkleidung ausgestattet durfte er sich den Fertigungsanlagen nähern – die Besucher hingegen warnte er: "Alles, was Sie anfassen, müssen wir wegwerfen". Auf hoch-modernen Bestückungsautomaten werden Platinen mit teilweise nur noch 0,20,1mm großen elektronischen Bauteilen bestückt

Da derartige miniaturisierte Schaltungen nicht mehr reparabel sind, ist das Ziel eine fehlerfreie Fertigung ("100 % first time quality").

Die Faszination moderner Technik war im Vortrag von Entwicklungsingenieur Axel Stephan greifbar: ein modernes Auto hat Antennen für Rundfunk-, Fernseh-, Mobiltelefonie- und Satellitennavigations-Signale, oftmals sogar mehrere für verschiedene Empfangs- und Senderichtungen. Die Qualität der Antennen kann man teilweise durch elektromagnetische Feldsimulation im Rechner vorausbestimmen, das Zusammenspiel mit den anderen Komponenten eines Fahrzeugs ist aber nach wie vor nur im praktischen Feldtest möglich, welcher im "Radom" - der weiße, halbkugelförmige "Riesenchampignon" auf dem Feld hinter dem Werksgelände - durchgeführt wird.

Als Vertreter der Universität hatte Prof. Lars Schmidt-Thieme für seinen Vortrag das Thema "Business Intelligence" gewählt. Entstanden Anfang der 1990er Jahre als "Erkennen von Geschäftstrends" nahm dieses Forschungsgebiet vor allem durch die Entwicklungen in der IT-Technik Fahrt auf: "Data Warehouses" erlauben das Speichern sehr großer Mengen von Geschäftsdaten, welche mit den sehr rechenintensiven Methoden des "Data Mining" untersucht werden können. Typische Anwendungen sind das WebUsage-Mining, welches das Verhalten von Besuchern eines Online-Shops analysiert oder die das Auffinden von gleichen Teilen in unterschiedlichen Beschreibungssprachen, welches eine Voraussetzung für das Funktionieren von Preisvergleichsmaschinen im Internet ist.

Die Bedeutung von Forschung und Entwicklung für Unternehmen, und dabei insbesondere die Kooperation mit Universitäten, hob Dr. Rainer Hermeling, Geschäftsführer der Delphi Delco Electronics Europe GmbH, hervor. Derzeit stellt Delphi der Universität Hildesheim mit Dr. Andreas Teuner einen Dozenten zur Verfügung, der Vorlesungen zum Thema "Telematik" anbietet.

Die Fuba Automotive, die zum Delphi-Konzern gehört, zählt seit Einrichtung des Studiengangs Informationsmanagement und Informationstechnologie im Jahr 2000 zu dessen Partnerunternehmen. Als Dank für die Unterstützung der Universität und die gute Kooperation überreichte der Studiengangsbeauftragte Prof. Klaus Ambrosi an Dr. Hunscher eine Partnerurkunde der Universität. Er bezifferte den Input des Studiengangs an die Partnerunternehmen auf bisher rund 65 Personenjahre, die in Form von Praktika, Projekt- und Abschlussarbeiten geleistet werden.

Das Schlusswort gehörte Gerald Frank, Leiter der IHK-Geschäftsstelle Hildesheim, der sich nicht nur über das zahlreiche Erscheinen der Studierenden freute, sondern die Notwendigkeit derartiger Veranstaltungen deutlich machte, weil dadurch die Zusammenarbeit der Unternehmen mit den Studierenden praxisnah verbessert wird.
Auf dem abschließenden Gedankenaustausch zwischen Studierenden, Universitätsangehörigen und Unternehmensvertretern sind wieder einige neue Ideen für Kooperationen entstanden, welche die Zusammenarbeit zwischen der Universität und ihren Partnerunternehmen fortsetzt.

 


Kontakt:
Gerald Frank
, Leiter der IHK-Geschäftsstelle Hildesheim,
Tel. 05121/105 0,
E-Mail: frank(at)hannover.ihk.de
Prof. Dr. Klaus Ambrosi, Studiengangsbeauftragter des Studiengangs Informationsmanage-ment und Informationstechnologie (IMIT),
Tel. 05121/883-782 (-780),
E-Mail: ambrosi(at)bwl.uni-hildesheim.de


Bild: Prof. Dr. Klaus Ambrosi (li.) überreicht Dr. Andreas Hunscher die Partnerurkunde.

Prof. Dr. Klaus Ambrosi (li.) überreicht Dr. Andreas Hunscher die Partnerurkunde.